Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit
Pulvers überzog ihn.
Schließlich kam er müde auf die Beine. Er tastete mithilfe der Macht nach einem Anzeichen, ob Kas'im unter dem Berg aus Trümmern immer noch lebte. Aber er spürte nichts. Kas'im - sein Mentor, der einzige Lehrer der Akademie, der ihm tatsächlich geholfen hatte - war tot.
Darth Bane, der Dunkle Lord der Sith, drehte sich um und ging davon.
24
Es gab weder genug Zeit noch einen Grund, um Kas'im zu trauern. So nützlich er in der Vergangenheit gewesen war, der Schwertmeister hatte sich schlicht zu einem Hindernis auf Banes Weg entwickelt. Einem Hindernis, das nun verschwunden war. Sein Eintreffen auf Lehon hatte Bane jedoch zum Handeln veranlasst. Zu lange war er von den Ereignissen in der Galaxis abgeschnitten gewesen, hatte Weisheit, Verständnis und Macht gesucht. Nach der Zerstörung des Tempels gab es keinen Grund mehr für ihn, auf der Unbekannten Welt zu bleiben. Und so begann er seinen langen Weg zu Fuß durch den Dschungel, folgte dem gleichen Pfad, den Kas'im nur Stunden zuvor genommen hatte.
Er hätte mithilfe der Macht einen anderen Rancor anlocken können, um schneller zu sein, aber er wollte über die letzten Ereignisse nachdenken ... und darüber, was er mit der Bruderschaft machen sollte.
Kaan hatte den gesamten Sith-Orden pervertiert, hatte ihn zu einer kränklichen Versammlung jammernder Speichellecker gemacht. Er hatte sie alle glauben lassen, sie könnten durch kriegerische Macht den Sieg über die Jedi erringen, aber Bane wusste es besser. Die Jedi waren zahlenmäßig stark, und sie gewannen an Kraft, wenn sie sich gegen einen gemeinsamen Feind zusammentaten -das war nun einmal das Wesen der Seite des Lichts. Der Schlüssel zu einem Sieg über sie bestand nicht in Flotten oder Armeen. Geheimhaltung und Täuschung waren die Waffen, mit denen man ihnen am meisten schaden konnte. Der Sieg konnte nur durch Subtilität und Gerissenheit erreicht werden.
Subtilität war etwas, was Kaan abging. Wenn er klug gewesen wäre, hätte er Kas'im geraten, sich Bane gegenüber als unzufriedener Anhänger der Bruderschaft auszugeben. Der Schwertmeister hätte erzählen können, dass er Kaan und den Seinen den Rücken zugewandt habe. Bane hätte ihn als Verbündeten akzeptiert. Sicher, er wäre misstrauisch gewesen, aber mit der Zeit hätte seine Wachsamkeit nachgelassen. Früher oder später wäre er unaufmerksam geworden, und Kas'im hätte ihn töten können.
Stattdessen war Kas'im auf der Unbekannten Welt erschienen und hatte ihn einem albernen Ehrenkodex folgend offen herausgefordert. Sein Ende war unehrenhaft genug gewesen; so etwas wie einen edlen Tod gab es nicht. Ehre war eine Lüge, eine Kette, die sich um jene schlang, die dumm genug waren, sie zu akzeptieren, und die sie so behinderte, dass sie schließlich verloren. Der Sieg zerbricht meine Ketten.
Bane folgte dem Pfad des Rancors ohne weitere Vorfälle; die Bewohner des Dschungels hielten sich fern. Er erhaschte einen kurzen Blick auf ein Rudel sechsbeiniger Großkatzen, die sich am Kadaver eines Rancors am Weg gütlich taten, aber sie sprangen davon, als er näher kam. Sie warteten lange, bis sie sich wieder zurückschlichen, um ihre Mahlzeit fortzusetzen.
Als er den Strand erreichte, hatte er seinen Plan entwickelt. Kas'ims Schiff stand auf dem Sand neben seinem eigenen, und er holte rasch alles Brauchbare heraus, inklusive der Nachrichtendrohnen. Er schleppte sie zu seinem eigenen Schiff, dann inspizierte er die Valcyn . Er stellte fest, dass nichts beschädigt war, und ging an Bord. Vor dem Start programmierte er eine der Drohnen, die er aus Kas'ims Schiff geholt hatte. Ein paar Minuten später erhob sich die Valcyn von der Oberfläche der Unbekannten Welt und stieg höher und höher, bis sie aus der Atmosphäre in die schwarze Leere des Raums eintauchte. Bane gab die Hyperraumkoordinaten seines Ziels ein und setzte dann die Nachrichtendrohne ab.
Die Drohne würde Ruusan in ein paar Tagen erreichen, Kaan einen Waffenstillstand vorschlagen und ein Geschenk bringen - ein Geschenk, das der Anführer der Bruderschaft, dumm und eitel, wie er war, nicht als das erkennen würde, was es wirklich war.
Die Bruderschaft würde die Jedi nie besiegen. Und solange sie existierten, würden die Sith besudelt sein wie ein vergifteter Brunnen, schon an der Quelle. Bane musste sie vernichten. Alle. Und um das zu tun, musste er die Waffen verwenden, die Kaan nicht gegen ihn genutzt hatte, weil er zu stolz oder zu blind dazu gewesen
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