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Darth Scabrous

Darth Scabrous

Titel: Darth Scabrous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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unten.
    Hracken streifte die Brille ab und schaltete das Licht ein. Helligkeit überflutete die Kammer, erfüllte jede Ecke. Er sah Ra'at unten stehen, mit gerötetem Gericht, schimmernd von Schweiß. Seine Schultern hoben und senkten sich, als er sich bemühte, wieder zu Atem zu kommen. Ungeachtet seiner offenkundigen Erschöpfung glühte das Gesicht des Schülers schier von dem vorangegangenen Adrenalinschub. Als er Hracken die Treppe hinuntersteigen sah, füllten sich seine Augen mit einem Glänzen, und erwartete gespannt auf das Urteil des Sith-Meisters.
    »Interessant«, meinte Hracken. »Morgen sehen wir, ob du das noch einmal schaffst.«
    Ra'at blinzelte ihn an. »Meister?«
    Hracken schaute sich um. »Was ist?«
    »Lussk... Hat er in einer Kampfsimulation jemals ...?«
    Der Sith-Meister wartete darauf, dass Ra'at den Satz zu Ende brachte, doch am Ende nickte der Schüler bloß und wandte den Blick ab.
    »Morgen«, sagte er.
     
    Als er zum Schlafsaal zurückging, seinen Umhang um die Schultern gerafft, die Wunden puckernd in der eisigen Nachtluft, blieb Ra'at stehen und warf einen Blick zurück zum Simulationsbunker. Er war sich darüber im Klaren, was die Meister und die anderen Schüler über ihn sagten - dass er zu klein sei, zu schwach, seinen eigenen paranoiden Selbsttäuschungen hörig -, doch das kümmerte ihn nicht. Heute Abend hatte er Hracken gezeigt, wozu er fähig war. Bald würden das auch die anderen sehen.
    Er trat über eine hohe Schneewehe hinweg, die sich draußen vor der Bibliothek gebildet hatte, und bahnte sich seinen Weg um die Ostmauer des Gebäudes herum, bis er sich im Schatten des Turms befand. Es schneite stetig, doch Ra'at konnte noch immer die Spuren ausmachen, die zum Haupteingang des Turms führten, zwei Paar Fußabdrücke zusammen mit den vertrauten Spuren des HK-Droiden.
    Ra'at verspürte unwillkürlich einen Anflug von Eifersucht. Die Spuren im Schnee bedeuteten, dass Lord Scabrous Besucher hergebeten hatte, und das erst kürzlich. Der Sith-Lord hatte sie in sein Allerheiligstes eingeladen, und sie waren eingetreten. Ra'at, der das Innere des Turms nie gesehen hatte und sich allenfalls ausmalen konnte, welche Geheimnisse er barg, fragte sich, wer diese Besucher wohl waren. Lussk? Nickter? Einer der Meister?
    Ra'at streifte einen Handschuh ab und legte die bloße Hand direkt auf die geschlossene Tür, um sich einen Moment lang vorzustellen, dass er die Energie spüren konnte, die von innen nach außen pulsierte, eine Energie, die zu besitzen er alles tun würde. Eines Tages, dachte er, werde ich selbst durch diese Tür gehen. Bis dahin würde er weitertrainieren.

     

Kapitel 6
     
    FLOTTE SCHIFFE
    Es war nach Mitternacht im Haupthangar der Akademie. Pergus Frode brachte gerade die letzten der fälligen Wartungsarbeiten zu Ende, als er sich mit einem Mal dem corellianischen Kreuzer gegenübersah, der noch immer in der Ecke der Landezone stand. Er hatte das Schiff aufgetankt und die Triebwerke laufen lassen, wie der Pilot es verlangt hatte, doch das war bereits mehrere Stunden her, und seither hatte er nichts mehr von den Kopfgeldjägern gehört. Jetzt war es spät, und er wollte nichts lieber tun, als für heute Schluss zu machen, sich in sein Quartier zu begeben und auf seiner Pritsche niederzusinken.
     
    Mit einem Seufzen kehrte er zur Kontrollkammer des Hangars zurück und versiegelte das Schott hinter sich. Zumindest war es hier drinnen warm, eine sichere Zuflucht vor dem Wind. Als er den Job vor beinahe zehn Standardjahren angenommen hatte, hatte Frode die Kammer so ausgestattet, dass sie seinen Anforderungen entsprach. So hatte er unter anderem ein persönliches Heißluftgerät installiert, um Gerichte warm zu machen, sowie ein Datapad mit seinen Lieblingsholobüchern und -magazinen. Als Bediensteter besaß er keine Machtkräfte und war den Sith per se nicht zur Treue verpflichtet. Darth Scabrous war er bloß bei einer Handvoll Gelegenheiten persönlich begegnet. Doch nach dem letzten und einzigen Mal, dass er die Anweisung ignoriert hatte, aufzubleiben und zu warten, hatte er eine Woche in Haft verbracht und sich dabei den gebrochenen Kiefer gekühlt.
    Frode machte es sich gerade mit einer aufgewärmten Tasse javaricanischem Espresso und einem abgedroschenen Holo von Flotte Schiffe bequem, als er etwas an der Kabine vorbeihuschen sah. Er setzte sich auf und wischte ein Loch in das beschlagene Glas, um hinauszuspähen. Dort stand der HK, und seine Fotorezeptoren waren

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