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Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen

Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen

Titel: Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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möglich, dass sie in gewisser Hinsicht Angst davor hatte, die Verantwortung zu übernehmen, die es mit sich brachte, der Sith-Meister zu sein? Nein. Sie hatte versucht, ihn zu töten.
    Sie hatte es versucht - und versagt, obgleich Bane nicht einmal sein Lichtschwert gehabt hatte. War es denkbar, dass sie nicht wirklich versucht hatte, ihn zu schlagen? Hatte irgendein kleiner Teil ihres Unterbewusstseins sie gerade genug zurückgehalten, dass Bane überleben konnte, bis sich ihm eine Chance zur Flucht bot?
    Nein. Aber er will, dass ich das denke.
    Banes Worte waren eine List gewesen. Er hatte versucht, ihr Selbstvertrauen zu untergraben, hatte nach irgendeinem Vorteil gesucht, der ihm dabei helfen würde zu überleben. Doch er irrte sich. Zannah wollte ihn in den Fluren des Kerkers tatsächlich töten. Und trotzdem war es ihm irgendwie gelungen, am Leben zu bleiben.
    Zannah war gezwungen, sich einzugestehen, dass es noch eine andere, sogar noch beunruhigendere Möglichkeit gab. War Bane schlichtweg stärker als sie? Wenn sie ihn nicht besiegen konnte, wenn er unbewaffnet war, welche Chance würde sie dann haben, sobald er sein Lichtschwert wiederhatte?
    Nein. Auch das ergab keinen Sinn. Bane mochte vielleicht mit dem Leben davongekommen sein, doch ihr Meister hatte diesen Kampf nicht gewonnen. Ihr Lichtschwert hatte ihr einen großen Vorteil verschafft. Damit hatte sie Bane in die Defensive gezwungen. Aber warum war es ihr dann nicht möglich gewesen, ihn zu erledigen?
    Sie hatte offensichtlich einen taktischen Fehler gemacht. Aber welchen?
    Die Frage nagte an ihr, als sie sich in ihrem Sitz zurücklehnte und ihre Arme verschränkte, während der Navigationscomputer weiterhin auf die Eingabe des nächsten Zielorts wartete. Sie biss sich konzentriert auf die Unterlippe. Die Antwort war da. Sie musste sie bloß finden.
    Vor ihrem geistigen Auge ließ sie das Gefecht noch einmal Revue passieren, analysierte es wieder und wieder von Neuem. Sie war geduldig gewesen, vorsichtig. Eben deshalb war es ihrem Meister möglich gewesen, sie trotz ihres Vorteils in Schach zu halten. Wäre sie während des Duells jedoch aggressiver vorgegangen, hätte sie einen potenziell tödlichen Gegenangriff riskiert.
    Was war des Rätsels Lösung? Dass sie die Gefahr eingehen musste zu verlieren, um den Sieg zu erringen?
    Zannah schüttelte den Kopf. Das war es nicht. Bane hatte ihr beigebracht, dass es stets besser war, Risiken zu minimieren. Wenn es Risiken gab, verließ man sich auf sein Glück Ging man genügend Risiken ein, ließ einen das Glück früher oder später im Stich, selbst wenn man die Macht auf seiner Seite hatte.
    Und dann dämmerte es ihr. Sie hatte versucht, ihn mit brachialer Gewalt zu bezwingen. Sie hatte den Kampf nach seinen Bedingungen geführt.
    Was die physische Stärke betraf, würde sie Bane niemals ebenbürtig sein. In puncto Kampfkunst würde er ihr immer überlegen sein. Bane hatte vor allem anderen gewollt, dass sie sich auf sein fehlendes Lichtschwert konzentrierte. Er hatte sie zu dem Kampf getrieben.
    Mit ihrem Lichtschwert einen unbewaffneten Gegner zu bezwingen, war der einfachste, augenscheinlichste Weg zum Sieg. ein Weg, den Bane sie meisterhaft hinuntergeschickt hatte. Doch der offensichtlichste Weg war selten der beste.
    Bane fürchtete ihre Klingen nicht. Sie besaß bloß eins, vor dem er auf der Hut war: Sith-Zauberei. Zannah vermochte mit der Macht Dinge zu tun, die Bane nicht einmal im Ansatz beherrschte. Sie konnte den Verstand ihrer Gegner angreifen, ihre eigenen Gedanken und Träume gegen sie wenden.
    Während ihrer Zeit als Schülerin hatte Bane sie dazu ermutigt, die magischen Künste zu studieren. Er hatte ihr uralte, mit arkanen Ritualen gefüllte Texte gegeben, sie gedrängt, ihr Wissen darüber auszuweiten und ihr entsprechendes Talent auszubauen. Er hatte ihre Ausbildung gelenkt, damit sie ihr volles Potenzial erlangen konnte. Doch ihm war nicht klar, wie weit sie es seitdem gebracht hatte.
    Zusätzlich zu den Folianten, die ihr Meister ihr zur Verfügung gestellt hatte, hatte sich Zannah im Laufe der Jahre ihre eigenen Quellen verborgenen Sith-Wissens gesucht. Im Verborgenen hatte sie dabei Fortschritte erzielt, die Banes Erwartungen weit übertrafen, hatte neue Zauber erlernt, um die Dunkle Seite auf Arten zu entfesseln, die er sich nicht einmal vorzustellen vermochte.
    Wenn wir uns das nächste Mal begegnen, Meister, werde ich Euch zeigen, wie mächtig ich geworden bin.
    Sie hatte das

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