Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen
war sein Gesicht vor knurrender Wut verzerrt. Sein Zorn erlaubte es ihm, von der Dunklen Seite zu zehren, was ihn sogar noch gefährlicher machte, als er seine nächste Angriffsfolge entfesselte. Er sprang hoch in die Luft, kauerte sich dicht auf den Boden, hechtete mit einem Satz vorwärts, sprang zurück, wirbelte herum, drehte sich und rotierte, um sie aus jedem nur erdenklichen Winkel mit einem unerbittlichen Trommelfeuer von Schlägen einzudecken, das darauf abzielte, ihre Verteidigung zu überwinden, bloß damit Zannah seine Bemühungen mit kalter, beinahe beiläufiger Effizienz zunichtemachte.
Lichtschwertkämpfe waren von brutaler Intensität. Nur wenige Duelle dauerten länger als eine Minute. Selbst für einen ausgebildeten Jedi war ein solches Gefecht, bei dem jeder sein Ganzes geben musste, erschöpfend. insbesondere dann, wenn man sich der akrobatischen Manöver des Ataru bediente. Es dauerte nicht lange, bis Zannah spürte, dass ihr Widersacher nachließ. Sie hingegen war kaum außer Atem. Auf Banes Drängen hin war sie zu einer Meisterin der Abwehrtechniken des Soresu-Kampfstils geworden. Es war ihr ein Leichtes, die Hiebe ihres Gegners zu parieren, umzulenken oder ihnen auszuweichen, indem sie Sets Schwung gegen ihn einsetzte, um den Dunklen Jedi so ohne nennenswerte Mühe in Schach zu halten.
Während ihres kurzen Gefechts boten sich ihr mindestens ein Dutzend Gelegenheiten, bei dem silberhaarigen Mann einen tödlichen Schlag zu landen. Doch sie war nicht hergekommen, um ihn zu töten - zumindest noch nicht. Sie war hergekommen, um ihn auf die Probe zu stellen, um zu sehen, ob er würdig war, ihr Schüler zu sein.
Er brauchte sie nicht zu bezwingen, um in Zannahs Augen zu bestehen. Er musste bloß Potenzial zeigen. Trotz seiner Unfähigkeit, ihre Verteidigung zu durchdringen, hatte sie genug gesehen, um zufrieden zu sein. Er mochte mit dem Lichtschwert wild und draufgängerisch umgehen, aber er war außerdem einfallsreich und manchmal sogar ein bisschen unberechenbar. Bei ihrer ersten Begegnung hatte er genügend Arglist an den Tag gelegt, dass Zannah ihn unterschätzt hatte. Und, was noch wichtiger war, sie konnte fühlen, wie die Macht der Dunklen Seite in ihm wütete, als er zunehmend entschlossener versuchte, sie auszuschalten. so vergeblich seine Bemühungen auch sein mochten.
Sie spielte jetzt mit ihm, zog den Kampf in die Länge. Es genügte nicht, dass sie Set als Schüler wollte. Er musste sie ebenso als seine Meisterin wollen. Sie musste ihm ihre Überlegenheit so vollkommen demonstrieren, dass er bereit sein würde, ihr zu dienen. Es genügte nicht, einen Dunklen Jedi einfach zu besiegen - sie musste ihn brechen.
Als er nach einem seiner Vorstöße einen Schritt zu langsam zurückwich, trat sie ihm die Füße unter dem Körper weg und schickte ihn mit ausgebreiteten Gliedmaßen zu Boden, bloß um dann zurückzuweichen und ihn wieder auf die Füße kommen zu lassen. Als er erneut vorrückte, schwang sie ihr Lichtschwert in einer knappen, unorthodoxen Bewegung durch die Luft, fing seine Klinge mit einer der ihren ab und zog ihm die Waffe aus der Hand.
Set sprang sofort zurück und nutzte die Macht, um den Griff zu sich zurückzureißen, ehe er den Angriff hartnäckig fortsetzte. Doch während die Sekunden verstrichen, war das Feuer der Dunklen Seite immer weniger imstande, die Erschöpfung abzuwehren, die sich seiner Gelenke und Glieder bemächtigte.
Es war unvermeidlich, dass sein ermatteter Körper ihn im Stich lassen würde, und als er kurz darauf vorsprang, hielt er seine Klinge ein Stück zu weit zur Seite, anstatt fest vor sich. Zannah trat vor und ließ ihren Fuß senkrecht nach oben schnellen, um Set unter dem Kinn zu erwischen. Er taumelte heulend vor Schmerz zurück, während ein Strom unverständlicher Obszönitäten über seine Lippen kam, begleitet von einem Spritzer Blut.
»Gibst du auf?«, fragte Zannah.
Seine einzige Reaktion bestand darin, einen Klumpen Blut auf den teuren Teppichboden zu seinen Füßen zu speien und von Neuem vorzustürmen.
Zannah verspürte einen flüchtigen Stich der Enttäuschung. Sie hatte gehofft, dass er klug genug sein würde, einen Kampf, den er nicht gewinnen konnte, nicht fortzusetzen. Noch eine Lektion, die ich ihm beibringen muss.
Als er näher kam, reagierte sie nicht mit körperlicher Gewalt, sondern mit einem mächtigen Sith-Zauber, der Sets Verstand angriff. Er versuchte, im Gegenzug eine schützende Macht-Barriere zu errichten,
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