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Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Titel: Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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ein.
    Niemand begrüßte ihn oder nahm ihn am Eingang des Schlosses in Empfang. Michael wurde in das herrschaftliche Zimmer geführt, ein weiteres Zeichen dafür, wie unzufrieden der Highlord war. Das herrschaftliche Zimmer war für drei Dinge reserviert: Absprachen, Bestrafungen und Exekutionen.
    Die Wachen ließen ihn allein, was bedeutete, dass es keine Exekution sein würde.
    »Ihr seht gut aus, Michael.«
    »Danke, Seigneur.« Da Cyprien das Kompliment nicht erwidern konnte, verbeugte er sich vor dem Thron, der wie Richard Tremayne von der Dunkelheit verborgen war.
    »Ein ziemlicher Schock, nachdem Euer Gesicht bei unserem letzten Treffen dem Inneren eines Schafsmagen ähnelte«, fuhr der Highlord ruhig fort. »Tatsächlich seht Ihr abgesehen von einigen unwesentlichen Veränderungen genauso aus wie immer. Ich bin äußerst erstaunt.«
    Michael widerstand dem Drang, sein Gesicht zu berühren, wie er es sich angewöhnt hatte. »Ich hatte sehr viel Glück, Mylord.«
    »Mein lieber Cyprien, wir wissen beide, dass Ihr weder Glück hattet noch es einer göttlichen Fügung verdankt.« Tremayne schnalzte nachdenklich mit der Zunge. »Eure menschliche Ärztin dagegen scheint so etwas wie eine Wunderheilerin zu sein.«
    »Ja, Mylord.« Wie hatte Tremayne von Alexandra Keller erfahren? Michael war sich sicher, dass Jaus geschwiegen hatte; der Suzerän hatte seine Loyalität eindeutig bekundet. Keiner von Michaels Leuten hätte etwas gesagt. »Sie ist eine plastische Chirurgin.«
    »Ihr solltet ihr zahlen, was immer sie verlangt. Warum habt Ihr auf meine erste Aufforderung nicht reagiert?«
    Es war acht Wochen her, seit Valentin sie überbracht hatte, aber Michael war abgelenkt gewesen, sowohl von Lucan als auch von Alexandra. Er konnte Richard nichts von der langsamen Transformation der Ärztin von Mensch zu Darkyn sagen. Selbst jetzt war er noch nicht sicher, ob Alexandra es überleben würde.
    »Da Lucan jetzt in Amerika ist«, meinte Michael, »musste ich Vorbereitungen treffen, um meinen Jardin zu schützen.«
    »Ich schätze, das ist vernünftig. Lucan dient mir nicht länger, deshalb solltet Ihr wachsam bleiben.«
    So lange Michael sich erinnern konnte, hatte der Auftragskiller stets nur Richards Feinde verfolgt. Wenn Lucan sich ein Jahr und einen Tag lang einer Festsetzung entzog, dann gehörte er nach dem Darkyn-Gesetz nicht länger Richard. »Hat Lucan Euch verraten?«
    Tremayne schwieg lang genug, um Michael bereuen zu lassen, gefragt zu haben. »Sagen wir, dass ich Lucan als Dank für die Jahre seiner engagierten und wertvollen Dienste von seinem Schwur mir gegenüber entbinde.«
    »Dadurch steht er auch nicht länger unter Euerm Schutz.«
    »Nein, das tut er nicht, aber ich möchte, wenn es sich vermeiden lässt, nicht, dass Ihr ihn jagt und tötet. Ein Teil von Lucan gehört mir noch immer.« Eine Flamme flackerte auf, und rote Asche glühte. Nicht genug, um Richards Gesicht zu erhellen, aber genug, um zu erkennen, dass es besser war, wenn er im Schatten blieb. »Wo ist Dr. Keller?«
    Er kennt ihren Namen.
    »In Chicago, Mylord.« Michael hoffte es. Vals Männer versuchten sie zu finden.
    »Das ist ungünstig.« Duftender Rauch räkelte sich in der Luft zwischen ihnen wie Geisterschlangen. »Ihr werdet sie nach New Orleans zurückbringen lassen.«
    »Ja, Mylord.« Vor Erleichterung hätte Michael beinahe aufgeseufzt. Wenn Richard Alexandra für seine eigenen Zwecke gebraucht hätte, dann hätte er Michael übergangen und sie direkt gefangen nehmen und nach Dundellan bringen lassen. Richard verließ seine Festung niemals. »Darf ich fragen, warum Ihr mich kommen ließet?«
    »Wir haben Kyn, die ihr besonderes Talent dringend brauchen.« Leder glitt und knarzte, bevor ein lautes, scharfes Klicken durch die Luft schnitt. Ein Diener betrat den Raum. »Bereiten Sie unsere Gäste für die Reise vor.« Er wartete, bis der Diener gegangen war, bevor er hinzufügte: »Vier Mitglieder der Durand-Familie, um genau zu sein. Sie waren Eure Freunde, oder nicht?«
    »Das waren sie.« Michael verdaute den Schock, schob ihn beiseite. »Wurden sie gefangen genommen?«
    »Vor einigen Monaten in der Provence. Angelica ist tot, und ihr Bruder wird vermisst. Meine Leute haben getan, was sie konnten, aber die Familie ist immer noch in einem schrecklichen Zustand.« Ein tierischer Schrei hallte durch die äußeren Flure. »Thierry ist ziemlich wahnsinnig geworden.«
    Thierry Durand war seit Kindertagen mit Michael befreundet,

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