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Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Titel: Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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genauso wie Gabriel Seran. Michael war Thierrys Trauzeuge gewesen, als er Gabriels Schwester Angelica heiratete. Sie waren Nachbarn in der Provence gewesen, die Durands, die Cypriens und die Serans. Die ältesten Söhne hatten als Kinder miteinander gerauft und gekämpft, waren in den anderen Familien ein und aus gegangen und zusammen in den Krieg gezogen. Sie hatten bei ihrer Rückkehr mit einem Fest gerechnet und stattdessen ihre Familien von Pest und Hunger gebeutelt vorgefunden. Doch nicht einmal der Tod konnte Michael, Thierry und Gabriel trennen. Sie waren mit nur wenigen Tagen Abstand als Darkyn wieder zum Leben erwacht.
    »Die Brüder haben das getan?«
    »Bevor er desertierte, hat Lucan sich um sie gekümmert. Um alle.« Er sagte Letzteres mit verärgertem Stolz. »Ihr werdet die Durands mit nach Amerika nehmen und dafür sorgen, dass sich Eure Ärztin um ihre Verletzungen kümmert. Und Ihr werdet herausfinden, wer die Durands an die Brüder verraten hat.«
    »Ist das klug, Mylord?« Er hatte noch nie mehr als ein oder zwei Darkyn gleichzeitig ins Land geschmuggelt. Vier würden besondere Vorkehrungen nötig machen, vor allem, wenn sie so schwer verletzt waren, dass sie ärztliche Hilfe brauchten. Was sie nach einer Gefangenschaft bei den Brüdern zweifellos waren. Und immer vorausgesetzt, er konnte Alexandra dazu bringen, sie zu operieren. »Das Reisen ist für uns schon unter normalen Umständen schwierig.«
    »Das lässt sich nicht ändern. Ihr wisst doch, wie gerne die Brüder Kameras und Computer einsetzen. Inzwischen haben sie Fotos und Beschreibungen der Durands in ganz Europa verteilt. Sie werden auf dieser Seite des Atlantiks nie mehr sicher sein.« Richard erhob sich vom Thron. »Wenn sie überleben und dazu bereit sind, können sie sich Euerm Jardin anschließen.«
    Michael sah den Highlord an, ohne vor dem Anblick seiner entstellten Gesichtszüge oder dem brutal verdrehten Körper zurückzuweichen. Richards besonderer Zustand machte ihn unter den Darkyn einzigartig. Michael war einer der wenigen Vertrauten, die wussten, was ihn verursacht hatte. »Ihr habt Euch verändert.«
    »In der Tat. Mehrmals.« Richard hob, was einmal seine Hand gewesen war, und betrachtete sie. »Er schreitet nur langsam voran, mein persönlicher Fluch, aber es ist nicht zu leugnen, dass er voranschreitet.«
    Michael wünschte, er könnte ihm Hoffnungen machen, aber auch er wusste, warum der Zustand unheilbar war.
    »Da ich nicht vorhabe, meine Evolution bis zum Ende durchzustehen, und ich bezweifle, dass man mir erlaubt, von der Hölle aus weiter zu regieren, könnte der Thron eines Tages Euch gehören. Sicher wärt Ihr meine erste Wahl als mein Nachfolger.«
    Michael versteifte sich. »Mylord, es reicht mir, zu dienen.«
    »Immer ein Diplomat. Deshalb hat Lucan einen solchen Hass auf Euch entwickelt, Michael. Er hat in mir niemals dieses Vertrauen oder die Loyalität geweckt, die ich Euch gegenüber hege.« Der Highlord klang beinahe amüsiert, bevor seine volltönende, tiefe Stimme hart wurde. »Ihr werdet mir dienen, Michael. Ihr werdet alles genau so machen, wie ich es befehle.«
    »Ja, Mylord.« Er verbeugte sich.
    »Und jetzt geht und kümmert Euch um Eure Freunde.« Richard humpelte zum Kamin hinüber. »Schickt Berichte über ihre Fortschritte. Findet heraus, wer sie verraten hat. Michael.« Er wartete, bis Cyprien sich zum ihm umdrehte. »Und behaltet Eure geschickte Ärztin in New Orleans. Ich glaube, ich werde sie irgendwann brauchen.«
    Pretty Kitty.
    Alex saß in der Bar und gab vor, das Wasser zu trinken, das sie bestellt hatte. Drei Hocker weiter zu ihrer Linken saßen zwei Busfahrer, immer noch in der Uniform der Stadtwerke, tranken Bier und sahen sich Monday Night Football auf dem großen Farbfernseher an, der in einer Ecke über der Bar angebracht war.
    Pretty Kitty. Pretty Kitty.
    Eigentlich hatte sie in dieser Busfahrerabsteige nichts zu suchen. Sie hatte hier nur angehalten, um Leann Pollock anzurufen, eine alte Freundin aus dem Friedenscorps.
    »Mein Chef sagt, ich darf so viel im Archiv suchen, wie ich will«, hatte Leann zu Alex bei ihrem Anruf gesagt. »Er findet, dass es schon viel zu viele Doktorarbeiten über Pandemieviren gibt, aber dein Ansatz fasziniert ihn.«
    Alex hatte darauf spekuliert. Nicht viele Menschen hätten auch nur versucht, die Existenz einer viralen Mutation aus dem vierzehnten Jahrhundert per DNA -Nachweis zu belegen.
    Es war wirklich ausgesprochenes Glück, dass Alex’

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