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Darth Scabrous

Darth Scabrous

Titel: Darth Scabrous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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irgendetwas geschieht.
    Das ohne Vorwarnung auszuprobieren, ist grausam!
    Hätte ich es dir gesagt, entgegnete Zo, dann hättest du dich doch ganz umsonst aufgeregt.
    Die Orchidee verfiel in schmollendes Schweigen. Was Flora anging, so gehörte sie zu einer der machtsensitivsten Spezies in der Galaxis. Das Problem dabei war nur, dass die Orchidee das wusste. Doch Zo ließ sich davon nicht beirren, und die meiste Zeit über war sie zufrieden damit, die Fähigkeiten der Pflanze zu studieren und all ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Hin und wieder jedoch musste man sie daran erinnern, warum wie Pausende von Jahren überdauert hatte: Weil sie wesentlich strapazierfähiger war, als sie sich selbst eingestand.
     
    Zo?, fragte die Orchidee jetzt.
    Was gibt's?
    Irgendetwas stimmt nicht.
    Was ist denn jetzt wieder?
    Draußen... geht irgendwas vor.
    Zo öffnete die Schleuse der Aufzuchtkammer und ging wieder hinaus. Als sie reglos vor der Kammer stand, wurden ihr einige Dinge gleichzeitig bewusst.
    Erstens: Das anfängliche Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte, und das sie bis zu diesem Moment empfunden hatte, hatte nichts mit ihrer Arbeit hier auf Marfa zu tun. Im Gegensatz zu dem, was sie ursprünglich angenommen hatte, ging dieser Eindruck von einer externen Quelle aus, von einem Eindringling, von etwas, das hier eindeutig nicht hergehörte. Das war kein Traum gewesen, es war eine Warnung.
    Zweitens: Ungeachtet der Stille war sie nicht allein.
    Zo?, fragte die Stimme der Orchidee. Was ist los?
    Gib mir eine Sekunde. Sie lauschte mit ihren Ohren auf den Rest des Gewächshauses, nicht mit ihrem Geist, und vernahm keine hörbaren Stimmen. Doch das war auch nicht anders zu erwarten. Die anderen Jedi arbeiteten häufig stundenlang an ihren jeweiligen Spezies, ohne ein einziges Wort zu sagen. Ein Großteil ihrer täglichen Routine wurde in vollkommenem Schweigen verrichtet.
    Zo blieb auf halbem Wege durch einen langen, von belaubten Stängeln bewachsenen Gang stehen und schaute auf. Weit über sich fand sie, wonach sie suchte: eine achthundert Jahre alte Panoptikum-Weide, ein perfektes Beispiel für organische Überwachung, deren Äste von einem dichten Baldachin bernsteinfarbener, herabhängender Fäden drapiert war. Am Ende jeder Knospe befand sich ein winziges goldenes Auge.
    Zo legte eine Handfläche flach gegen den zerklüfteten Stamm, ließ zu, dass die Wurzelkraft sie durchströmte, während sie sich gleichzeitig bewusst war, dass der Baum sie auf ähnliche Weise in sich aufnahm. Sie spürte, wie ihr Blickwinkel aus Bodenhöhe in die Zweige hinaufwanderte, sich über Kolonien scharf fokussierter Augen ausbreitete. Ihr Blick verlagerte sich, geriet ins Wanken und klärte sich dann wieder. Jetzt schaute sie von weit oben auf sich selbst und den ganzen Boden ringsum hinab, vom Blickwinkel der Weide aus. Die Zweige des Baumes bewegten sich, und Zo verspürte einen schwachen Anflug kognitiver Dissonanz, als sich ihre Perspektive von selbst anpasste und sie die vertraute, berobte Gestalt von Wall Bennis sah, der mit dem Gesicht voran am gewundenen, borkigen Stamm einer malpassianischen Kalmarpinie lehnte.
    Doch Bennis lehnte sich nicht von selbst dagegen. Er war reglos nach vorn gesackt, sein Oberkörper hing in einem unnatürlichen Winkel, die Arme baumelten an den Seiten herab, gepfählt von einem Speer, der seinen Rücken durchstoßen hatte und ihn an den Baumstamm nagelte. Zwischen seinen Schulterblättern ergoss sich ein dolchförmiger Blutstrom, der über den Rücken hinabrann und seinen Gürtel durchweichte. Der Becher Kaf, den er in der Hand gehalten hatte, lag zwischen den Füßen auf dem Boden.
    Zo wurde bewusst, dass sie Bennis' Gesicht erkennen konnte. Es war aschfahl und schlaff, eine herabhängende Fleischmaske, aus der alles Leben entwichen war. Sein Blut floss den grob gehauenen Schaft des Speers hinunter, und mit der ungerührten Sehschärfe der Weide verfolgte Zo, wie sich an der Spitze der Waffe ein Tropfen bildete, größer wurde und dann in die bereits gerinnende Pfütze zu seinen Füßen fiel.
    Plitsch.
    Hinter ihr raschelte etwas in den Blättern. Als sie herumwirbelte, kehrte ihr Bewusstsein von den Zweigen der Weide zu ihren eigenen Augen und den eigenen Gehörnerven zurück, doch zu spät begriff Zo, dass sie nicht aufmerksam genug gewesen war. Auf der anderen Seite des Baums, irgendwo gleich hinter dem Vorhang dichten grünen Blattwerks, wurde das Rascheln lauter, kam näher. Ein Ast zerbrach. Zweige

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