Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Titel: Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
Vom Netzwerk:
lerne Englisch.«
    »Bringen Sie mir bei, wie man ›Fahr zur Hölle‹ auf Französisch sagt, ja?«, bat sie ihn. »Das kann ich in einer Minute gut gebrauchen.«
    »Hallo, Alexandra.« Michael stand vor einer Staffelei. Er hatte etwas Weiches und Schimmerndes auf die Leinwand gemalt, legte die Palette zur Seite und ließ den Pinsel in ein Glas mit einer milchigen Flüssigkeit fallen. »Ich hatte erwartet, dass du dich schon viel früher meldest.«
    »Ach, tatsächlich?« Sie ließ sich in den nächsten bequemen Sessel sinken. Ihr Körpergewicht war auf vierzig Kilo gesunken, bevor sie einen Weg gefunden hatte, ihre Symptome zu stabilisieren. Sie hatte jetzt wieder etwas über fünfundvierzig Kilo, erinnerte aber immer noch stark an einen Flüchtling aus einem Konzentrationslager.
    »Warum hast du mich nicht früher gerufen?«
    Ihn früher gerufen . Als wäre er ein Arzt, der Mistkerl. »Ich habe mich eine Weile ziemlich krank gefühlt. Ich musste erst etwas Gewicht zulegen und dann alle meine Aufzeichnungen und Laborproben verbrennen.«
    Cyprien wischte sich die Hände an einem farbverschmierten Tuch ab. »Ich dachte, du hättest deine Praxis geschlossen.«
    »Das habe ich. Ich habe Forschungen an mir selbst angestellt und im erweiterten Sinne an Ihnen.« Sie sah ihn endlich an, sah, wie Erstaunen auf der Perfektion ihres eigenen Werkes erschien. »Sie und Philippe und ich sind nicht die Einzigen, nicht wahr?«
    » Non . Es gibt viele von uns.« Er setzte sich ihr gegenüber. Er war barfuß, bemerkte sie und bewunderte geistesabwesend seine langen, schmalen Füße. »Und aus welchem Grund hast du diese Forschungen durchgeführt? Damit du weißt, was es ist? Wärst du früher zu mir gekommen, hätte ich es dir sagen können.«
    »Sie haben mich damit angesteckt .« Sie warf ihm einen ironischen Blick zu. »Außerdem weiß ich bereits, wie es sein wird.«
    »Tatsächlich?« Er machte eine einladende Geste, es ihm zu erzählen.
    »Im Prinzip. Meine menschlichen Blutzellen werden von ein paar ziemlich einzigartigen anormalen Zellen ersetzt. Sie sehen ein bisschen aus wie Krebs, sind aber hundertmal aggressiver und zerstörerischer. Sie wiederum verändern meine Knochen, mein Gewebe und meine Nervenzellen, wahrscheinlich um sie meinem exzentrischen Metabolismus anzupassen. Mein Magen hat die Größe eines Pfirsichkerns. Ich kann keine feste Nahrung mehr zur mir nehmen. Ich wäre fast verhungert, bevor ich es mit frischem Blut probiert habe.« Sie dachte eine Minute lang nach. »Ja, ich glaube, das waren wohl die wichtigsten Punkte.«
    Cyprien stand auf, ging im Zimmer umher und murmelte etwas auf Französisch.
    »Wenn Sie mit Ihrem Wutanfall fertig sind, habe ich ein paar Fragen.« Alex krallte die Finger um das mit Kupfer überzogene Skalpell in ihrer Jackentasche. Und sie würde ein paar Antworten bekommen.
    »Du glaubst, das wäre eine Art Krankheit?« Cyprien klang tief beleidigt. »Irgendeine Krankheit, die du mit deinen Medikamenten und deinen Operationen heilen kannst?«
    »Wenn ich das könnte, dann wäre ich nicht hier.« Jetzt würde er ihr wahrscheinlich irgendetwas Dämliches erzählen, wie, dass sie verdammt war oder eine Dienerin Satans und dass sie ihm ein paarmal ins Herz stechen musste.
    Er enttäuschte sie. »Du hast dich dem Fluch noch nicht ergeben. Du wirst einen menschlichen Tod sterben und am zweiten Tag zurückkehren.«
    »Dann sollte ich wohl schon mal meine Beerdigung organisieren.« Für Alex war das nur teilweise ein Witz. Wenn sie diese Sache nicht abwenden konnte, dann brauchte sie in dieser Hinsicht Hilfe. Nur nicht seine.
    »Wenn du zurückkehrst, wirst du ein Darkyn sein«, fuhr Cyprien immer noch gereizt fort. »Wie wir wirst du spontan heilen und aufhören zu altern. Du wirst nicht sterben, es sei denn, du verbrennst oder wirst geköpft.«
    »Unsterblichkeit, richtig?« Er nickte, und sie legte den Kopf schief. »Wann wurden Sie denn geboren?«
    »Am 14. November 1294.«
    Alles in Alex schrie Lügner , aber sie hatte gesehen, wie er heilte. Es gab die entfernte Möglichkeit, dass er die Wahrheit sagte. »Sie sehen gut aus für einen Siebenhundertzehnjährigen.« Sie verlagerte ihr Gewicht und ignorierte den anschließenden Schmerz, der durch ihre Glieder zog. »Was für andere Gratifikationen darf ich erwarten?«
    »Gratifikationen?«
    Sie tippte gegen ihren Kopf. »Sie haben mich zeitweise vergessen lassen, was passiert ist. Diese Art von Gratifikation.«
    »Darkyn entwickeln starke

Weitere Kostenlose Bücher