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Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei

Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei

Titel: Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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ihr Vetter und Kindheitsfreund -, löste sich auf. Mit nichts als einem Gedanken vernichtete sie alles unterhalb des Handgelenks: Fleisch, Knochen und Sehnen verschwanden in einer blutigen Explosion, und nur ein zerfetzter Stumpf blieb übrig.
    Da nichts mehr ihn festhielt, fiel der Griff seines Lichtschwerts klappernd zu Boden, und die Klinge erlosch. Aufheulend vor Schmerzen sackte der Junge auf die Knie und drückte den verstümmelten Arm an die Brust. Blut sprudelte rhythmisch aus der Wunde und spritzte auf den Höhlenboden.
    Der Meister starrte seine Schülerin verärgert an. »Warum?«, fragte er.
    »Weil sein Tod nutz- und sinnlos wäre«, antwortete sie und wiederholte damit seine eigene Erklärung dafür, dass er zwei der Söldner hatte überleben lassen.
    Bane war klug genug zu erkennen, was geschah. Zannah versuchte, ihrem Vetter das Leben zu retten. Er wusste, dass sie vor, Gefühlen angetrieben wurde - Sentimentalität, Gnade, Mitgefühl - und dass es sich dabei um Schwächen handelte, von denen sie sich befreien musste. Aber er hatte auch nicht erwartet, dass seine Schülerin innerhalb eines einzigen Tages alles über die Dunkle Seite lernte.
    Er blickte auf den verwundeten Jungen hinab, der am Boden zusammengebrochen war. Das Blut floss nun langsamer aus dem Stumpf; die Explosion hatte seine Hand genommen, aber auch teilweise die Wunde kauterisiert. Staub und Dreck vom Höhlenboden schlossen die Blutgefäße ebenfalls, als der Junge vor Zannahs Füßen hin und her rollte. Tränen strömten ihm über die Wange, und Rotz lief ihm aus der Nase in Mund und Hals und verwandelte seine Schreie in jämmerliches Wimmern. Zannah betrachtete ihn mit kaltem, berechnendem Blick und gab sich uninteressiert.
    Dieses elende Wesen am Leben zu lassen würde keine große Gefahr darstellen, dachte Bane. Wie den Söldnern würde auch ihm niemand glauben, eine Begegnung mit einem Sith-Meister überlebt zu haben. Es war offensichtlich, dass Zannah diesen Jungen leben lassen wollte. Aber sie hatte nicht um sein Leben gebettelt und auch nicht mit ihrem Meister gefeilscht. Stattdessen hatte sie die Initiative ergriffen, die Dunkle Seite losgelassen und ihre Taten dann mit Banes eigenen Belehrungen gerechtfertigt. Sie hatte nicht nur ihre Kraft gezeigt, sondern auch Intelligenz und Gerissenheit. Es war wichtig, solches Verhalten zu belohnen - sie zu ermutigen, wenn sie die Begabungen und Talente zeigte, die ihr erlauben würden, eines Tages den Mantel des Dunklen Lords von den Schultern ihres Meisters zu nehmen. All das war wichtiger, als dem Leben eines erbärmlichen, unwichtigen Jungen ein Ende zu machen.
    »Lass ihn hier«, sagte Bane und drehte sich auf dem Absatz um. »Er bedeutet uns nichts.«
    Rasch fiel Zannah neben ihm in Tritt, als er aus der Höhle ging, und sie begannen den langen, langsamen Aufstieg durch die Gänge zurück an die Oberfläche von Ruusan. Bane bemerkte zufrieden, dass seine Schülerin nicht einmal zurückschaute, obwohl ihnen Tomcats jämmerliches Schluchzen noch lange nachhallte.

5

    »Seid auf Turbulenzen beim Wiedereintritt gefasst«, warnte Irtanna, die das Shuttle flog. Bei einer fünfköpfigen Besatzung brauchte sie nicht das Interkom zu benutzen; sie sprach einfach laut genug, dass alle an Bord sie hören konnten.
    Das Shuttle der Envoy-Klasse hatte nur eine Handvoll Passagiere, aber es hätten auch viermal so viel an Bord gepasst. Das Schiff war irgendwann während der letzten Wochen des Feldzugs auf Ruusan in die Flotte der Jedi aufgenommen worden, gestiftet von einem anonymen Wohltäter aus Coruscant, den Farfallas eindringliche Bitten um mehr Ausrüstung für den Krieg überzeugt hatten.
    Es hieß Star-Wake und kam aus der Tallaan-Werft, ein einfaches Transportschiff, das sowohl zu suborbitalem Flug als auch interstellaren Reisen fähig war, denn es verfügte über einen Hyperantrieb der Klasse Zwölf.
    Die Tatsache, dass sie dieses Schiff tatsächlich verwendeten, zeigte deutlich, wie verzweifelt die Armee des Lichts inzwischen war. Shuttles der Envoy-Klasse waren als praktisch und erschwinglich bekannt und wurden daher oft von unabhängigen Kaufleuten und wohlhabenden Erholungsreisenden benutzt. Ihre wichtigste Eigenschaft bestand darin, dass sie leicht zu navigieren waren und ihr Autopilotensystem den Benutzern erlaubte, Hunderte bekannter Planeten in der Republik anzusteuern, nur indem sie einen Knopf drückten. Leider hatten sie keine besonders starken Schilde und Panzerung und waren

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