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Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit

Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit

Titel: Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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Griff durchführte, nickte der Schwert-meister anerkennend und setzte seine Runde fort.
    Bane wiederholte die Bewegung wieder und wieder, sorgfältig darauf bedacht, Höhe und Winkel der Klinge genau so beizubehalten, wie Kas'im es ihm gezeigt hatte, und seine Muskeln durch die zahllosen Wiederholungen zu trainieren, bis sie die Bewegung jedes Mal makellos reproduzieren konnten. Erst dann würde er damit beginnen, diesen Schlag zum Teil eines komplizierteren Manövers zu machen.
    Bald schon atmete er schwer aufgrund der Anstrengung. Körperlich waren Kas'ims Unterrichtsstunden nicht mit der stundenlangen Arbeit mit einem hydraulischen Hammer in einer Cortosis-Mine vergleichbar. Aber auf andere Weise waren sie erheblich anstrengender. Sie verlangten intensive Konzentration, eine Aufmerksamkeit für Einzelheiten, die weit über das Sichtbare hinausging. Wahre Meisterschaft der Klinge erforderte die Verbindung von Körper und Geist.
    Wenn zwei Meister einen Lichtschwertkampf führten, bewegten sie sich zu schnell, als dass das Auge die Aktionen verfolgen oder der Geist reagieren konnte. Alles musste den Instinkten folgen; der Körper musste ausgebildet werden, sich ohne die Anleitung bewusster Gedanken zu bewegen und zu reagieren. Um das zu erreichen, ließ Kas'im seine Schüler Sequenzen üben, sorgfältig berechnete Serien von Schlägen in ihrem jeweiligen Stil. Diese Sequenzen waren vom Schwertmeister selbst so entworfen, dass jedes Manöver glatt ins nächste überging und die Wirksamkeit eines Angriffs unendlich erhöhte, ohne den Kämpfer verwundbarer zu machen.
    Eine Sequenz im Zweikampf zu benutzen erlaubte den Schülern, ihren Geist zu befreien, während ihre Körper die Bewegungen automatisch ausführten. Sequenzen zu benutzen war wirkungsvoller und schneller, als über jeden einzelnen Schlag, jede einzelne Abwehr nachzudenken, und lieferte einen gewaltigen Vorteil gegenüber einem Gegner, der mit der Technik nicht vertraut war.
    Es war jedoch ein langer, anstrengender Prozess, eine neue Sequenz so lange zu trainieren, bis sie in Fleisch und Blut überging und angemessen ausgeführt werden konnte. Viele brauchten zwei oder drei Wochen dazu -oder länger, wenn die Sequenz sich eines Stils bediente, den der Schüler noch nicht wirklich gemeistert hatte. Und selbst der kleinste Fehler in der unwichtigsten Bewegung konnte die gesamte Sequenz wertlos machen.
    Kas'im hatte einen möglicherweise tödlichen Makel in Banes Technik entdeckt. Nun war Baue entschlossen, diesen Fehler zu bereinigen, selbst wenn das stundenlange Übung in seiner Freizeit bedeutete. Er war gnadenlos in seinem Bestreben nach Perfektion - nicht nur, was das Kampftraining anging. Er hatte ein Ziel.
    »Genug!«, erklang Kas'ims Stimme. Bei diesem schlichten Wort hörten alle Schüler auf mit dem, was sie gerade taten, und wandten sich dem Schwertmeister zu. Er stand am Kopf der Versammlung und sah sie an.
    »Ihr könnt euch zehn Minuten ausruhen«, sagte er. »Dann beginnen die Herausforderungen.«
    Bane ließ sich ebenso wie die meisten anderen in Meditationshaltung nieder, die Beine gekreuzt unter sich. Er legte das Trainingsschwert neben sich auf den Boden, schloss die Augen, ließ sich in eine leichte Trance fallen und benutzte die Dunkle Seite, um den Schmerz in seinen Muskeln zu vertreiben und seinen müden Geist zu erfrischen.
    Er ließ sich von dieser Kraft durchströmen und seinen Geist auf Wanderschaft gehen. Wie so oft musste er an das erste Mal denken, als er die Dunkle Seite berührt hatte. Nicht an dieses tastende, zufällige Streifen auf Apatros oder während seiner Soldatentage, sondern das erste wahre Erkennen der Macht.
    Es war sein dritter Tag hier an der Akademie gewesen. Er hatte die Meditationstechniken angewandt, die man ihm beigebracht hatte, als er es plötzlich spürte. Es war wie ein Dammbruch, ein tosender Fluss, der durch ihn hindurchströmte und all seine Mängel wegwusch: seine Schwäche, seine Angst, seine Selbstzweifel. In diesem Augenblick hatte er verstanden, wieso er hier war. In diesem Moment hatte seine Verwandlung von Des zu Bane, vom einfachen Sterblichen zu einem Sith, wirklich begonnen.
    Durch Macht erlange ich den Sieg.
    Der Sieg zerreißt meine Ketten.
    Baue wusste alles über Ketten. Einige waren offensichtlich: ein brutaler, liebloser Vater, mörderische Schichten im Bergwerk, Schulden bei einem gesichtslosen, mitleidlosen Konzern. Andere waren subtiler: die Republik und ihre idealistischen

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