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Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)

Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)

Titel: Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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mehr wusste. »Ich war beschäftigt .«
    John führte sie über den alten Weg, den er bei seinem ersten Besuch hier gefunden hatte, und um das verfallene Lehmsteingebäude herum zu dem ersten unterirdischen Eingang. Er zog die Matte aus verwelktem Unkraut weg, der ihn versteckte, und holte den Reifenmontierhebel aus der Tasche, die er dabeihatte.
    Alex stellte sich vor ihn. »Darf ich .« Sie bückte sich, schob die Finger in den Rand der schweren Eisentür und hob sie an, als wäre sie aus Styropor. »War der Eingang hier offen ?«
    »Er hatte ein Vorhängeschloss und war völlig von toten Blättern und Unkraut bedeckt. Ich musste einen Metalldetektor leihen, um ihn zu finden .« Er richtete die Taschenlampe in den Tunnel. »Er geht zwölf Meter nach unten. An der Seite ist eine Leiter, aber sie ist glitschig. Seid vorsichtig beim Runterklettern .«
    Seine Schwester schnaubte verächtlich. »Bitte .« Ohne Warnung sprang sie hinein.
    » Alexandra .« John wollte sie fassen, griff aber ins Leere, dann kniete er sich an den Rand und versuchte, sie zu sehen. Im Lichtstrahl seiner Lampe sah er, dass sie unten stand und zu ihm hinaufblickte.
    »Komm schon, Michael « , rief sie, bevor sie aus dem Weg ging.
    »Wir klettern nicht « , sagte Cyprien fast entschuldigend zu ihm, bevor auch er hineinsprang.
    John überlegte, ob er gehen und ihnen das allein überlassen sollte. Sie waren diejenigen mit den übermenschlichen Kräften, nicht er. Das hier war nicht sein Krieg. Er gehörte auf keine Seite. Aber er konnte Cyprien und den Darkyn genauso wenig vertrauen wie den Brüdern, und jemand musste für die Menschheit einstehen, die zwischen beiden gefangen war.
    John steckte seine Taschenlampe ein und kletterte in den Schacht hinunter.
    Unter der Erde öffnete sich der Schacht zu einer Kreuzung, von der vier ungefähr drei Meter hohe horizontale Tunnel in verschiedene Richtungen abgingen. Hier war die Luft kalt und abgestanden, säuerlich durch den verrotteten Geruch nach Schimmel. Wasser tropfte irgendwo, und das Aufschlagen der Tropfen hallte durch den Tunnel wie in jenen ersten Momenten, bevor es anfängt, heftig zu regnen. Trippelnde Füße entfernten sich, während die Mäuse und Ratten, die in der Nähe ihr Nest hatten, in ihre Höhlen flüchteten.
    »Diese Tunnel sind mit Zement ausgekleidet « , sagte Alex und berührte eine Wand.
    »Sie sind gebaut wie die alten Bombenkeller aus den 1950ern « , erklärte er ihr und drückte auf einen Schalter neben der Leiter. Licht erhellte den Tunnelabschnitt bei der Leiter. »Noch ein Grund, warum ich weiß, dass sie diesen Ort noch nicht völlig aufgegeben haben. Der Strom wurde nie abgeschaltet .«
    »Wie viel hast du hier unten schon gesehen ?« , wollte Cyprien wissen.
    »Ich hatte nur Zeit für einen kurzen Rundgang durch ungefähr die Hälfte der Anlage. Da hinten sind Büros und Archive .« Er wandte sich dem gegenüberliegenden Tunnel zu, dessen Eingang vergitterte Türen hatte. »Die Schlafsäle sind da drüben .«
    »Wie wär’s mit einer Führung ?« , schlug Alex vor.
    Er brachte sie zuerst zu den acht Schlafsälen, in denen jeweils zwanzig Einzelbetten standen. »Hier haben sie die Kinder gefangen gehalten .« Er deutete auf die Türen, die von außen mit schweren Riegeln zu verschließen waren.
    »Woher willst du wissen, dass sich hier Kinder aufgehalten haben ?« , fragte Cyprien. »Sie haben diese Räume vielleicht für Mitglieder des Ordens benutzt .«
    John ging zu den Betten. »Die sind zu kurz für Erwachsene .« Er demonstrierte es, indem er sich hinlegte und die Knie steil anwinkeln musste, um in das kleine, schmale Bett zu passen.
    Alex ging in die Hocke und las einige verblasste Nummern und Buchstaben, die auf den Bettrahmen geschrieben worden waren. »› AK -91 981‹. Mit den letzten Ziffern ist vielleicht das Jahr 1981 gemeint .«
    »Vielleicht das Jahr, in dem es hergestellt wurde « , schlug Cyprien vor.
    »Nein, es stehen verschiedene Zahlen und Buchstaben auf jedem Bett « , erwiderte John. »Die wurden vielleicht auch den Kindern auf den Arm tätowiert, nachdem man sie entführt und hergebracht hatte. So wie die Nazis es mit den Juden in den Konzentrationslagern gemacht haben .«
    »Das ist eine ziemlich wilde These, John « , sagte Alex, während sie sich aufrichtete und die anderen Betten betrachtete. »Zwanzig pro Raum, das macht einhundertsechzig Kinder. Niemand könnte so viele Kinder entführen, ohne erwischt zu werden .«
    »Tausende von

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