Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit

Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit

Titel: Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
Vom Netzwerk:
er verlor. Er hatte zugelassen, dass das Spiel persönlich wurde.
    Ihm war heiß, und sein Hemd war klebrig von Schweiß. Seine Beine waren taub, weil er schon so lange saß, und der Rücken tat ihm weh, weil er sich so oft erwartungsvoll vorbeugte, um seine Karten zu betrachten.
    Er hatte an diesem Abend beinahe tausend Credits verloren, aber kein anderer Spieler hatte wirklich aus seinem Unglück Nutzen ziehen können. Da der Sabacc-Pott voll war. gingen alle Ersteinsätze und Strafgelder direkt an ORO. Aber nun war es zu spät, noch auszusteigen. Sein einziger Trost bestand darin, dass der Ensign mindestens doppelt so viel verloren hatte wie er selbst. Aber jedes Mal, wenn dem Mann die Chips ausgingen, griff er einfach in die Tasche und holte einen weiteren Stapel Credits heraus, als hätte er eine unbegrenzte Menge davon. Oder als wäre es ihm egal.
    Der Droide gab neue Karten aus. Als Des seine Hand betrachtete, begann er die ersten echten Spuren von Selbstzweifel zu spüren. Was, wenn sein Gefühl ihn diesmal getrogen hatte? Was, wenn das nicht die Nacht war, in der er gewinnen würde? Er konnte sich nicht daran erinnern, dass seine Begabung ihn in der Vergangenheit jemals betrogen hätte, aber das bedeutete nicht, dass es unmöglich war.
    Er zahlte seinen Einsatz trotz der schwachen Hand und widersetzte sich damit jedem Instinkt, der ihm riet auszusteigen. Zu Beginn der nächsten Runde würde er die Karten auf den Tisch legen müssen, ganz gleich, wie schwach sie waren. Noch länger, und jemand könnte den Sabacc-Pott einstreichen, für den er so schwer gearbeitet hatte.
    Die Anzeige flackert, und die Karten veränderten ihren Wert. Des schaute nicht einmal hin, er legte einfach die Karten auf den Tisch und murmelte: »Ich will sehen.«
    Als er einen Blick auf seine Hand warf, fühlte er sich, als hätte man ihn geschlagen. Er hatte genau minus dreiundzwanzig. Seine letzten Chips musste er als Strafe bezahlen.
    »Ho, Großer«, spottete der Ensign betrunken, »Sie müssen voller Lum sein, diese Karten zu zeigen. Was zum Brix haben Sie sich dabei gedacht?«
    »Vielleicht hat er den Unterschied zwischen plus dreiundzwanzig und minus dreiundzwanzig nicht verstanden«, sagte ein Soldat, der das Spiel beobachtet hatte, und grinste wie eine Manka-Katze.
    Des versuchte sie zu ignorieren und zahlte seine Strafe. Er fühlte sich leer. Hohl.
    »Wenn Sie verlieren, reden Sie nicht so viel, wie?«, höhnte der Ensign.
    Hass. Zunächst spürte Des nichts anderes als das. Reiner, weiß glühender Hass verschlang jeden Gedanken, jede Bewegung und jede Spur von Vernunft in seinem Hirn. Plötzlich war ihm der Pott egal, und wie viele Credits er schon verloren hatte. Er wollte nur noch diesen höhnischen Ausdruck vom Gesicht des Ensigns wischen. Und das konnte er nur auf eine Weise tun.
    Er warf einen wilden Blick in die Richtung des Mannes, aber der war zu betrunken, um sich einschüchtern zu lassen. Ohne den Blick von seinem Feind zu nehmen, zog Des seine Kontokarte durch das Lesegerät und ließ sich weitere Chips geben. Er ignorierte den logischen Teil seines Hirns, der versuchte, ihm das auszureden.
    Der Droide, dessen Stromkreis und Drähte nicht wahrnahmen, was wirklich los war, schob ihm einen Stapel Chips zu und gab sein übliches fröhliches »Viel Glück!« von sich.
    Des erhielt ein Ass und die Zwei der Schwerter. Das machte siebzehn, eine gefährliche Hand. Die Möglichkeit, dass die nächste Karte zu hoch sein würde und ihm eine neue Strafzahlung einbrachte, war groß. Er zögerte und wusste, dass es das Klügste wäre aufzugeben.
    »Na, tut es Ihnen schon leid?«, spottete der Ensign.
    Einem Impuls folgend, den er nicht erklären konnte, schob Des beide Karten ins Interferenzfeld und dann die Chips für den nächsten Einsatz in den Pott. Er ließ sich von seinen Gefühlen leiten, inzwischen war ihm alles egal. Und als die nächste Karte eine Drei war, wusste er, was er tun musste. Er schob auch die Drei ins Interferenzfeld zu den beiden, die bereits dort warteten. Dann brachte er den höchsten Einsatz und wartete auf die Wertänderung.
    Es gab zwei Arten, den Sabacc-Pott zu gewinnen. Eine bestand darin, eine Hand von genau dreiundzwanzig zu haben, einen reinen Sabacc. Aber es gab noch eine bessere Hand: die Narrenhand. Nach den modifizierten Bespin-Regeln hatte man eine Narrenhand, wenn man eine Zwei und eine Drei in der gleichen Farbe hatte und die Karte zog, die als Narr bekannt war und die überhaupt keinen

Weitere Kostenlose Bücher