Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit
nickte.
»Wenn wir die nicht irgendwie loswerden, werden sie unsere Leute innerhalb von zehn Sekunden in Geschützfutter verwandeln.«
Wieder nickte sie, die Augen weit aufgerissen und verängstigt. Des versuchte, ruhig zu bleiben und beruhigend zu wirken.
»Ich möchte, dass du sehr genau über das nachdenkst, was ich jetzt sage. Wie schnell, glaubst du, kannst du sie von hier aus erledigen?«
Sie zögerte. »Ich ... ich weiß nicht mal, ob ich es könnte. Sarge, Nicht alle. Nicht aus diesem Winkel. Ich könnte es beim Ersten versuchen, aber sobald der fällt, werden die anderen sicher nicht lange genug stehen bleiben, damit ich wieder zielen kann. Sie werden sich wahrscheinlich ducken, um Deckung zu haben. Und selbst wenn ich die Schützen erwische, sind noch ein halbes Dutzend anderer Soldaten auf dem Dach, die an ihre Stellen treten würden. Ich kann so schnell keine neun Ziele ausschalten, Sarge. Niemand kann das ohne Hilfe.«
Des biss sich auf die Lippe und versuchte, sich eine andere Lösung des Problems einfallen zu lassen. Es gab nur drei Kanonenboote. Wenn er irgendwie eine Botschaft zu jedem Scharfschützen in den vier Gruppen schicken und sie exakt zur gleichen Zeit schießen lassen konnte, könnten sie vielleicht die nichts ahnenden Schützen erledigen ... obwohl sie dann immer noch verhindern müssten, dass die sechs anderen Soldaten an ihre Stelle traten.
Er riss sich mit einem leisen Fluch aus diesen Gedanken. Es würde nie funktionieren. Wegen der Störsender gab es keine Möglichkeit, den anderen Gruppen eine Botschaft zu schicken.
Er nahm Lucias Gewehr, hob es und drückte sein Auge ans Zielgerät, um die Situation besser sehen zu können.
Rasch schwenkte er es von einer Seite des Dachs zur anderen und merkte sich die Position jedes Republik-Soldaten. Dank der Vergrößerung konnte er ihre Züge genau genug erkennen, um zu sehen, wie sich ihre Lippen bewegten, wenn sie etwas sagten.
Die Situation war so gut wie hoffnungslos. Der Außenposten stellte den Schlüssel zur Einnahme von Phaseera dar und die Geschütztürme auf dem Dach den Schlüssel zur Einnahme des Außenpostens. Aber Des fielen keine Möglichkeiten mehr ein, und sie hatten fast keine Zeit mehr.
Er spürte die Angst stärker als je zuvor und holte tief Luft, um sich zu konzentrieren. Adrenalin begann durch seine Adern zu fließen, als er die Angst nutzte, um sich zu stärken und zu beruhigen. Er richtete das Zielgerät des Blasters auf einen der Schützen, und dann sah er plötzlich nur noch einen roten Schleier. Er schoss.
Er folgte einem Instinkt, bewegte sich zu schnell, als dass bewusste Gedanken ihn behindern konnten. Er sah nicht einmal, wie der erste Soldat fiel; das Zielgerät bewegte sich bereits auf sein nächstes Ziel zu. Der zweite Schütze hatte gerade noch genug Zeit, die Augen überrascht aufzureißen, bevor Des schoss und das dritte Ziel anpeilte. Aber diese Soldatin hatte gesehen, wie der erste Schütze gefallen war, und sich bereits hinter die Deckung fallen lassen.
Des widersetzte sich dem Impuls, einfach wild weiterzuschießen, und bewegte die Waffe in einem engen Kreis, suchte vergeblich nach einer sauberen Schusslinie. Blasterfeuer explodierte in der Nacht, und gleichzeitig erklangen Laufschritte, als die Zwielichtkrieger aus der Deckung kamen und auf den Außenposten zurannten. Sie hatten ihre Befehle bis zum letzten Buchstaben befolgt und griffen beim ersten Schuss an. Des wusste, er hatte nur noch ein paar Sekunden, bevor die Geschütze das Feuer auf sie eröffnen und die Lichtung in ein Schlachtfeld verwandeln würden, aber er wusste einfach nicht, wie er diese Schützen erwischen sollte.
Verzweifelt riss er das Gewehr herum und suchte nach einem anderen Ziel auf dem Dach. Er nahm einen Soldaten ins Visier, der sich neben einen kleinen Kanister duckte. Der Mann bewegte sich nicht, und er hatte die Hände vors Gesicht geschlagen. Der Schuss aus Des' Waffe traf ihn mitten in die Brust, und im gleichen Augenblick explodierte das Ding zu seinen Füßen.
»Blendkanister!« , schrie Lucia, aber ihre Warnung kam zu spät. Das Bild des Zielfernrohrs verschwand in einem grellweißen Aufblitzen, und Des wurde blind.
Aber obwohl seine Augen außer Gefecht waren, konnte er plötzlich alles klar erkennen. Er wusste, wo sich jeder einzelne Soldat befand, obwohl sie alle in Deckung rannten, er konnte genau verfolgen, wo sie waren und wo sie hinwollten.
Die Soldatin im dritten Geschützturm richtete das
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