Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit
endlos immer so gerade eben außerhalb des blauen Lichtkreises, den sein Glühstab warf. Er konnte das schrille Klicken - skriek skriek skriek - des frustrierten Schwarms hören; Sie konnten ihn nicht angreifen, waren aber auch nicht imstande, sich von ihm abzuwenden.
Die Grabkammer ließ sich leicht erkennen an dem gewaltigen Steinsarkophag in der Mitte des Raums, der auf einem niedrigen Steinpodest stand. Es war kaum mehr als ein klotziger Schatten am Rand des Lichtkreises, den der Glühstab warf, aber es erfüllte Bane gleichzeitig mit Angst und Ehrfurcht.
Er nutzte die Macht immer noch, um nach Fallen zu suchen, und näherte sich dabei vorsichtig dem Sarkophag, wobei seine Nervosität wuchs, als das blaue Licht darauf fiel und mehr und mehr Einzelheiten enthüllte. Der Stein war mit Symbolen ähnlich denen am Eingang verziert, aber die Zeichen hier hatten unter keiner Erosion gelitten. Sie hoben sich deutlich, brutal und scharf ab. Er konnte die Schrift nicht lesen und den Dunklen Lord auch nicht nach seinem Wappen identifizieren, aber er wusste, dass dies die Ruhestätte eines uralten und mächtigen Wesens war.
Er hatte das Podest erreicht; es war ein wenig höher als sein Knie. Er stellte einen Fuß darauf, dann hielt er sich an der vorstehenden Kante eines der gemeißelten Symbole fest. Er erwartete halb, mit einem scharfen Ruck zurückgeschleudert zu werden, aber er spürte nur kalten Stein unter seiner Hand.
Er nutzte die Kante, um das Gleichgewicht zu wahren, und zog sich hoch, sodass er nun mit beiden Füßen auf der Plattform stand und von oben auf den Sarkophag hinabschaute. Zu seinem Entsetzen erkannte er, dass die Deckplatte des Sarkophags so gut wie zerstört war. Was immer sich darin befunden hatte, war verschwunden, und die Plünderer hatten nur Geröll, Staub und ein paar zerbrochene Knochenstücke zurückgelassen, die vielleicht einmal die Finger oder Zehen des Skeletts des Dunklen Lords gewesen waren.
Er stieg wieder herunter, frustriert, aber immer noch entschlossen. nicht aufzugeben. Langsam drehte er sich in einem großen Kreis, als erwartete er, dass die gestohlenen Überreste irgendwo in einer Ecke der Grabkammer lagen. Aber es gab nichts: Das Grab war ausgeraubt und entweiht worden.
Bane war nicht sicher gewesen, was er finden würde, aber jedenfalls nicht das hier. Die Geister der uralten Dunklen Lords waren Wesen aus reiner Energie der Dunklen Seite, so ewig wie die Macht selbst. Der Geist würde noch Jahrhunderte verweilen, selbst Jahrtausende, bis ein würdiger Nachfolger kam. Das hatten ihn die Texte im Archiv zumindest glauben lassen.
Aber was er vor sich sah, ließ sich nicht abstreiten. Die alten Manuskripte hatten ihn betrogen. Er hatte alles daraufgesetzt, dass sie der Wahrheit entsprachen, hatte sich sogar Qordis selbst widersetzt - und verloren.
Verzweifelt legte er den Kopf zurück und hob die Arme zu der Höhlendecke. »Ich bin hier, Meister!«, rief er. »Ich bin gekommen, um Eure Geheimnisse zu erfahren!« Er hielt inne und lauschte nach einer Antwort. Als er nichts hörte, versuchte er es noch einmal: »Zeigt Euch! Im Namen der Macht der Dunklen Seite, zeigt Euch!«
Seine Worte hallten von den Wänden wider und klangen leer und hohl. Er sackte auf die Knie, ließ die Arme herabsinken und den Kopf hängen. Als das Echo seines Rufs verhallte, war nur noch das schrille Klicken der Pelko-Käfer zu hören.
Kopecz spuckte auf den Boden, als er das Lager betrachtete. Er war von einer Armee umgeben, aber es war eine Armee von Unwürdigen. Wohin er auch schaute, sah er die Schergen der Sith: Berserker, Attentäter und Schüler. Aber es gab nur wenige Sith-Meister. Der scheinbar endlose Krieg gegen die Jedi auf den Schlachtfeldern von Ruusan forderte einen hohen Preis von Kaans Bruderschaft der Dunkelheit. Ohne Verstärkung würden sie gezwungen sein, sich zurückzuziehen - oder von General Hoth und seiner verhassten Armee des Lichts ausgelöscht werden.
Der kräftige Twi'lek stand auf, getrieben von der Erkenntnis, dass etwas geschehen musste. Er ging an kleinen Gruppen von Soldaten vorbei und bemerkte, wie viele verwundet, erschöpft oder einfach besiegt waren, Als er den Eingang von Lord Kaans Zelt erreichte, hatte die Verachtung, die er für seinen so genannten Brüder empfand, ihren Höhepunkt erreicht.
Als Kopecz hereinkam, warf Lord Kaan ihm einen einzigen Blick zu und bedeutete seinen anderen Beratern mit einer scharfen Geste zu gehen. Sie flohen, und keiner
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