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Darth Scabrous

Darth Scabrous

Titel: Darth Scabrous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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knackten, als sie zertreten wurden. Zo fühlte die Gegenwart dieses neuen Dings, was auch immer es war, das direkt auf sie zukam, ohne sich noch länger die Mühe zu machen, leise oder verstohlen vorzugehen.
    Furcht ergriff von ihr Besitz, trieb die Luft aus ihrer Brust. Das Gebrumm der Pflanzenemotionen war verstummt - sogar die Orchidee schwieg -, und die gesamte Forschungsebene fühlte sich wesentlich größer und verlassener an als noch einige Sekunden zuvor. Als sie sich hastig umschaute und bloß das leise Schnalzen in ihrer eigenen Kehle vernahm, wollte sie auf einmal nichts mehr als weglaufen, doch sie war sich nicht mehr sicher, in welche Richtung sie sich wenden sollte. Die Geräusche, die sie auf der anderen Seite des Baums gehört hatte, schienen jetzt - unmöglich - von allen Seiten näher zu kommen. Sie fühlte sich hilflos, isoliert, allein - abgesehen von dem sirrenden, schwerelosen Gewimmel ihres eigenen Entsetzens.
    Eine Gestalt schoss aus dem Grün, geradewegs in ihr Blickfeld, zwei Meter groß. Über ihr ragte ein bulliger, fellumhüllter Oberkörper in die Höhe. Das längliche, missgünstig drein- blickende Gesicht war unmenschlich: Die Wangenknochen und die Brauen standen weit vor; zwei fleckige Stoßzähne ragten aus dem Unterkiefer empor; die Augen, die unter der Stirn blitzten, waren glänzend und entschlossen. Zo wurde klar, dass sie einen Whiphiden vor sich hatte - den größten, der ihr je zu Augen gekommen war. Irgendwo aus seiner Brust drang ein dumpfes, grunzendes Geräusch, das alles Mögliche zum Ausdruck bringen konnte - von Aufmerksamkeit bis hin zu Desinteresse.
    Zo drehte sich um und floh. Sie war kaum drei Schritte weit gekommen, als ein Arm von der Größe eines Tragbalkens seitlich gegen ihren Schädel krachte und gleißende Schmerzfragmente durch die rechte Seite ihres Kopfes jagte. Ihr Blickfeld zersprang zu einem allumfassenden Feld sternengesprenkelter Blindheit.
    Als sich ihre Sicht wieder klärte, lag sie auf dem Boden, mit Schmerzen am ganzen Körper, und schaute zu dem Whiphiden auf, der mit der Sohle eines behornten Fußes ihr Gesicht unten hielt. Jetzt konnte sie ihn riechen, seinen beißenden und Klaustrophobie auslösenden Gestank nach Moder und Tod. Diesmal kam ihr in den Sinn, dass der Tod, den sie roch, womöglich ihr eigener war.
    Druck umschloss ihren Schädel, qualvoll und schmerzhaft, als das fleckige Fleisch seines Fußes ihre Nase und den Mund bedeckte. Ein Vakuum übel riechender Schwärze umfing sie. Gedämpft, wie aus weiter Ferne, hörte sie zum ersten Mal seine Stimme.
    »Die Orchidee.«
    Zo wand sich und stellte fest, dass sich das Gewicht eine Winzigkeit von ihrem Schädel hob, damit sie antworten konnte. »Was?«
    »Die Murakami-Orchidee.« Die Stimme, die aus dem breiten, mit Stoßzähnen versehenen Maul drang, war dumpf und heiser, mehr wie ein Knurren. »Wo ist sie?«
    »Warum?«
    Seine Augen verzogen sich zu Schlitzen. »Vergeude nicht meine Zeit, Jedi, oder du endest genauso als Leiche wie dein Freund.« Er beugte sich nach unten, bis sie den unendlichen Gestank seines Atems tatsächlich fühlen konnte, der aus den Schlitzen seiner Nasenlöcher quoll. »Wo ... ist... sie?«
    »Sie ist... im Hauptaufzuchtinkubator.« Zo setzte sich gerade weit genug auf, um nach links nicken zu können, und hatte das Gefühl, als würde sich dort, wo der Whiphide sie mit seinem Gewicht nach unten gedrückt hatte, ein blanker Splitter zerbrochenes Glas durch ihren Plexus brachialis bohren. »Dort drüben, hinter dir. Aber du kannst nicht einfach ...«
    »Zeig's mir!« Er packte ihren Arm und schleifte sie hinter sich her. Zo erhaschte einen flüchtigen Blick auf den Langbogen und den Köcher mit Pfeilen, der quer über den muskulösen Buckel seines Rückens geschnallt war. Die Haarzotteln seiner grau-goldenen Mähne schwangen vor und zurück. Kleine Knochen - einige davon eindeutig menschlich -, Unterkiefer und Fingerknochen waren in die Enden seines Haars eingeflochten und klickten gegeneinander. Sofern sie ihre Kenntnisse in Klassifizierungslehre nicht täuschte, waren Whiphiden geborene Jäger - sie lebten, um zu jagen und zu töten. Diejenigen, die ihrer Heimatwelt den Rücken kehrten und sich in die Galaxis hinauswagten, fanden gute Arbeit als Söldner und Kopfgeldjäger oder als noch Schlimmeres.
    Der Whiphide schwang sie am Hals nach vorn und donnerte sie gegen die Tür der Aufzuchtkammer. »Mach auf!«
    »Du musst einfach nur die Luftschleuse

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