Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit
der Akademie hatte er eine Hand voll Glühstäbe mitgenommen: wenn nötig, würde er sie benutzen, um seinen Weg zu finden. Leider würde ihr Licht auch wie ein Leuchtfeuer wirken und jedem anzeigen, wo er sich aufhielt - oder allem. Er war sicher, mit dem neuen Lichtschwert an seiner Seite beinahe alle Begegnungen überleben zu können, aber es gab Geschöpfe, die in der Nähe der Grabmale lauerten, die er lieber nicht auf sich aufmerksam machen wollte.
Die letzten Sonnenstrahlen hingen immer noch in der Luft, als er sein Ziel erreichte. Das Tal der Dunklen Lords erstreckte sich vor ihm, im trüben Zwielicht kaum mehr zu erkennen. Er dachte kurz daran, für die Nacht Halt zu machen und bis zum Morgengrauen ein Lager aufzuschlagen, dann tat er diese Idee wieder ab. Tag oder Nacht, das würde keinen Unterschied machen, sobald er in den Gräbern war: und dort würde er ohnehin die Glühstäbe nützen müssen. Da er sein Ziel erreicht hatte, war er zu begierig zu sehen, was er finden konnte, um es noch länger zu verschieben.
Er entschied sich für den nächstgelegenen Tempel, den einzigen, den er tatsächlich in dem trüben Licht noch sehen konnte. Wie alle Grabmale war auch dieses aus den hohen Steinklippen gehauen worden, die sich zu beiden Seiten steil von der Talsohle erhoben. Der große Torbogen des Eingangs war in die Felsen geschnitten worden, aber die Kammern, die die Überreste des Dunklen Lords enthielten, zogen sich in die Klippe hinein.
Als er näher kam, konnte er sehen, dass komplizierte Muster in den Bogen gemeißelt waren. Jemand hatte eine Inschrift in Buchstaben, die er nicht kannte, auf dem Torbogen hinterlassen. Er nahm an, die Qualität der Handwerksarbeit war einmal erstaunlich gewesen, aber nach der langen Einwirkung des Wüstenwinds ließen sich die meisten Einzelheiten nicht mehr erkennen.
Bane blieb auf der Schwelle stehen und sog die Aura verbotener Geheimnisse ein, die diesen Grabeingang umgab. Er spürte allerdings immer noch keine Veränderung in der Macht. Als er näher kam, war er schockiert zu sehen, dass die große Steinplatte, die als Tür gedient hatte, gespalten war. Er fuhr mit den Fingern über die Ränder des Risses. Glatt. Abgetragen. Wer immer diese Tür aufgebrochen hatte, hatte es schon vor langer Zeit getan.
Bane richtete sich auf und schritt stolz durch das geborstene Portal. Langsam und vorsichtig legte er dann die ersten Meter des langen Eingangstunnels zurück. Nach einem halbe Dutzend Schritten wurde es so finster, dass er einen Glühstab herausholen und ihn aktivieren musste.
Unheimliches blaues Licht erfüllte den Tunnel, und ein kleiner Schwärm tödlicher Pelko-Käfer floh vor dem trüben Lichtkreis. Sie hatten Bane verfolgt und sich ihm von alle Seiten genähert. Er konnte sie immer noch sehen, wie sie im Schatten ringsumher lauerten, aber er fürchtete sie nicht.
Pelko-Käfer waren wie viele auf Korriban einheimische Geschöpfe auf die Macht eingestimmt, Sie hatten Banes Eintreffen schon gespürt, bevor er das Grab betreten hatte; seine Macht hatte sie unwiderstehlich angezogen. Aber sie sorgte auch dafür, dass die Insekten und ihre lähmenden Stachel in sicherer Entfernung blieben. Instinktiv konnten die Pelko-Käfer das schiere Ausmaß von Banes Kraft spüren, und sie fürchteten ihn. Sie würden nicht nahe genug kommen, um ihn anzugreifen, was sie zu nichts weiter als einem Ärgernis machte. Größere Raubtiere wie die Tuk'ata stellten vielleicht eine echte Gefahr dar. Aber Bane wusste, er würde auch mit ihnen fertig werden, falls das notwendig werden sollte.
Im Augenblick machte er sich mehr Gedanken wegen möglicher Gefahren, die die Erbauer des Grabmals vielleicht zurückgelassen hatten. Sith-Mausoleen waren berüchtigt für ihre tückischen Todesfallen. Bane dehnte seine Machtwahrnehmung aus, überprüfte vorsichtig die Mauern, den Boden und die Decke rings umher. Er war erleichtert - und ein wenig enttäuscht -, als er nichts entdeckte. Ein Teil von ihm hatte gehofft, er würde über eine unentdeckte Kammer stolpern, etwas, das den Jedi entgangen war.
Er ging weiter den Tunnel entlang, vorbei an diversen Räumen, in denen die Schätze des verstorbenen Dunklen Lords eingemauert worden waren - zusammen mit seinen lebenden geringeren Dienern. Diese Räume interessierten ihn nicht; er war kein Grabräuber. Stattdessen ging er weiter und weiter, bis er die eigentliche Grabkammer erreichte.
Die Pelko-Käfer passten sich seinem Tempo an, kreisten
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