Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit
Gefangener. Es konnte durchaus sein, dass sie ihn zu seinem Kriegsgerichtsprozess führte. Er würde nicht alles noch schlimmer machen, indem er dumme Fragen stellte.
Als sie das Erdgeschoss des Gebäudes erreichten, führte sie ihn zu einem steinernen Torbogen mit einer weiteren Treppe Diese Stufen jedoch waren anders, enger und dunkler, und sie führten tief in die Eingeweide des Planeten. Ohne ein Wort reichte seine Führerin Des eine Fackel, die sie aus einem Malter an der Wand genommen hatte, dann trat sie beiseite.
Des fragte sich, was das zu bedeuten hatte, und ging vorsichtig die Treppe hinab. Er hätte nicht sagen können, wie viel tiefer sie führte; es war schwierig, in diesem engen Treppenhaus ein Gefühl für Perspektive zu bewahren. Nach mehreren Minuten erreichte er das Ende der Treppe, und ein langer Flur erstreckte sich vor ihm. Am Ende des Flurs befand sich ein einziger Raum.
Der Raum war dunkel und voller Schatten. Nur ein paar Fackeln flackerten an den Wänden, und ihre ersterbenden Flammen konnten die Dunkelheit kaum durchdringen.
Des blieb auf der Schwelle stehen und wartete, bis seine Augen sich angepasst hatten. Er konnte so gerade eben eine Gestalt im Raum erkennen. Sie winkte ihn näher.
»Tritt vor.«
Ihm wurde kalt, obwohl der Raum alles andere als kalt war. Die Luft selbst war wie elektrisch geladen und mit einer Kraft erfüllt, die er spüren konnte. Er war überrascht, dass er keine Angst empfand. Was er wirklich spürte, erkannte er als die Kälte der Erwartung.
Als Des den Raum betrat, wurden die Züge der verhüllten Gestalt deutlicher, und er sah. dass er einen Twi'lek vor sich hatte. Selbst unter dem weiten Gewand, das der Mann trug, war seine massige Gestalt deutlich zu erkennen. Er war beinahe zwei Meter groß, bei weitem der größte Twi'lek, den Des je gesehen hatte ... wenn auch nicht ganz so groß wie er selbst.
Ein Lekku fiel ihm auf die breite Brust, und von dort hatte er ihn wieder nach oben und um seinen muskulösen Hals und die Schultern geschlungen; seine Augen glühten orangefarben und wirkten wie Spiegelbilder der flackernden Fackeln. Er lächelte und entblößte die scharfen, spitzen Zähne seiner Spezies.
»Ich bin Lord Kopecz von den Sith«, sagte er. In diesem Augenblick wusste Des ohne jeden Zweifel, dass es dieser Mann war, der zu ihm an die Grube gekommen war, und er nickte kurz.
»Ich werde dein Inquisitor sein«, erklärte Lord Kopecz ohne jede Emotion. »Ich allein werde über dein Schicksal entscheiden. Wisse, dass meine Entscheidung endgültig sein wird.«
Wieder nickte Des, Der Twi'lek richtete die glühend orangefarbenen Augen auf Des. »Du bist kein Freund der Jedi oder ihrer Republik.«
Das war keine Frage gewesen, aber Des fühlte sich dennoch veranlasst zu antworten. »Was haben sie je für mich getan?«
»Genau«, sagte Kopecz mit grausamem Lächeln. »Ich hörte du hast in vielen Schlachten gegen die Republik gestanden. Deine Kameraden haben großen Respekt vor dir. Die Sith brauchen Männer wie dich, wenn wir diesen Krieg gewinnen wollen.« Er hielt inne. »Du warst der ideale Soldat ... bis du dich einem direkten Befehl widersetztest.«
»Der Befehl war ein Fehler«, sagte Des. Seine Kehle war so trocken und eng geworden, dass es ihm schwerfiel, die Worte herauszuzwingen.
»Warum hast du dich geweigert, den Außenposten bei Tag anzugreifen? Warst du zu feige?«
»Ein Feigling hätte die Mission nicht ausgeführt«, erwiderte Des scharf, denn die Bezichtigung hatte ihn geärgert.
Kopecz legte den Kopfschief und wartete.
»Bei Tageslicht anzugreifen war ein taktischer Fehler«, fuhr Des fort, bestrebt, den Sith zu überzeugen. »Ulabore hätte diese Informationen zurückmelden sollen, aber er hatte Angst. Ulabore war der Feigling, nicht ich. Er wollte lieber den Tod von den Händen der Republik riskieren, als sich der Bruderschaft der Dunkelheit zu stellen. Ich ziehe es vor. mein Leben nicht sinnlos wegzuwerfen.«
»Das ersehe ich aus deiner Dienstakte«, sagte Kopecz. »Kashyyyk, Trandosha. Phaseera ... wenn diese Berichte korrekt sind, hast du in deiner Zeit bei den Zwielichtkriegern Unglaubliches geleistet. Dinge, die einige für unmöglich halten würden.«
Des ärgerte sich auch über diese Andeutung. »Die Berichte sind akkurat«, erwiderte er.
»Daran habe ich keinen Zweifel.« Kopecz hatte den Ton von Des' Antwort entweder nicht bemerkt, oder er störte sich nicht daran. »Weißt du, wieso ich dich nach Korriban
Weitere Kostenlose Bücher