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Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Titel: Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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Äquivalent zu der Entdeckung einer Mine mit pinkfarbenen Diamanten. Die Einsatzmöglichkeiten waren endlos, aber Alex dachte nicht an anonyme Forschungen. Sie dachte an Luisa. »Mr Cyprien, wenn ich Ihr Gesicht wiederherstelle, erlauben Sie mir dann, einige Tests durchzuführen? Ich bräuchte nu r … «
    »Nein.«
    Geduldig erklärte Alex ihm, was man durch Untersuchungen an ihm lernen könnte, bis er eine Hand hob.
    »Dr. Keller, ich weiß Ihren Enthusiasmus zu schätzen, aber für meine Fähigkeit zahlt man einen hohen Preis.« Er legte seine Hand auf ihre. Die Knochen und Muskeln fühlten sich schwer an, die Haut kühl. »Stellen Sie sich einen Krieg vor, in dem Soldaten kämpfen, deren Verletzungen so schnell heilen wie meine. Keine normale Armee hätte eine Chance gegen sie.«
    Der Brotpudding, der so köstlich geschmeckt hatte, lag ihr plötzlich sehr schwer im Magen. »Ich verstehe, was Sie meinen.«
    »Das freut mich.« Cyprien trank seinen Wein aus und erhob sich. »Wenn Sie fertig sind, könnten wir uns vielleicht in meine Gemächer begeben. Dort können Sie sich die Geräte ansehen.«
    Alex blinzelte. »Welche Geräte?«
    »Eliane hat alles besorgt, was Sie haben wollten.« Er ging zu ihr und hielt ihr den Arm hin, und ihr wurde bewusst, dass er viel größer war, als sie geglaubt hatte. »Kommen Sie, ich zeige es Ihnen.«

5
    Zehn Minuten später setzte sich Alex auf die Ecke des Operationstisches. Um sie herum summten diagnostische Geräte, und Schränke mit Glastüren gaben den Blick auf Regale mit allen denkbaren Instrumenten und medizinischem Bedarf frei. Sie starrte auf das mobile Labor und das mobile Röntgengerät, auf die jeweiligen Prozessoren und auf die Kühlboxen mit dem Neuesten, was es an alloplastischem und autogenem Transplantationsmaterial gab.
    Dann starrte sie Cyprien an. »Das sind keine Geräte. Das ist ein ganzes verdammtes Feldlazarett.«
    Er setzte sich neben sie und wandte sich zu ihr um, als wolle er ihr Gesicht betrachten. »Es ist das, was Sie brauchen, oder nicht?«
    »Oh ja, ich könnte hier Hunderte von Patienten behandeln.« Sie schob sich vom Tisch und tippte auf die Oberfläche. »Sie kommen zuerst dran.«
    Alex nahm Blut- und Gewebeproben und benutzte dafür Spritzen, die offenbar aus dem gleichen bronzefarbenen Metall gemacht waren wie das Messer. »Warum sind diese Nadeln nicht aus rostfreiem Stahl?«
    »Kupfer ist das einzige Metall, das meine Haut durchdringen kann.«
    »Jetzt hören Sie schon auf.« Sie zog die Nadel aus seinem Arm und sah zu, wie sich das winzige Loch, das sie hinterlassen hatte, wieder schloss. »Welcher kranke Irre hat Ihnen denn das erzählt?«
    Er seufzte. »Betrachten Sie es als eine schwere Allergie.«
    Um nicht zu kichern, rollte Alex das mobile Röntgengerät herüber und machte eine Reihe von Aufnahmen seines Kopfes. Zum Glück konnte sie sich aus ihren Assistenzarztzeiten immer noch daran erinnern, wie man die Platten entwickelte. Als die Bilder fertig waren, legte sie sie auf einen Leuchttisch und studierte die Ergebnisse.
    Die Ergebnisse waren entsetzlich.
    Cyprien stieg vom Operationstisch und trat zu ihr. »Was ist?«
    »Das hier könnte Ihr Schädel sein. Glaube ich.« Sie deutete auf die zerklüfteten Konturen seiner deformierten Knochen und erinnerte sich dann, dass er nicht sehen konnte. »Tut mir leid. Es sieht aus, als habe jemand ein Puzzle zusammengesetzt und dabei die einzelnen Teile mit Gewalt falsch ineinandergepresst.« Sie blickte zu ihm auf. »Wie können Sie sich so bewegen, ohne in etwas hineinzulaufen?«
    »Ich hatte schon immer ein sehr gutes Gefühl für Entfernungen.« Er streckte die Hand aus und tippte mit einem Finger auf ihre Nasenspitze. »Und Ihrer Stimme kann man sehr leicht folgen.«
    Die Berührung war beiläufig, sogar freundlich. Aber Alex wollte sich nicht mit Cyprien anfreunden. Sie wollte in Chicago sein.
    »Meine Mom sagte immer, man könnte mich noch einen Block entfernt hören.« Sie rieb sich heimlich über die Nase und betrachtete dann noch einmal die Aufnahmen. »Ich muss Röntgenaufnahmen von Ihrem Kopf sehen, die vor dem Unfall gemacht wurden.«
    »Es gibt keine.«
    Das war nicht ihr Glückstag. »Okay, dann brauche ich Fotos von Ihnen, so wie Sie früher aussahen.«
    »Ich bin nie fotografiert worden.«
    »Nicht für einen Pass oder einen Führerschein ode r … Sie nehmen mich auf den Arm, oder?« Als er den Kopf schüttelte, stieß sie frustriert die Luft aus. »Sind Sie nicht.

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