Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit
erreichten selbst die am weitesten entfernten seiner Anhänger. Er berührte sie mit der unbestreitbaren Kraft der Macht, nährte sie, verjüngte sie und füllte die Leere in ihrem Geist. »Wir sind stark. Stärker als die Jedi. Wir sind die Krieger der Dunklen Seite, und wir werden Lord Hoth und seine Diener des Lichts zermalmen!«
Lauter Jubel erklang von seinen Leuten. Wer noch saß. sprang auf. Wer bereits stand, stieß die Faust in die Luft. Die Echos des Jubels erschütterten das Lager wie ein Erdbeben.
Githany spürte es so deutlich wie alle anderen. Es lag nicht nur an seinen Worten, sondern auch daran, wie er sie ausgesprochen hatte. All ihre Zweifel und Ängste verschwanden einfach, verbrannt von dem Feuer dieser einen kurzen Ansprache. Es war, als diente sie nun einer Kraft, die größer war als sie selbst.
Sie gingen durchs Lager und freuten sich an dem neuen Optimismus der Soldaten, als Lord Kaan sie zu dem großen Zelt führte, in dem er seine Besprechungen abhielt. Ein kräftiger Twi'lek fiel neben Lord Qordis in Trab, direkt vor Githany. Sie war so abgelenkt, dass sie mehrere Sekunden brauchte, um sich an ihn zu erinnern. Lord Kopecz.
»Wo ist Bane?«, fragte er Qordis so leise, dass ihn wahrscheinlich nur der Leiter der Akademie und Githany hörten.
»Weg«, erwiderte Qordis.
Kopecz knurrte. »Was ist passiert? Habt Ihr ihn getötet?« Er versuchte kaum, seine Verachtung zu verbergen.
»Er lebt noch. Aber er hat sich von der Bruderschaft der Dunkelheit abgewandt.«
»Wir brauchen ihn«, erklärte Kopecz eindringlich. »Er ist zu stark, als dass Ihr ihn einfach gehen lassen könnt.«
»Es war seine Entscheidung, nicht meine!«, fauchte Qordis.
Sie gingen ohne ein Wort weiter. Es war Kopecz, der das Schweigen schließlich wieder brach und seufzend fragte: »Wisst Ihr zumindest, wohin er gegangen ist?«
»Nein«, sagte Qordis. »Das weiß niemand.« Bane ließ die Valcyn am Rand des abgelegenen Systems aus dem Hyperraum fallen, dann zündete er die Ionentriebwerke und flog langsam auf den einzigen bewohnbaren Planeten zu: eine kleine Welt im Orbit um einen hellgelben Stern.
Der offizielle Name des Planeten war Lehon - ebenso wie der des Sonnensystems. Doch in der Überlieferung der Sith nannte man ihn die Unbekannte Welt. Vor beinahe dreitausend Jahren hatten Darth Revan und Darth Malak in diesem unbedeutenden System jenseits des erforschten Raums die Rakata entdeckt: eine alte Spezies von Machtbenutzern, die die Galaxis lange vor der Geburt der Republik beherrscht hatten.
Sie hatten auch die Sternenschmiede gefunden, eine unglaubliche Raumstation und Fabrik ... und ein Monument der Kraft der Dunklen Seite. Eine gewaltige Schlacht war hier zwischen der Republik, angeführt von dem reuigen Jedi- Meister Revan, und Darth Malaks Sith stattgefunden. Malak war getötet, die Sith besiegt und die Sternenschmiede zerstört worden, auch wenn es die Republik einen hohen Preis gekostet hatte.
Selbst jetzt gab es hier noch Überreste dieser gewaltigen Schlacht. Schiffe von beiden Flotten waren Opfer der gewaltigen Explosion geworden, die die Sternenschmiede zerstörte. Alles, was die Druckwelle dieser Explosion abbekommen hatte, die massive Fabrik eingeschlossen, war durch den Druck zerrissen oder verzogen und dann von der Hitze zu unkenntlichen Brocken geschmolzenen Metalls verklebt worden.
Ein großer Teil der Trümmer hatte sich zu einem breiten Band gesammelt, das den kleinen Planeten Lehon umgab wie der Ring eines Gasriesen. Der Rest war im System verstreut und umkreiste die Sonne wie ein riesiges Asteroidenfeld, das die Navigation schwierig, wenn nicht unmöglich machte.
Bane schaltete die Steuerung auf manuell um und übernahm selbst das Ruder. Mithilfe der Macht manövrierte er sein Schiff vorsichtig durch den gefährlichen Hinderniskurs. Er brauchte beinahe eine Stunde, bis er sein Ziel erreichte, und als er schließlich den Ring hinter sich hatte und sich in der relativen Sicherheit der Atmosphäre der Unbekannten Welt befand, schwitzte er von der intensiven Konzentration.
Selbstverständlich gab es hier keinen weiteren Schiffsverkehr, mit dem er zurechtkommen musste. Keine Bodenstation meldete sich, als er vom Himmel auf die Planetenoberfläche zuflog und nach einem Landeplatz suchte.
Die Rakata waren bereits kurz vor dem Aussterben gestanden, als Revan und Malak sie entdeckten. Beinahe jeder Beweis für ihre Existenz außerhalb ihres winzigen Heimatplaneten war ausgelöscht worden; man
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