Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen
Gefühl, dass diese Begegnung nicht lange auf sich warten lassen würde. Bane war irgendwo da draußen, schmiedete Pläne für ihre nächste Konfrontation. Zannah wusste, dass er sie finden würde, wenn sie ihm dabei nicht bald zuvorkam.
Als die Jägerin ins Lager zurückkehrte, brach die Nacht herein. Bane hatte ihr befohlen, Serras Leichnam zu begraben - nicht aus einem Gefühl von Respekt oder Ehre heraus, sondern einfach, um die Aasfresser fernzuhalten und die Leiche loszuwerden, bevor sie zu verwesen begann. Man musste der Iktotchi zugutehalten, dass sie weder protestiert noch seine Anweisung infrage gestellt hatte, entweder, weil sie die Notwendigkeit verstand, oder weil sie auf sein Urteilsvermögen vertraute.
Während sie fort war, hatte Bane Anmachholz von einem kleinen Holzhaufen auf der Rückseite der Hütte geholt und ein Feuer entfacht, um die Kühle zu vertreiben. Jetzt stand die Iktotchi vor ihm, und der Schein der Flammen verwandelte ihre rote Haut in ein helles, unheilvolles Orange.
»Du sagtest, du willst, dass ich dich unterweise«, merkte er an und kniete nieder, um mit einem Stock das Feuer zu schüren. Er hielt den Stock mit festem Griff in der linken Hand, um zu verhindern, dass das Zittern zurückkehrte.
»Ich möchte die Wege der Sith lernen.«
»Wenn du meine Schülerin werden willst, musst du die Ketten deines alten Lebens abstreifen. Dann musst du sämtliche Bande zu deiner Familie und deinen Freunden durchschneiden.«
»Das habe ich bereits getan.«
»Es wird dir nicht möglich sein, in dein Heim zurückzukehren. Du musst bereit sein, all deine weltlichen Besitztümer aufzugeben.«
»Reichtum und materielle Güter bedeuten mir nichts«, entgegnete sie. »Ich giere allein nach Macht und Bestimmung. Mit Macht kann man sich einfach alles nehmen, was man will oder braucht. Eine Bestimmung verleiht einem Leben Bedeutung.«
Bane nickte zustimmend und schürte erneut das Feuer, bevor er fortfuhr.
»Wenn du meine Schülerin wirst, hört diejenige, die du einst warst, auf zu existieren. Damit du nach den Traditionen der Dunklen Seite wiedergeboren werden kannst.«
»Ich bin bereit, mein Lord.« Der Eifer in ihrer Stimme war unverkennbar.
»Dann gib dir einen neuen Namen als Zeichen deines neuen, bedeutenderen Daseins.«
»Cognus«, sagte sie nach einem Moment des Überlegens.
Bane war beeindruckt. Sie war sich darüber im Klaren, dass Macht nicht in ihren Klingen oder ihrer Mordlust ruhte, sondern in ihrem Wissen, ihrer Weisheit und ihrer Fähigkeit, die Zukunft zu sehen.
»Ein guter Name«, meinte er, legte den Stock beiseite und richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Gleichzeitig ließ sich die Iktotchi vor ihm auf ein Knie fallen und neigte ihr Haupt.
»Von diesem Tage an bist du Darth Cognus von den Sith«, sagte er.
»Ich bin bereit, mit meiner Ausbildung zu beginnen«, entgegnete Cognus, noch immer vor ihm kniend.
»Noch nicht«, entgegnete er, ging an ihr vorbei und marschierte auf die Shuttles auf der anderen Seite des Lagers zu. »Es gibt immer noch eine wichtige Angelegenheit, um die es sich zu kümmern gilt.«
Cognus sprang auf, um ihm zu folgen. »Eure alte Schülerin«, vermutete sie.
Oder war es eine Vorahnung?
Bane blieb stehen und wandte sich wieder zu ihr um. »Hast du gesehen, was zwischen mir und meiner Schülerin geschehen wird?«
»Seit ich erstmals auf diese Welt kam, um die Prinzessin zu treffen, habe ich von euch beiden geträumt«, gab Cognus zu. »Doch die Bedeutung meiner Träume ist unklar.«
»Sag mir, was du gesehen hast«, befahl Bane.
»Die Einzelheiten ändern sich ständig. Verschiedene Orte, verschiedene Planeten, verschiedene Zeiten am Tage oder des nachts. Manchmal sehe ich sie tot zu Euren Füßen, dann wieder ist sie die Siegreiche.
Ich habe versucht, dem einen Sinn abzugewinnen, aber es gibt zu viele Widersprüche.«
»Die Zukunft der Sith schwebt in der Waage, genau ausbalanciert zwischen Zannah und mir«, erklärte Bane. »Wer immer unsere Konfrontation überlebt, wird das Schicksal der Sith bestimmen, doch unsere Stärke ist zu ausgewogen, als dass du den Ausgang des Kampfs vorhersehen könntest.«
Die Iktotchi erwiderte nichts darauf, sondern dachte im Stillen über seine Worte nach.
Bane ließ sie allein, um über ihre erste Lektion nachzusinnen, und setzte seinen Weg zu ihrem Schiff fort. Er passierte die beiden Gräber, ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen.
Er kletterte in die Raumfähre, stellte den
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