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Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Titel: Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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darstellte, faszinierte und verwirrte sie.
    Wie kann ich ein Gesicht rekonstruieren, das heilt, sobald ich hineinschneide?
    Alex hatte von einigen wenigen Fällen von spontaner Heilung gehört, normalerweise in Zusammenhang mit religiösen Wunderheilungen, aber die meisten wurden später als Schwindel entlarvt. Dann war da die Frage, was mit ihr passierte, wenn sie ihn tatsächlich operierte. Cyprien war bereits so weit gegangen, sie zu entführen, um sie herzuholen. Was würde er tun, wenn sie versagte?
    Philippe und ich werden Ihnen die Kehle durchschneiden.
    Alex wurde einen zweiten Tag in dem Schlafzimmer eingesperrt. Sie lief herum, dachte nach und zwang sich dann, eine lange heiße Dusche zu nehmen. Philippe hatte ihr schweigend das Frühstück und das Mittagessen serviert, sie noch zweimal sanft daran gehindert zu fliehen und sie dann wieder zum Abendessen nach unten gebracht. Diesmal lagen zwei Gedecke auf dem Tisch, und Cyprien wartete auf sie.
    Er trug einen roten Samtmorgenrock mit einer Kapuze über dem Gesicht. »Guten Abend, Dr. Keller. Ich hoffe, es geht Ihnen gut.«
    »In einem Flugzeug auf dem Weg nach O’Hare würde es mir bessergehen.« Alex ignorierte den leichten süßen Rosenduft, der von ihm ausgin g – bei der Art von Aftershave musste der Typ schwul sei n – , und riss den Stuhl hervor, bevor Philippe es tun konnte. Seine unbewegte Miene änderte sich nicht, als er sich an die Wand hinter ihr stellte. »Ich sollte erwähnen, dass ich psychotisch werde, wenn ich noch eine Minute länger in diesem verdammten Zimmer eingesperrt bin.« Sie betrachtete Philippe. »PS: Sie sind der Erste, dem ich ein Messer ins Herz ramme.«
    Einer von Philippes Mundwinkeln hob sich.
    »Ich bedauere, dass Ihr Aufenthalt bei uns nicht unter angenehmeren Umständen stattfindet«, sagte Cyprien. »In der Zwischenzeit möchte ich Sie bitten, mein Personal nicht umzubringen.«
    »Hören Sie auf, Ihr Gesicht zu verstecken. Ich habe es schon gesehen; ich werde nicht in Ohnmacht fallen.« Sie setzte sich. Ihr Teller war mit Shrimps auf Salatstreifen und einer würzig aussehenden Soße gefüllt. Cypriens Teller war leer. »Haben Sie keinen Hunger?«
    »Ich kann nichts sehen und deshalb auch nicht normal essen « – er zog die Kapuze zurück und deutete auf das Narbengewebe über seinen Auge n – , »und meine Spezialdiät ist kompliziert. Ich bin nur hier, um Ihnen Gesellschaft zu leisten.«
    »Wirklich.« Alex traute ihm und seinem raffinierten französischen Essen immer noch nicht. Sie ignorierte die Kristallflöte, in die Philippe aus einer dunklen Weinflasche etwas Goldenes und Schäumendes goss, und trank stattdessen aus ihrem Wasserglas. »Was für eine Diät? Atkins? South Beach?«
    »Eine abwechslungslose.« Er sah aus, als wolle er noch mehr sagen, doch dann wandte er den Kopf ab. »Der erste Gang ist Shrimp-Remoulade, glaube ich.«
    Alex stieß ihre Gabel in einen dicken, rosa Shrimp, biss vorsichtig ein Stück ab und erschrak, als die Soße nachbrannte. »Oh, scharf.« Als sie Luft holte, um das Brennen zu kühlen, breitete sich ein köstlicher Geschmack über ihre Zunge aus. »Aber, wow, lecker.«
    »Lassen Sie noch Platz für das Dessert«, riet ihr Cyprien.
    Das Essen war mehr als köstlich. Philippe servierte jeden Gang schweigend, während Cyprien ihr die Unterschiede zwischen der französischen und der kreolischen Küche erklärte. Alex bemerkte, dass er manchmal innehielt und ihr beim Essen zuzuhören schien. Sie schwieg, bis Philippe ihr eine dicke Scheibe eines vertrauten Desserts auf den Teller legte und eine buttrige Soße darübergoss.
    »Hey, ich hatte keinen Brotpudding mehr, seit ich ein Kind war.« Sie biss hinein und stöhnte beinahe. »Oh mein Gott.« Philippe trat vor und versuchte, ihr den Teller wegzunehmen, aber sie schlug ihm auf den Handrücken. »Hau ab, Goliath.«
    Philippe funkelte sie böse an und versuchte noch einmal, ihr das Dessert wegzunehmen, bis Cyprien die Hand hob.
    » C’est délicieux. « Zu Alex sagte Cyprien: »Er dachte, dass es Ihnen vielleicht nicht schmeckt.«
    Sie legte eine Hand um den Teller und sah den Seneschall direkt an. »Meins.«
    Philippe trat zurück an seinen Platz an der Wand und versuchte, nicht zufrieden auszusehen.
    »Weshalb haben Sie sich für die plastische Chirurgie entschieden?«, fragte Cyprien.
    Alex zuckte die Achseln, bevor ihr wieder einfiel, dass er diese Geste nicht sehen konnte. »Weil man da gutes Geld verdient.«
    Das Narbengewebe

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