Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit
Versprechen eines besseren Lebens, zu dem es nie kam: die Jedi und ihr Schwur, die Galaxis von jeder Ungerechtigkeit zu befreien. Selbst seine Freunde bei den Zwielichtkriegern waren eine Art von Fessel gewesen. Er hatte sie gemocht und sich für sie verantwortlich gefühlt. Aber wozu waren sie am Ende gut gewesen, als er sie am meisten brauchte?
Nun verstand er. dass persönliche Bindungen ihn nur bremsten. Freunde waren eine Last. Er musste sich auf sich selbst verlassen. Am Ende war es immer so. Macht. Und mehr als alles andere versprach die Dunkle Seite Macht.
Er hörte die Geräusche von Bewegung rings um sich her; das leise Rascheln von Gewändern, als sich die anderen Schüler aus ihren Meditationen erhoben und auf den Herausforderungsring zugingen. Er griff mit einer Hand nach seinem Trainingsschwert und sprang auf, um sich ihnen anzuschließen.
Am Ende jeder Übungsstunde versammelte sich die Klasse in einem weiten, ungleichmäßigen Kreis oben auf dem Tempel. Jeder Schüler konnte in den Kreis treten und einen anderen herausfordern. Kas'im beobachtete diese Duelle genau, und wenn sie zu Ende waren, analysierte er das Geschehene für die Klasse. Die Sieger wurden für ihre Leistung gelobt, und ihr Status in der inoffiziellen Hierarchie der Akademie wuchs. Die Verlierer tadelte der Schwertmeister wegen ihrer Fehler, und sie mussten außerdem hinnehmen, dass ihr Prestige sich verringerte.
Als Bane mit seiner Ausbildung begann, hatten viele Schüler ihn herausgefordert. Sie wussten, dass er ein Neuling war, was die Macht anging, und sie konnten es kaum erwarten, den muskelbepackten Riesen vor ihren Mitschülern niederzuschlagen. Zunächst hatte er die Herausforderungen abgelehnt.
Er wusste, dass ein Sieg bei einem solchen Duell der schnellste Weg war, an der Akademie Prestige zu erlangen, aber er war nicht dumm genug, sich zu einem Kampf verleiten zu lassen, den er garantiert verlieren würde.
In den vergangenen Monaten jedoch hatte er angestrengt daran gearbeitet, seinen Stil zu erlernen und seine Technik zu verfeinern. Er lernte neue Sequenzen schnell, und als Kas'im selbst eine Bemerkung über seine Fortschritte gemacht hatte, hatte sich Bane sicher genug gefühlt, um die Herausforderungen anzunehmen. Er siegte nicht jedes Mal, aber er gewann erheblich mehr Duelle, als er verlor, und stieg langsam zur höchsten Sprosse der Leiter auf. Heute fühlte er sich bereit, einen weiteren Schritt zu machen.
Die Schüler standen drei Reihen tief in einem Kreis von etwa zehn Metern Durchmesser. Kas'im trat in die Mitte. Er sagte nichts, sondern nickte nur - das Zeichen, dass die Herausforderungen beginnen sollten. Bane ging in die Mitte, bevor es jemand anders tun konnte.
»Ich fordere Fohargh heraus«, verkündete er mit volltönender Stimme.
»Ich nehme die Herausforderung an«, erklang die Antwort von irgendwo in der Menge auf der gegenüberliegenden Seite. Die Schüler traten beiseite, um den Herausgeforderten durchzulassen. Kas'im verbeugte sich leicht vor beiden Kombattanten und ging zum Rand des Rings, um ihnen Platz zu machen.
Fohargh war ein Makurth. In vielerlei Hinsicht erinnerte er Bane an die Trandoshaner, gegen die er in seinen Tagen bei den Zwielichtkriegern gekämpft hatte. Beide Spezies waren zweifüßige Sauroide -eidechsenähnliche Humanoide, deren Haut aus ledrigen grünen Schuppen bestand -, aber die Markurths hatten vier gebogene Hörner, die aus ihrem Oberkopf wuchsen.
Bane hatte schon einmal gegen Fohargh gekämpft, zu einem erheblich früheren Zeitpunkt in seiner Ausbildung - und verloren. Haushoch.
Die Makurths waren Nachtwesen. Wie die Bergarbeiter der Nachtschicht auf Apatros hatte Fohargh sich jedoch an einen für ihn unnatürlichen Zeitplan gewöhnt, um mit dem Rest der Schüler der Akademie trainieren zu können. Bei ihrem ersten, Duell hatte Bane ihn unterschätzt und erwartet, er würde während der Tagesstunden träge und langsam sein. Diesen Fehler würde er nicht noch einmal machen.
Während Kas'im und die anderen Schüler schweigend zusahen, umkreisten die beiden Kämpfer einander im Ring, die Trainingsschwerter vor sich in der üblichen Bereitschaftsstellung ausgestreckt. Der Atem des Makurth drang mit Grunz- und Knurrlauten aus seinen zuckenden Nüstern, als er versuchte, seinen menschlichen Gegner einzuschüchtern. Hin und wieder stieß er ein kurzes Brüllen aus, schüttelte den vierfach gehörnten Eidechsenkopf und fletschte die gefährlichen Zähne. Als Bane zum
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