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Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei

Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei

Titel: Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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knirschten laut unter den harten Sohlen seiner schweren schwarzen Stiefel, als er abstieg. Zannah war zu klein, um einfach hinunterzuklettern, aber sie sprang ohne ein Anzeichen von Angst oder Zögern von ihrem Sitz und landete geschickt auf dem Boden neben ihm.
    Schweigend betraten sie den Gang und erhellte ihren Weg mit einem der Glühstäbe, die Bane aus dem Sith-Lager mitgenommen hatte. Es wurde immer kälter, und Zannah schauderte neben ihm, aber sie beschwerte sich nicht. Sie bewegten sich rasch an den rauen Felswänden vorbei, aber selbst bei ihrem Tempo brauchten sie beinahe zwanzig Minuten, bis sie ihr Ziel erreichten, weil der Gang so lang war. Und zum ersten Mal sah Darth Bane, wozu seine Manipulation von Kaan und seinen Anhängern geführt hatte.
    Das hell schimmernde Ei, das in der Mitte der Höhle schwebte, war beinahe vier Meter hoch. Es pulsierte vor schierer Macht, und es verursachte Bane eine Gänsehaut. Dunkle Schattenschwaden krochen unterhalb der schimmernden Oberfläche in langsamem, hypnotischem Rhythmus einher. Es hatte etwas grotesk Zwingendes an sich, etwas gleichzeitig Faszinierendes und Abstoßendes.
    Zannah neben ihm schnappte staunend nach Luft, dann stieß sie sie in einem leisen, verängstigten Zischen wieder aus. Er schaute auf sie herab, aber sie erwiderte seinen Blick nicht, denn sie betrachtete weiterhin mit großen Augen wie gebannt die Gedankenbombe. Er wandte die Aufmerksamkeit ebenfalls wieder dem Ei zu und ging in die Höhle hinein. Zannah folgte ihm einen einzigen Schritt weit, dann blieb sie zurück.
    Bane näherte sich der Bombe, streckte die bloße Hand aus und drückte sie fest an die Oberfläche. Sie verbrannte seine Handfläche mit kaltem Feuer, aber er registrierte den Schmerz nicht einmal, so fasziniert war er von dem mesmerisierenden Ruf des Dings. Unter seiner Berührung taten sich die dunklen wirbelnden Schatten zu einer einzigen Masse zusammen. Die Gedanken jener, die darin gefangen waren, stürzten ihm entgegen: leises Flüstern in den dunkelsten Nischen seines Geistes, die Worte unverständlich, aber voller Hass und Verzweiflung.
    Instinktiv schreckte Banes Bewusstsein zurück. Er zögerte und kämpfte gegen den Impuls an, die Hand wegzuziehen. Stattdessen stieß er sein Bewusstsein vorwärts und durchdrang die Oberfläche des Eis. sank in die unermesslichen Tiefen des schwarzen Herzens der Gedankenbombe. Das nasser füllte Flüstern wurde zu Schreien der Qual. Aber das waren nicht die Schreie von intelligenten Wesen, es handelte sich um das tierische Heulen urtümlicher, sinnloser Wut. Die Identitäten jener, die die Gedankenbombe verschlungen hatte - Lord Kaan, General Hoth, all ihre Sith- und Jedi-Anhänger -waren vernichtet, zerrissen von der Explosion der Gedankenbombe. Nur Fetzen waren geblieben, Splitter dessen, was einmal Gedanken gewesen waren, nicht mehr fähig zu bewusstem Denken. Sie konnten nur noch das Leid ihres ewigen Wahnsinns beklagen.
    Sie stürzten sich auf Banes Bewusstsein, klammerten sich an seine immer noch unbeschädigte Identität wie Parasiten, die sich an einen frischen Wirt binden. Die klagenden Gedankenfetzen umschlangen ihn, krallten und rissen an seiner geistigen Gesundheit und versuchten, sie mit sich in ihren dunklen Abgrund zu reißen.
    Bane schüttelte sie mit verächtlicher Leichtigkeit ab, warf die zerrütteten und zerfetzten Gedanken beiseite und wandte sein Denken wieder der Oberfläche zu. Einen Augenblick später war er frei und ließ das Gefängnis, aus dem die anderen nie mehr entkommen würden, hinter sich.
    Er ließ die Hand von der Bombe sinken und trat einen Schritt zurück, zufrieden mit dem, was er erfahren hatte. Er wurde nicht von Gespenstern gejagt - Kaan existierte tatsächlich nicht mehr. Nicht wirklich. Die Gestalt, die er im Sith-Lager gesehen hatte, war nichts weiter gewesen als eine Täuschung, heraufbeschworen von seiner eigenen verwundeten Psyche.
    »Sind sie darin gefangen?«, fragte Zannah. Sie starrte Bane mit einer Miene an, die gleichermaßen von Ehrfurcht und Entsetzen kündete.
    »Gefangen. Tot. Das ist egal«, antwortete er schulterzuckend. »Kaan und die Bruderschaft gibt es nicht mehr. Sie haben bekommen, was sie verdienten.«
    »Waren sie schwach?«
    Bane antwortete nicht sofort. Kaan war vieles gewesen -ehrgeizig, charismatisch, störrisch und am Ende ein Idiot -, aber sicherlich niemals schwach.
    »Kaan war ein Verräter«, sagte er schließlich. »Er führte die Bruderschaft weg von den

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