Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei
die Felswand, dann prallte es auf dem unebenen Boden auf und erlosch. Nun war alles vollkommen dunkel.
Darovit war fest aufgeprallt. Er lag auf dem Bauch in der vollkommenen Dunkelheit der Höhle und ergab sich seiner hoffnungslosen Verzweiflung. Es hatte keinen Sinn weiterzumachen; er würde niemals nach draußen finden. Es wäre besser, hier zu sterben, vergessen und alleine.
Er wälzte sich auf den Rücken und starrte mit blinden Augen zur Decke. Und dann hörte er ein Geräusch. Es war leise, aber unmissverständlich. In großer Ferne erklang eine Stimme und schnitt durch die bedrückende Stille.
Jetzt bildest du schon ein, Dinge zu hören, Tomcat, dachte er. Aber eine Sekunde später hörte er wieder, dass etwas im Gang hallte. Es war noch jemand hier unten!
Er misste nicht, ob ein Jedi gekommen war, um Zeuge des Schicksals seiner gefallenen Kameraden zu werden, ein Anhänger der Sith, der aus der letzten Schlacht geflohen war, oder ein Angehöriger einer ganz anderen Gruppe, Und er hatte keine Ahnung, wie diese Person auf ihn reagieren würde -vielleicht würde sie ihn gefangen nehmen oder ihn sogar töten. Aber das war ihm egal. Selbst die Angst, wieder in die Haupthöhle und zu diesem unnatürlichen silbrigen Ei zurückzukehren, hielt ihn nicht mehr zurück. Alles war besser, als hier in den dunklen Gängen unterhalb der Planetenoberfläche zu verhungern oder zu erfrieren.
Er kroch vorwärts durch die Dunkelheit und tastete umher, bis sich seine Finger um den Griff des Lichtschwerts schlossen. Triumphierend stieß er es in die Luft, als er es aktiviert hatte, und nun konnte er auch wieder sehen.
Er wusste nicht, wie weit die Person entfernt war, deren Stimme er gehört hatte. Die Akustik des Ganges war seltsam und fremdartig. Klänge und Echos wurden ungewöhnlich verzerrt, wenn sie von den unregelmäßigen Steinwänden dieses unterirdischen Irrgartens abprallten. Aber er war sicher, die Stimme war von irgendwo über ihm gekommen, aus der Richtung, in die er sich bewegte.
Mit dem leuchtenden Schwert, das ihn führte, ging er selbstsicherweiter. Etwa jede Minute hörte er einen weiteren Gesprächsfetzen irgendwo über sich. Er erkannte, dass es zwei Sprecher waren, mit sehr unterschiedlichen Stimmen: ein tiefer Bass und eine sehr viel hellere Stimme. Jedes Mal, wenn er sie hörte, waren sie ein wenig lauter, und er wusste, dass er in die richtige Richtung unterwegs war.
Er bemerkte, dass die Dunkelheit des Gangs nachließ; er brauchte das Lichtschwert nicht mehr, um seine Umgebung zu beleuchten. Aber es war nicht das gelbe Licht der Sonne, das in den Gang Fiel, als würde er sich der Oberfläche nähern - es war ein kaltes, silbernes Leuchten. Erschrocken bemerkte er, dass er irgendwie im Kreis gelaufen war und sich wieder der Höhle mit der Gedankenbombe näherte. Wem immer die Stimmen gehörten - Freund oder Feind -, er würde dort auf sie treffen.
Die Höhle musste ganz in der Nahe sein, so nahe, dass er die Worte erkennen konnte, als die Stimmen das nächste Mal sprachen.
»Die Sith sind jetzt nur zwei - ein Meister und ein Schüler«, sagte die Tiefere. »Es wird keine anderen geben.«
»Was passiert, wenn ich versage?«, erwiderte die andere.
Klingt wie eine Frau, dachte Darovit, zu konzentriert darauf den Stimmen zu folgen, um tatsächlich auf die Worte zu hören. Nein, keine Frau, verbesserte er sich eine Sekunde später. Ein Mädchen.
»Werdet Ihr mich dann auch töten?«, fragte das Mädchen.
Erschrocken erkannte Darovit, dass er die Stimme kannte. Er wusste nicht, wie das möglich war, aber er zweifelte nicht mehr daran, um wen es sich handelte.
»Rain!«, rief er und fing an, der Kusine entgegenzulaufen, die er für tot gehalten hatte. »Rain, du lebst noch!«
Der Flug zur Höhle dauerte nicht lange und verlief ereignislos.
Bane hatte ein paar geschockte Überlebende der letzten Schlacht von Ruusan bemerkt, die ihn und Zannah anstarrten, als sie auf dem Swoop vorbeiflogen, aber er beachtete sie kaum. Er bezweifelte, dass einer ihn als das erkennen würde, was er wirklich war. Und selbst wenn, würden die Geschichten von einem überlebenden Sith-Lord, der auf einem Swoop vorbeiraste, mit einem kleinen Mädchen auf dem zweiten Sitz, so absurd und unzuverlässig klingen wie die Berichte der Söldner, die er in Kaans Lager hatte entkommen lassen.
Er hielt das Swoop vor dem dunklen, furchterregenden Gang an, der sie in die Höhle mit der Gedankenbombe führen würde. Kleine Kiesel
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