Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit
Unsere Großkampfschiffe haben ihre Kreuzer und Dreadnaughts beschäftigt, und so waren wir imstande, mehrere Kanonenboote zu Eurer Hilfe zu schicken.«
»Was ist mit dem Rest Eurer Flotte?«, fragte Hoth besorgt. »Die Sith hatten beinahe doppelt so viele Schiffe.«
»Sie haben lange genug standgehalten, dass wir durch die Blockade kamen, dann konnten sie sich mit überraschend geringen Verlusten zurückziehen.«
»Gut.« Der General nickte. Dann runzelte er die Stirn. »Aber ich verstehe immer noch nicht, wieso sie Eure Flotte überhaupt angegriffen haben. Das ist einfach unsinnig!«
»Ich kann nur annehmen, dass sie die Befehle dazu von jemandem hier auf der Oberfläche erhalten haben.«
»Kaan stand kurz davor, uns zu erledigen«, gab Hoth zu bedenken. »Er hätte diesen Befehl auf keinen Fall gegeben.«
Beide Jedi schwiegen einen Moment nachdenklich. Schließlich fragte Farfalla: »Ist es möglich, dass wir in der Bruderschaft der Dunkelheit einen unbekannten Verbündeten haben?«
Hoth schüttelte den Kopf. »Das bezweifle ich. Wahrscheinlicher ist, dass die Sith nun beginnen, sich gegeneinander zu wenden. Das war unvermeidlich.«
Meister Farfalla nickte zustimmend. »Es ist immerhin der Weg der Dunklen Seite.«
Kaan kochte vor Wut, als sein Flieger im Sith-Lager landete. Wie konnte alles innerhalb von so kurzer Zeit so schrecklich schiefgegangen sein? Sie hatten kurz vor dem Sieg gestanden, und nun befanden sie sich plötzlich am Rand der Niederlage.
Er stürmte durch das Lager auf sein Zelt zu und ignorierte die fragenden Blicke von Githany und den anderen. Sie wollten eine Erklärung, aber er hatte keine. Noch nicht. Nicht, bevor er einen Statusbericht von Admiral Nyras erhalten hatte. Wie hat Farfalla durch die verkriffte Blockade brechen können?
Sein Zorn war so gewaltig, dass er Qordis' Flieger in der Nähe seines Zelts nicht bemerkte, ebenso wenig wie die Blutstropfen auf dem Boden in der Nähe. Wenn es ihm aufgefallen wäre, hätte er vielleicht die Umgebung durchsucht und die Leiche im nahen Unterholz gefunden. Aber Kaan konzentrierte sich vollkommen darauf, sein Zelt und die Kommunikationsausrüstung zu erreichen.
Dort stieß er auf Bane, der reglos wie ein Stein im Zelt stand und auf ihn wartete.
»So bald schon zurück, Kaan?«, fragte er. »Was ist aus Eurer ruhmreichen Schlacht geworden?«
»Sie haben Verstärkung bekommen«, fauchte Kaan. »Irgendwie ist es Farfalla gelungen, die Blockade zu durchbrechen.«
»Ich habe Eure Flotte angewiesen, die Jedi anzugreifen«, sagte Bane so lässig, als ginge es ums Wetter.
Kaan riss den Mund auf. Er hatte Verrat befürchtet, aber er war nicht darauf gefasst gewesen, dass der Verräter es so offen zugab! »Aber ... warum?«
»Ich wollte, dass alle Jedi gleichzeitig hier auf Ruusan sind«, erwiderte Bane.
»Verdammter Narr!«, schrie Kaan und fuchtelte wild mit den Armen, als würde er von unkontrollierbaren Zuckungen geplagt. »Der Sieg war unser! Wir hätten Hoth geschlagen!«
»Das ist Euer Ziel, nicht das meine. Ich verfolge ein viel größeres Ziel als den Tod von General Hoth. Er ist nur ein einzelner Mann.«
Kaan lachte harsch auf. »Wir wissen alle, welches Ziel Ihr verfolgt, Darth Bane. Ihr seid hier, um die Bruderschaft zu übernehmen.«
Bane zuckte gleichgültig die Schultern, als interessierte ihn das alles nicht.
Er wirkte so ruhig, so sicher. Kaan musste sich gewaltig beherrschen, um ihm nicht an die Kehle zu gehen. Verstand er denn nicht, was er getan hatte? Konnte er nicht sehen, dass sie dank seiner Einmischung nun alle zum Untergang verurteilt waren?
Müde sackte Kaan auf einen Stuhl. »Wenn Ihr sie gegen die Jedi führt, führt Ihr sie in den Tod.«
Nun war es Bane, der lachte - ein leises, unheimliches Lachen. »Wie schnell Ihr Euch der Verzweiflung überlasst, Kaan. Es scheint erst Stunden her zu sein, dass Ihr Eures Sieges vollkommen sicher wart.«
»Das war, bevor Farfalla und seine Verstärkung eintrafen«, erwidert Kaan wütend. »Als wir noch die zahlenmäßige Überlegenheit und die Lufthoheit hatten. All das haben wir dank Euch verloren. Wir können sie jetzt unmöglich noch besiegen.«
»Ich könnte es schon«, erklärte Bane.
Kaan richtete sich auf. Wieder diese nicht zu erschütternde Selbstsicherheit. Bane wusste etwas, das er nicht wusste. Er hatte einen Trick im Ärmel. »Noch ein Ritual wie dieses letzte?«, spekulierte er.
»Ich kenne viele Rituale. Viele Geheimnisse. Und ich habe die Kraft, sie
Weitere Kostenlose Bücher