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Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei

Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei

Titel: Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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nicht mehr lebte.

4

    Darovit lag zusammengekrümmt auf dem kalten Höhlenboden, beleuchtet von dem seltsamen Licht, das von dem silbrigen, mitten in der Höhle schwebenden Ei ausging. Er hatte sich beinahe zwei Stunden lang nicht bewegt, gelähmt von Staunen und Entsetzen. Es war, als hätte Zeit hier im Epizentrum der Bombe keine Bedeutung mehr, als hinge Darovit selbst zwischen Leben und Tod, gefangen wie die gequälten Geister von Kaans Gefolgsleuten und der Jedi, die es gewagt hatten, sich ihnen zu stellen.
    Nach und nach ließ sein Schock jedoch nach. Langsam meldete sich seine Vernunft wieder und brachte ihn zurück in die Wirklichkeit der körperlichen Welt. Die Luft in der Höhle war feucht und kalt; Darovit schauderte beinahe unkontrollierbar. Seine Nase lief, und er griff nach oben, um sich mit einer zitternden Hand den Rotz abzuwischen, die Finger steif von der betäubenden Kälte.
    »Komm schon, Tomcat«, sagte er zu sich selbst. »Zeit, aufzustehen und dich zu bewegen. Also hoch mit dir.«
    Mit großer Anstrengung gelang es ihm, auf die Beine zu kommen, dann fiel er mit einem Aufschrei wieder hin, als sich seine Waden und Oberschenkel verkrampften. Die Schmerzen brachen die letzten Reste des Bannes, unter dem er gestanden hatte, rissen ihn in die Gegenwart zurück und halfen ihm, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.
    Hektisch massierte er seine Beine und versuchte, den Kreislauf wieder in Gang zu bringen. Er wollte unbedingt verschwinden, wegkommen von der üblen Ausstrahlung der leicht pulsierenden Bombe. Wenn er sie ansah, bekam er eine Gänsehaut, aber so widerwärtig sie auch sein mochte, fand er den Anblick doch seltsam zwingend.
    »Schau nicht hin!«, wies er sich mit scharfem Flüstern an und verdoppelte seine Anstrengungen, Schmerz und Anspannung aus den Beinen zu reiben. Eine Minute später wagte er, wieder aufzustehen. Seine Fußsohlen waren eingeschlafen, und die Knie zitterten noch einen Moment, aber er blieb stehen.
    Er schaute von einer Seite zur anderen und betrachtete die Höhle im Licht der Bombe. Es gab mindestens ein halbes Dutzend Gänge, die abzweigten, und Darovit fluchte, weil er keine Ahnung hatte, welcher Gang ihn zurück an die Oberfläche bringen würde.
    »Du darfst nicht hierbleiben«, murmelte er.
    Nach dem Zufallsprinzip wählte er einen Gang und verließ die Höhle mit langsamen, unsicheren Schritten. Die Dunkelheit umgab ihn schnell, sobald er den Gang betreten hatte, bis er schließlich das Lichtschwert hervorholte, das der Sith ihm gegeben hatte. Er nutzte das schwache Glühen der rubinroten Klinge, um besser mit dem unebenen Boden zurechtzukommen.
    Er brauchte nicht lange, um zu erkennen, dass er sich im falschen Gang befand, denn er erinnerte sich an die schroffe Steigung, die er bei seiner Ankunft heruntergefallen war, wohingegen der Boden hier relativ flach war. Es wäre das Einfachste gewesen, zurückzukehren und einen der anderen Gänge zu probieren. Aber der Gedanke, wieder in die Haupthöhle gehen zu müssen - und zu diesem Ei voll gefangener Geister - hielt ihn davon ab.
    »Dieser Gang muss schließlich auch irgendwohin führen«, sagte er sich. »Folge ihm einfach zur Oberfläche.«
    Der Plan klang einfach, aber es wurde schwieriger, als er eine Abzweigung erreichte. Er zögerte einen Moment und betrachtete erst die Abzweigung zur Linken, dann die zur Rechten. Keine bot einen Hinweis darauf, welche - wenn überhaupt - ihn in die Freiheit führen würde. Mit einem resignierten Seufzen schüttelte er den Kopf und wandte sich nach links.
    Vierzig Minuten und drei Abzweigungen später bedauerte er diese Entscheidung. Nun konnte er nicht mehr zur Haupthöhle zurückkehren, selbst wenn er das gewollt hätte; er hatte in diesem unterirdischen Labyrinth hoffnungslos die Orientierung verloren. Sein Magen knurrte, und die Erkenntnis, dass er vielleicht nie wieder hinausfinden würde, schlich sich allmählich in die dunklen Ecken seines Denkens.
    Dennoch ging er weiter, und seine Schritte wurden von seiner aufsteigenden Panik eher schneller. Bald schon lief er, und seine Blicke schossen von einer Seite zur anderen, in der Hoffnung, das geringe Licht der Lichtschwertklinge würde ihm etwas zeigen - irgendetwas -, das ihm den Weg wies. Er bog in einen weiteren Seitengang ab und geriet in seiner Eile immer wieder ins Stolpern, bis er schließlich hinfiel.
    Als er die Hände ausstreckte, um seinen Sturz zu bremsen, flog ihm das Lichtschwert aus der Hand. Es ritzte

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