Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit
anschließen. Leute, die glauben, sie hätten nichts zu verlieren. Und wenn die Republik das nicht bald begreift, wird die Bruderschaft der Dunkelheit diesen Krieg gewinnen, ganz gleich, wie viele Jedi Ihre Armee anführen.«
»Vielleicht sollten wir bei den Karten bleiben«, schlug der Lieutenant nach einem langen, unbehaglichen Schweigen vor.
»Das ist für mich in Ordnung«, sagte Des. »Nichts für ungut?«
»Nichts für ungut«, erwiderte der Commander und zwang sich zu einem Lächeln.
Ein paar andere Soldaten murmelten zustimmend, aber Des wusste, dass er sich gewaltig unbeliebt gemacht hatte. Genau das, was er beabsichtigt hatte.
4
Die Stunden vergingen. Die Bergleute von der Tagschicht erschienen, um die der Nachtschicht zu ersetzen. Der Droide gab weiter Karten aus. und die Spieler zahlten ihre Einsätze. Des' Stapel von Chips wuchs stetig, und der Sabacc-Pott wurde immer größer: dreitausend Credits, viertausend, fünf... Keiner der Spieler schien mehr Spaß zu haben; Des nahm an, dass seine glühende Tirade ihnen die Freude verdorben hatte.
Das war ihm egal. Er spielte Sabacc nicht zum Spaß. Es war Arbeit, genau wie im Bergwerk. Eine Möglichkeit, Credits zu verdienen, um den Konzern auszuzahlen, damit er Apatros einmal für immer hinter sich lassen konnte.
Zwei Soldaten standen vom Tisch auf, weil ihnen das Geld ausgegangen war. Ihre Platze wurden bald von Bergleuten der Tagschicht eingenommen. Die Verlockung des massiven Sabacc-Potts genügte, um sie trotz ihres Widerstrebens, es mit Des aufzunehmen, an den Tisch zu bringen.
Eine weitere Stunde verging, und die höheren Offiziere - der Lieutenant und der Commander - zogen sich ebenfalls zurück. Auch an ihre Stellen traten Bergleute, die hofften, mit einer guten Hand den immer noch wachsenden Sabacc-Pott zu kassieren. Die Soldaten der Republik, die am Tisch blieben, wie der Ensign, der Des als Erster herausgefordert hatte, mussten tiefe, tiefe Taschen haben.
Bei dem stetigen Zustrom von neuen Spielern und neuem Geld war Des gezwungen, seine Strategie zu ändern. Er hatte mehrere hundert Credits gewonnen; sein Kissen genügte, um wenn nötig auch ein paar Spiele zu verlieren. Nun galt seine einzige Sorge dem Schutz des Sabacc-Potts. Wenn er keine Hand hatte, mit der er glaubte, gewinnen zu können, zeigte er sie nach den ersten paar Runden. Er hatte nicht vor, jemandem Gelegenheit zu geben, eine Hand von dreiundzwanzig aufzubauen. Er stieg nicht mehr aus, selbst wenn er schwache Karten hatte. Ein Spiel auszusetzen gab den anderen eine zu große Gelegenheit zu gewinnen.
Ein paar glückliche Wertwechsel und ein paar schlechte Entscheidungen seiner Gegner sorgten dafür, dass seine Strategie funktionierte, auch wenn sie ihn oft eine Menge Credits kostete. Seine Anstrengungen, den Sabacc-Pott zu schützen, verschlangen nach und nach seinen Profit. Sein Stapel von Gewinnen schrumpfte schnell, aber das würde es wert sein, wenn er den Sabacc-Pott gewann.
Neue Spieler kamen und gingen. Einer nach dem anderen gaben die Soldaten ihre Plätze auf. als ihnen die Chips ausgingen und sie sich keine mehr leisten konnten. Von der ursprünglichen Gruppe waren nur noch Des und der Ensign übrig. Der Stapel des Ensign wuchs. Ein paar Soldaten blieben, um zuzusehen und ihren Kameraden zu ermutigen, diesen Bergmann mit dem großen Maul zu schlagen.
Andere Zuschauer kamen und gingen. Einige warteten nur darauf, dass ein Spieler sich zurückzog und sie seinen Platz einnehmen konnten. Andere wurden von der Intensität der Stimmung und der Größe des Potts angezogen. Nach einer weiteren Stunde befanden sich zehntausend Chips im Sabacc- Pott, die Höchstgrenze. Alle Credits. die von nun an in den Pott wanderten, waren verschwendet, sie wanderten direkt auf die Konten des Konzerns. Aber niemand beschwerte sich. Nicht, wenn sich die Chance bot, ein kleines Vermögen zu gewinnen.
Des blickte zu dem Chrono an der Wand. Nicht einmal mehr eine Stunde, bis die Cantina schließen würde. Als er sich an den Tisch gesetzt hatte, war er sicher gewesen, einen großen Gewinn zu machen. Eine Weile war es gut gegangen. Aber die letzten Stunden hatten seine Chips gewaltig dahinschmelzen lassen. Den Sabacc-Pott zu schützen ruinierte ihn: Er hatte seinen gesamten Profit verloren und noch zweimal neue Chips kaufen müssen. Er war in die klassische Spielerfalle gegangen und so besessen davon gewesen, den großen Pott zu gewinnen, dass er das Gefühl dafür verloren hatte, wie viel
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