DARLING, LASS DICH EROBERN
davon geblendet wurde. Sie kuschelte sich unter die mollig warme Bettdecke und genoss noch einen Moment lang das Gefühl, gut aufgehoben zu sein, bevor sie aufstand.
Als sie kurz darauf aus dem Bad kam, roch sie frischen Kaffee und ging in die Küche. Es war typisch Mac, dass er dort schon süße Köstlichkeiten für sie aufgetischt hatte. Mit Schokolade überzogene Donuts, eisgekühlte Schokoladeneclairs, und laut der Notiz, die er auf der Theke hinterlassen hatte, stand im Kühlschrank auch noch Tiramisu für sie bereit. Sie lächelte. „Wenn ich nicht aufpasse, wird mich dieser Mann noch dick und rund füttern.“
Es war einfach süß, wie er sie verwöhnte, sich um sie kümmerte und sicherstellte, dass sie ihre tägliche Ration Schokolade bekam. Und wenn ich nicht achtgebe, überlegte Shallie, als sie sich einen Becher Kaffee einschenkte und damit zum großen Fenster im Wohnbereich ging, könnte ich süchtig werden nach all der liebevollen Zuwendung.
Insbesondere konnte sie sich daran gewöhnen, all diese liebevolle Zuwendung von einem Mann zu bekommen. Sie hatte nie einen Vater gehabt, an den sie sich hatte wenden können. Jared war ihre einzige feste Beziehung gewesen, und auch bevor er gewalttätig geworden war, war er nie der aufmerksame oder fürsorgliche Typ gewesen. Nein,viel liebevolle Zuwendung habe ich von ihm nie bekommen, dachte Shallie, als sie zu Mac hinübersah, der hinter dem Steuer seines Transporters saß und mit der vorne am Fahrzeug angebrachten Schaufel den Weg vom Schnee befreite. Jared war stoisch und schweigsam gewesen. Und er hatte sie benutzt, das war ihr inzwischen klar.
Es war schon komisch, wie sich die Perspektive veränderte, wenn man einen gewissen Abstand hatte. Zu dumm, dass mir dieser Abstand gefehlt hat, als ich vor drei Monaten am falschen Ort und beim falschen Mann nach Liebe gesucht habe, dachte sie mit einem tiefen Seufzer. Dann würde sie jetzt nicht in dieser Klemme stecken, nicht von Mac abhängig sein und nicht mit einer Lüge leben.
Shallie trank einen Schluck von dem vorzüglichen Kaffee, den Mac gemacht hatte. Erneut überfielen sie Schuldgefühle, als sie ihn durchs Fenster beobachtete. Sie sollte ihm wirklich sagen, wer das Baby gezeugt hatte.
In diesem Moment schaute er von seiner Arbeit hoch und sah sie. Er winkte ihr zu und bedachte sie mit einem sexy Lächeln. Shallie winkte schuldbewusst zurück. Ja, sie sollte es ihm sagen. Aber sie würde den Ausdruck auf seinem Gesicht einfach nicht ertragen können, wenn er die Wahrheit erfuhr. Im Augenblick war er der einzige Halt in ihrem Leben. In den wenigen Tagen war er alles für sie geworden: Ernährer, Freund und Familie. Sie hatte sich immer für eine starke Frau gehalten. Sie hatte ihre Kindheit ohne Vater und ohne die Liebe ihrer Mutter überstanden. Seit sie denken konnte, hatte sie das Gefühl, auf sich selbst gestellt zu sein.
Doch nun war Mac für sie da, und sie konnte sich nicht vorstellen, diese Zeit ihres Lebens ohne ihn durchzustehen. Nein, sie würde es ihm nicht sagen, so schuldig sie sich auch fühlte. Denn im Moment brauchte sie ihn. Und von all den Dingen, mit denen er sie im alltäglichen Leben versorgte, war es seine Freundschaft, seine grenzenlose Zuneigung, die sie am meisten brauchte. Wenn sie ihm die Wahrheit sagen würde, würde sie ihn verlieren.
„Oh, übrigens, der Vater des Babys hat mich nicht verlassen, wie du denkst. Nein, er ist ein verheirateter Mann. Ich habe mit einem verheirateten Mann geschlafen, der seine Frau betrogen und zwei Kinder hat, die ihren Daddy brauchen. Er weiß nicht einmal von dem Baby und wird es zumindest von mir auch nie erfahren. Denn er verdient es nicht, es zu wissen.“
Mac winkte ihr erneut zu und grinste. Nein, sie würde es ihm nicht sagen, denn sie konnte nicht riskieren, ihn zu verlieren.
7. KAPITEL
„Solltest du nicht noch die Schlinge tragen?“ Mac kam vom Schneeräumen herein, als Shallie gerade letzte Hand an die getoasteten Käsesandwiches und die Tomatensuppe anlegte. Sie sah sehr hübsch aus in der verwaschenen Jeans und dem pinkfarbenen Pulli.
„Der Arzt sagte, ich solle selbst entscheiden, wann ich die Schlinge nicht mehr brauche. Und jetzt ist es so weit.“
„Du musst das nicht tun.“ Er zog die Weste aus und hängte sie auf.
„Ich will es aber“, sagte sie mit einem Lächeln. „Ein hart arbeitender Mann muss etwas Warmes zu essen haben, wenn er aus der Kälte kommt.“
„Harte Arbeit. Ich verrate dir ein kleines
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