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Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen

Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen

Titel: Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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Regentropfen, der in den Ozean der Macht fiel, über den er bereits gebot. Er sah keinen Anlass, seine Fähigkeiten durch protzigen Schmuck zu verstärken, der Jahrhunderte zuvor von alten Sith-Zauberern gefertigt worden war. Sein Meister glaubte, dass wahre Stärke von innen kommen musste, und diesen Glauben hatte er auch seiner Schülerin eingetrichtert. Anscheinend war das eine weitere Lektion, die sie Set Harth beibringen musste, vorausgesetzt, dass er sich als würdig erwies, ihr Schüler zu werden.
    Zannah erstarrte, als sie unvermittelt eine Präsenz in der Villa gewahrte. Sie streckte ihre Machtsinne aus, und ihr Verdacht bestätigte sich: Set war von seiner Party zurückgekehrt, und er war allein. Sie löschte ihren Glühstab und bewegte sich in vollkommener Dunkelheit zurück in Richtung Haupteingang, während sie sich von der Macht den Weg weisen ließ.
    Als sie lautlos zu dem Geländer hinüberhuschte, von dem aus sie das große Wohnzimmer am Fuß der Treppe überschauen konnte, entdeckte sie ihre Beute fast direkt unter sich. Im Schein der Lampe auf einem Beistelltischchen dichtbei konnte sie ihn auf einem erlesenen Ledersofa faulenzen sehen, eine Flasche besten sullustanischen Weins in der einen und ein halb gefülltes Glas in der anderen Hand. Er trug noch immer die Kleidung, die er auf der Party angehabt hatte: ein türkisblaues Hemd aus feiner dramassianischer Seide, maßgeschneiderte schwarze Hosen und kniehohe, bis zur Perfektion polierte Stiefel. Der Kragen seines Hemds war aufgeknöpft, und die langen, locker sitzenden Ärmel hingen von seinen Handgelenken, um sanft zu wogen, als er vor jedem Schluck behutsam den Wein im Glas schwenkte, damit er sein volles Aroma entfaltete.
    Sie unternahm keinen Versuch, ihre eigene Präsenz zu verbergen. Sie war neugierig zu sehen, ob Set sie auf dieselbe Art und Weise durch die Macht spüren würde, wie sie ihn bei seiner Ankunft wahrgenommen hatte. Sehr zu ihrem Missfallen wirkte er vollkommen selbstvergessen, verloren in den Annehmlichkeiten seines Heims und dem Genuss, den der Wein ihm bot.
    Zannah sprang mit einem Satz über das Geländer und fiel fünf Meter in die Tiefe, um hinter ihm zu landen, lautlos bis auf das leise Rascheln ihres Mantels. Bei dem Geräusch fuhr Set herum und drehte sich in seinem Sessel, um den Eindringling mit seinem trüben Blick zu fixieren.
    »Willkommen«, sagte er mit einem Lächeln, anscheinend nicht überrascht über ihr Auftauchen. »Ich glaube nicht, dass wir bereits das Vergnügen hatten. Mein Name ist Set Harth.«
    Er hob seinen Drink und neigte den Kopf, wie um ihr zuzuprosten.
    »Ich weiß, wer du bist«, entgegnete Zannah in kühlem Ton.
    Set stellte Weinflasche und Glas vorsichtig auf dem Beistelltisch dichtbei ab, ehe er sich wieder Zannah zuwandte und auf das Sitzpolster neben sich klopfte. »Warum machst du es dir nicht bequem? Hier ist genügend Platz für uns beide.«
    »Ich ziehe es vor zu stehen.«
    Zannah war über seine Reaktion gleichermaßen verwirrt wie bestürzt. Anstatt überrascht, argwöhnisch oder sogar entrüstet darüber zu sein, einen Eindringling in seinem Heim vorzufinden, schien Set sie anzubaggern. Sein Tonfall war ausgelassen und anzüglich. Konnte er nicht spüren, dass sein Leben an einem seidenen Faden hing? Konnte er die Gefahr nicht fühlen, in der er schwebte?
    Set quittierte ihre Weigerung mit einem leichtfertigen Schulterzucken. »Du bist mir von der Party nach Hause gefolgt, nicht wahr?«, mutmaßte er. »Normalerweise würde mir ein so hübsches Gesicht nicht entgehen.«
    Zannah verfluchte sich als Närrin. Sie war auf der Suche nach einem Schüler hierhergekommen, und alles, was sie gefunden hatte, war ein flirtender Schwachkopf, der zu sehr darauf erpicht war, sie unbeholfen anzumachen, anstatt ihre Macht zu erkennen. Ihr Versagen war beschämend. Sie wusste mit Bestimmtheit, dass Darth Bane Set vom ersten Moment an als das gesehen hätte, was er war.
    »Du hast mir immer noch nicht deinen Namen genannt«, erinnerte Set sie und wackelte mit den Fingern vor seinem Gesicht herum. »Du bist ein sehr unartiges Mädchen.«
    Der Angriff erfolgte in dem Moment, in dem Zannah ihren Mund öffnete, um darauf etwas angemessen Deftiges zu erwidern. Ohne jede Vorwarnung ergriff Set die Initiative. Er bewegte sich mit der übernatürlichen Schnelligkeit der Macht. Das Lichtschwert des Dunklen Jedi materialisierte in seiner Hand, flammte auf und schoss rotierend durch den Raum auf sie zu,

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