Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit
immer noch schuldig, wenn er die Macht benutzt, um zu töten.«
»Qordis erwähnte etwas Ähnliches«, murmelte Kaan. »Er sagte, Bane hatte die Chance, seinen schärfsten Rivalen im Duellring der Akademie zu töten, aber er hielt sich im letzten Augenblick zurück.«
Githany nickte. »Sirak. Er konnte sich einfach nicht dazu überwinden, es zu tun. Und Kas'im war sein Mentor. Wenn Bane gezwungen war, ihn zu töten, hat er jetzt sicher noch größere Schwierigkeiten, damit fertig zu werden.«
»Soll ich also einen Boten schicken, der sich mit ihm trifft?«
Sie schüttelte den Kopf. »Bane macht mehr Ärger, als er wert ist. Er ist jetzt verwundbar, aber sobald sein Selbstvertrauen zurückkehrt, wird er wieder störrisch sein. Er wird Zwietracht in die Bruderschaft bringen. Und außerdem«, fügte sie hinzu, »brauchen wir ihn nicht mehr. Wir siegen.«
»Was schlagt Ihr also vor? Attentäter?«
Sie lachte. »Wenn er mit Kas'im fertig geworden ist, bezweifle ich, dass andere eine Chance gegen ihn haben. Mit Ausnahme von mir.«
»Ihr?«
Githany lächelte. »Bane mag mich. Ich würde nicht behaupten, dass er mir vertraut, aber er möchte mir gerne vertrauen. Lasst mich zu ihm gehen.«
»Und was werdet Ihr tun, wenn Ihr ihn gefunden habt?«
»Ihm sagen, dass er mir gefehlt hat. Erklären, dass wir über sein Angebot nachgedacht haben und wollen, dass er sich der Bruderschaft anschließt. Und wenn seine Wachsamkeit nachlässt, bringe ich ihn um.«
Kaan zog die Brauen hoch. »Das klingt sehr einfach.«
»Anders als Kas'im weiß ich, wie man mit ihm umgehen muss«, versicherte sie ihm. »Verrat ist eine erheblich wirksamere Waffe als das Lichtschwert.«
Einen Augenblick später verließ sie das Zelt und nahm dabei die Nachrichtendrohne und die Koordinaten mit, die Bane geschickt hatte. Kaan war sicher, dass sie ihre Aufgabe wirklich erledigen konnte. Und er sah keinen Grund, ihr etwas von dem kleinen Päckchen zu erzählen, das sich in dem Transportfach der Drohne befunden hatte.
Bane hatte es Lord Kaan als Friedensangebot geschickt; als Buße für Kas'ims Tod. Es sah nicht nach viel aus: ein Text über mehrere Seiten Flimsi, die Schrift eng und eilig, als wäre es mitgeschrieben worden, während jemand sprach. Aber diese Seiten enthielten eine detaillierte Beschreibung einer der furchterregendsten Schöpfungen der alten Sith: der Gedankenbombe.
Die Gedankenbombe wurde mithilfe eines uralten Rituals hergestellt, das die verbundene Willenskraft vieler mächtiger Sith-Lords verlangte, und setzte die reine destruktive Energie der Dunklen Seite frei. Es gab selbstverständlich Risiken. So viel Macht war ausgesprochen schlecht zu beherrschen, selbst für jene, die die Kraft hatten, sie heraufzubeschwören. Es war durchaus möglich, dass die Explosion nicht nur Hoths Armee des Lichts vernichtete, sondern auch die gesamte Bruderschaft. Das Vakuum im Zentrum der Explosion konnte die körperlosen Geister von Sith und Jedi aufsaugen, sie für alle Ewigkeit in einem nicht zu brechenden Gleichgewicht im Herzen einer eisigen Kugel reiner Energie festsetzen.
Kaan bezweifelte, dass er wirklich eine solche Waffe brauchte, um mit den Jedi auf Ruusan fertig zu werden. Immerhin war er dabei, den Krieg zu gewinnen. Dennoch, als eine weitere lange, schlaflose Nacht des Auf-und-ab-Gehens begann, griff er erneut nach den Aufzeichnungen und fing an, das Ritual der Gedankenbombe noch einmal zu studieren.
25
Aus der Ferne sah Ambria wunderschön aus. Der orangefarbene Planet mit den auffallenden violetten Ringen schien der bei weitem freundlichste im Stenness-System zu sein. Aber jeder, der auf Ambria landete, erkannte schnell, dass die Schönheit des Planeten ein Ende hatte, sobald man in die Atmosphäre eindrang.
Vor vielen Jahrhunderten hatten die fehlgeschlagenen Rituale einer mächtigen Sith-Zauberin unbeabsichtigt eine katastrophale Welle von Energie der Dunklen Seite auf die Oberfläche des Planeten losgelassen. Die Zauberin war umgekommen, und mit ihr beinahe alles andere Leben auf dem Planeten. Überlebt hatten beinahe nur nackte Felsen, und selbst jetzt gab es nur wenige Bereiche mit fruchtbarem Boden und keine Städte. Nur vereinzelte Siedler lebten hier, aber so weit voneinander entfernt, dass sie kaum Kontakt zueinander hatten.
Die Jedi hatten einmal versucht, Ambria von seinem Makel zu reinigen, aber die Dunkle Seite hatte den Planeten für immer geprägt. Am Ende war es den Jedi nur gelungen, die Dunkle Seite auf
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