Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen
ich nicht. Die Dunkle Seite ist böse. Du bist böse. Und ich werde dir niemals dienen.«
In ihren Worten lag ruhiger Trotz, und Bane fühlte, dass er nichts sagen oder tun konnte, um sie vom Gegenteil zu überzeugen. Einen kurzen Moment lang erwog er, das Ritual der Essenzübertragung auszuprobieren, bevor er den Gedanken rasch verwarf. Das Ritual würde seine körperliche Gestalt vernichten, und wenn es ihm nicht gelang, ihren Leib zu übernehmen, würde sein Geist auf ewig in der Leere gefangen sein. Ihre Willenskraft war so stark wie die ihres Vaters, und er wusste nicht, ob er mächtig genug war, um ihn sich zu unterwerfen.
Er musste das nicht jetzt tun. Ihm blieben noch mehrere Jahre, bevor sein gegenwärtiger Körper vollends versagte. Es war besser, zu warten und zu versuchen, einen Techniker zu finden, der für ihn einen Klonkörper erschaffen konnte. Entweder das, oder um sich jemanden zu suchen, der jünger und unschuldiger war.
»Sie ist für uns nicht von Nutzen, Meister«, stellte die Iktotchi fest. In ihren Augen lag ein erwartungsvoller Glanz. »Darf ich sie für Euch töten?«
Er nickte, und die Jägerin trat vor und näherte sich langsam der anderen Frau. Bane spürte, dass die Attentäterin es mochte, den Mord auszukosten, in der Furcht und dem Schmerz ihrer Opfer zu schwelgen. Serra indes machte keine Anstalten, sich zu verteidigen. Sie versuchte nicht, wegzulaufen oder um Gnade zu flehen. Stattdessen stand sie vollkommen ruhig da, bereit, ihr Schicksal mit stummer Akzeptanz anzunehmen.
Als ihr klar wurde, dass Calebs Tochter ihr keine Befriedigung verschaffen würde, machte die Attentäterin Serras Leben ein Ende.
25. Kapitel
Zannahs Finger verharrten über der Navigationskonsole der Sieg, als sie über ihr nächstes Ziel nachgrübelte. Seit der Flucht aus dem Felsengefängnis hatte sie das Shuttle in einer niedrigen Umlaufbahn um Doan gehalten.
Sie wollte nicht nach Ciutric zurückkehren. Bane war immer noch am Leben, und sie musste ihn finden, doch sie glaubte nicht, dass er irgendwann in nächster Zeit in ihr ehemaliges Heim zurückkehren würde.
Eine Zeit lang hatte sie darüber nachgedacht, zu Sets Anwesen auf Nar Shaddaa aufzubrechen. Falls er tot war, hatte er mit Sicherheit nichts dagegen, wenn sie sein Zuhause als vorübergehenden Stützpunkt benutzte, während sie versuchte, ihren Meister aufzuspüren. Und falls er dort war, wenn sie eintraf - falls es ihm irgendwie gelungen war, dem Zusammenbruch des Kerkers zu entkommen -, dann hatte Zannah jede Menge Fragen an ihn.
Doch je mehr sie darüber nachdachte, dem Mann gegenüberzutreten, den sie zu ihrem Schüler erkoren hatte, desto weniger gefiel ihr die Idee. Rückblickend war offensichtlich, dass sie einen Fehler gemacht hatte, was Set betraf. Übermäßig darauf erpicht, die Rolle des Dunklen Lords zu übernehmen, hatte sie sich eingeredet, dass er eine akzeptable Wahl war. Verzweifelt bemüht, einen eigenen Schüler zu finden, hatte sie seine offensichtlichen Mängel ignoriert.
Set war ein gefährlicher Mann - einer, von dem sie annahm, dass sie sich später noch mit ihm auseinandersetzen würde, wenn sie feststellte, dass er noch am Leben war -, doch das Zeug zum Sith hatte er nicht. Die Macht war stark in ihm, und er machte sich bereitwillig viele der eher eigennützigen Aspekte der Dunklen Seite zunutze. Aber ihm mangelte es an Disziplin. Er wurde von weltlichen Wünschen und Bedürfnissen beherrscht, die seine Weitsicht umwölkten. Am schlimmsten war, dass ihm eindeutig der Ehrgeiz fehlte, den ein Sith brauchte.
Zannah hatte ihn mit einer Mischung aus Morddrohungen und Machtversprechen in ihre Dienste gelockt. Doch damit hatte sie sich selbst ebenso sehr getäuscht wie Set. Es war offensichtlich, dass er kein echtes Verlangen danach hatte, die Galaxis zu beherrschen. Er war mit seinem Los im Leben zufrieden und nicht gewillt, die Opfer zu bringen, die nötig waren, um zu etwas Größerem zu werden. Und aus irgendeinem Grund war es ihr nicht gelungen, das schon vorher zu erkennen. Vielleicht hatte sie Angst davor gehabt, genauer hinzusehen. Vielleicht erinnerte Set sie zu sehr an sich selbst.
Die Worte, die Bane ihr an den Kopf geworfen hatte, als sie ihn beschuldigt hatte, die Regel der Zwei verletzt zu haben, hallten noch immer in ihrem Verstand nach.
Ich habe jahrelang darauf gewartet, dass du mich herausforderst. Aber du warst damit zufrieden, in meinem Schatten dahinzuvegetieren.
Hatte er damit recht? War es
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