Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit
gedrückt waren. Sie schlang die Arme um seine breiten Schultern und den Hals und erwiderte sein Drängen mit ihrer eigenen Leidenschaft.
Ihre Hitze hüllte sie ein. Der Kuss schien eine Ewigkeit zu dauern; Githanys Duft umwehte ihre miteinander verflochtenen Körper, bis Bane glaubte, darin zu ertrinken. Als sie sich schließlich von ihm löste, konnte er den leidenschaftlichen Eifer in ihrem Blick sehen und immer noch das süße Feuer ihrer Lippen schmecken. Er schmeckte auch noch etwas anderes. Gift!
Er war so betäubt von ihrem Kuss, dass er eine Sekunde brauchte, um zu erkennen, was geschehen war. Ob Githany ihm glaubte oder nicht, war unwichtig gewesen. Sie hatte Kaan gebeten, zu ihm fliegen zu dürfen, damit sie ihn umbringen konnte. Einen kurzen Augenblick machte er sich Sorgen ... bis er den schwachen Kupfergeschmack von Worrt-Gift wahrnahm.
Er lachte und rang ein wenig nach Luft. »Großartig«, flüsterte er. Geheimhaltung. Tücke. Verrat. Githany hatte sich vielleicht von der Bruderschaft korrumpieren lassen, aber sie wusste immer noch, was die Dunkle Seite stark machte. War es möglich, dass sie seine einzig wahre Schülerin sein konnte, trotz ihrer Loyalität gegenüber der Bruderschaft?
Sie lächelte schüchtern über sein Kompliment. »Durch Leidenschaft erlangen wir Kraft.«
Bane konnte spüren, wie das Gift seinen Weg durch seinen Körper nahm. Die Auswirkungen waren subtil. Hätte seine wachsende Stärke in der Dunklen Seite seine Sinne nicht hyperaufmerksam gemacht, dann wäre es ihm vermutlich noch ein paar Stunden entgangen. Aber wieder einmal hatte Githany ihn unterschätzt.
Das Gift des Worrt-Felsens war stark genug, um einen Bantha umzubringen, aber es gab erheblich seltenere -und tödlichere - Toxine, die sie hätte wählen können. Die Dunkle Seite durchströmte ihn nun wie das Blut in seinen Adern. Er war Darth Bane, ein wahrer Dunkler Lord. Er hatte durch ihr Gift nichts zu befürchten.
Die Tatsache, dass sie nicht geglaubt hatte, dass er es auf ihren Lippen bemerken würde - die Tatsache, dass sie auch nur glaubte, dass es ihm schaden könnte -, bedeutete, dass sie offenbar auf seine Vorstellung hereingefallen war. Sie nahm an, er hätte sich wieder von der Dunklen Seite abgewandt; sie hielt ihn für schwach. Er war froh: Dies machte ihre Entscheidung, sich auf Kaans Seite zu schlagen, verzeihlich. Vielleicht gab es immer noch Hoffnung für sie. Aber er musste sicher sein können.
»Es tut mir leid, dass ich dich verlassen habe«, sagte er leise. »Ich habe mich von Träumen vergangenen Ruhms blenden lassen. Naga Sadow. Exar Kun. Darth Revan -ich gierte nach der Macht der Dunklen Lords der Vergangenheit.«
»Wir alle wollen Macht«, erwiderte sie. »Das ist das Wesen der Dunklen Seite. Aber die Bruderschaft hat Macht. Kaan steht kurz davor, Erfolg zu haben, wo alle vor ihm versagten. Wir stehen auf Ruusan kurz vor dem Sieg, Bane.«
Bane schüttelte enttäuscht den Kopf. Wie konnte sie immer noch so blind sein? »Kaan mag auf Ruusan siegen, aber seine Anhänger verlieren an allen anderen Orten. Seine große Sith- Armee ist ohne ihre Anführer in sich zusammengefallen. Die Republik hat sie verjagt und den größten Teil der Planeten zurückerobert, die einmal uns gehörten. In ein paar Monaten wird die Rebellion niedergeworfen sein.«
»Das ist gleichgültig, wenn wir die Jedi auslöschen können«, erklärte sie eifrig und mit blitzenden Augen. »Der Krieg hat einen hohen Preis von der Republik gefordert. Sobald die Jedi weg sind, können wir unsere Leute leicht wieder zusammenrufen und das Blatt wenden. Dann wird der endgültige Sieg unser sein! Wir müssen nur auf Ruusan gewinnen!«
»Es gibt noch mehr Jedi als die auf Ruusan«, erwiderte er.
»Ein paar, aber die sind einzeln und in Zweiergruppen über die Galaxis verstreut. Wenn die Armee des Lichts erst vernichtet ist, können wir sie jagen, wie es uns passt.«
»Glaubst du wirklich, dass Kaan siegen wird? Er hat schon öfter seinen bevorstehenden Sieg angekündigt und dieses Versprechen dann nicht halten können.«
»Für einen, der sich angeblich der Bruderschaft anschließen will«, stellte sie misstrauisch fest, »scheinst du der Sachte nicht sonderlich ergeben zu sein.«
Bane streckte den Arm aus, packte sie um die Taille und zog sie für einen zweiten wilden Kuss an sich. Sie keuchte überrascht, dann schloss sie die Augen und gab sich der körperlichen Annehmlichkeit des Augenblicks hin. Diesmal war sie es, die
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