Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei
brachte einen kränklichen Geruch mit, der Zannah beinahe den Magen umdrehte.
Dann sah sie, wie sich Banes Brust hob und senkte, aber sein Atem war so flach, dass sie es beinahe übersehen hätte. Er war wohl bewusstlos geworden, als sein Körper von den unerträglichen Schmerzen in einen Schockzustand getrieben worden war. Sie hielt inne und erwartete halb, dass seine verbrannte Haut und das Gewebe sich regenerierten, aber seine Verletzungen gingen selbst über die Fähigkeit der Orbalisken hinaus, ihn zu heilen, und nichts geschah.
Als sich eine Tür öffnete, drehte sich Zannah rasch um und blickte auf. Aber es war nur Darovit, der aus seinem Versteck kam. Er betrachtete die Überreste des Gemetzels im Raum, dann sah er Zannah, die sich über ihren Meister beugte.
»Ist er.?« Er ließ die Frage in der Luft hängen.
»Er lebt«, sagte sie zornig und stand auf.
Darovit ging langsam zu ihr und drückte dabei mit seiner guten Hand Belias Holocron und die Datenkarte gegen die Brust. Zannah nahm ihm die Gegenstände sofort ab, als er näher kam. Er schien das nicht zu bemerken, denn er starrte wie gebannt die verkohlte Hülse vor ihren Füßen an, die irgendwie immer noch lebte.
»Hol die Lichtschwerter«, befahl sie. »Wir gehen.«
Darovit war vernünftig genug, ihre Anweisungen nicht in Frage zu stellen. Er sammelte die Waffen der gefallenen Jedi ein: Trophäen des Triumphs der Sith auf Tython.
Zannah steckte Holocron und Datenkarte in die Tasche, dann holte sie tief Luft, um sich zu konzentrieren. Mithilfe der Macht hob sie Banes Körper vom Boden und ließ ihn auf Taillenhöhe schweben.
Auf diese Weise trug sie ihren Meister aus der Festung nach draußen, dicht gefolgt von Darovit. Einen Moment dachte sie darüber nach, welches Schiff sie benutzen sollten, um Tython zu verlassen, dann entschied sie sich für die Loranda. Sie war größer und verfügte außerdem über eine vollständige Sanitätsstation.
»Öffne den Frachtraum«, befahl sie und nickte zu dem Schiff hin.
Darovit rannte vor und tat, was man ihm gesagt hatte, während Zannah langsam ihren Meister ins Schiff hob.
Sobald sie an Bord waren, verbanden sie Bane mit einer Bacta-Pumpe. Seine Verletzungen hätten wahrscheinlich das volle Eintauchen in einen Bacta-Tank für mehrere Tage verlangt, aber zu so etwas hatte sie keinen Zugang. Eine Bacta-Pumpe war das Beste, was sie hatte: Diese Pumpe injizierte eine große Dosis der Flüssigkeit direkt in die Blutgefäße des Verletzten, wo sie vom Kreislauf durch den Körper geleitet wurde, filterte sie dann wieder hinaus und wiederholte den Prozess.
»Er ist stabil«, sagte Darovit. »Aber das ward er nicht lange bleiben. Wenn ein Orbalisk stirbt, vergiftet er seinen Wirt.«
»Du hast die Informationen auf der Diskette gelesen«, sagte sie. »Entfern die Orbalisken von ihm.«
»Selbst wenn ich das täte, würde das nichts helfen«, erwiderte Darovit und fasste zusammen, was er von der Diskette erfahren hatte. »Es ist zu spät. Die Orbalisken leiten im Augenblick ihres Todes Toxine ins Gewebe ihres Wirts. Die Toxine zerlegen die Zellen auf mikroskopischer Ebene. Er wird in ein paar Tagen tot sein.«
»Du bist ein verkriffter Heiler!«, rief sie. »Hilf ihm gefälligst!«
»Das kann ich nicht Zannah«, sagte er leise. »Nicht hier. Wir haben nicht die richtige Ausrüstung und die richtigen Arznei en. Und selbst wenn, könnte ich immer noch nichts tun. Sobald das Toxin von den Orbalisken in den Wirt eindringt, gibt es keine Möglichkeit es aufzuhalten.«
Du darfst noch nicht sterben, dachte Zannah verbittert und kaute auf der Unterlippe. Es gibt noch so vieles, was du mir beibringen musst!
Ihr Meister war immer noch viel stärker als sie. Sie hatte das Potenzial, Bane zu übertreffen - das hatte er selbst gesagt -. aber im Augenblick verfügte er immer noch über eine Kraft, die sie bestenfalls anstreben konnte. Es gab Geheimnisse, die er ihr noch nicht mitgeteilt hatte, Schlüssel, um ihr noch größere Krall zu geben, als sie jetzt schon hatte. Wenn er starb, würde dieses Wissen verloren sein. Es war möglich, dass sie es eines Tages auch alleine entdecken würde, aber mit Bane als Meister war der Erfolg sicher.
Was er ihr immer noch beibringen musste, ging weit über ihre Fähigkeit hinaus, die Energien der Dunklen Seite zu nutzen. In den vergangenen zehn Jahren hatte sie sich nur darauf konzentriert, ihre eigene Kraft zu beherrschen. In der gleichen Zeit hatte ihr Meister begonnen, das
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