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Darth Scabrous

Darth Scabrous

Titel: Darth Scabrous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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tun, was dieser Mann sagt«, warf eine neue Stimme ein.
    Trace drehte sich um und sah sich einer republikanischen Offizierin gegenüber, vielleicht in den frühen Dreißigern, dunkelhaarig und attraktiv, die ihn anlächelte. Norchs Salut nach zu urteilen war sie offenkundig ranghöher als er, doch sie machte sich nicht einmal die Mühe, den Gruß zu erwidern.
    »Rojo Trace? Ich bin Captain Tekla Ansgar. Willkommen.« Ihre blassblauen Augen strahlten ihn an, scharf und selbstsicher. »Es ist mir ein Vergnügen, Euch kennenzulernen. Ich hoffe wirklich, dass Ihr Eure Erfahrungen hier nicht an einer einzigen unangenehmen Unterhaltung festmacht.«
    »Ehrlich gesagt«, entgegnete Trace, »könnten meine eigenen Erfahrungen hier nicht von weniger Belang sein. Ich bin hier, um einen Auftrag zu erledigen.«
    »Oh, ich bin mir sicher, dass mehr als das dahintersteckt.« Sie trat auf ihn zu und streifte seinen Arm wie beiläufig mit ihrem eigenen. »Ich muss gestehen, dass ich den Jedi-Orden seit jeher bewundere, doch bislang hatte ich noch keine Gelegenheit, einen Jedi-Ritter persönlich kennenzulernen.«
    »Ich fürchte, das wird auch heute nicht passieren«, sagte Trace.
    Sie runzelte leicht verwirrt die Stirn. »Aber ...«
    Bevor sie mehr sagen konnte, ging Trace an ihr vorbei, drehte sich um und sprang geradewegs in den Krater.
     
    Der Fall dauerte gut und gerne dreißig Sekunden, doch Trace kam er wesentlich kürzer und gleichzeitig auf unwirkliche Weise auch viel länger vor. Als er nach unten in den Abgrund sauste, beschwor er die Macht, um unter sich einen Puffer des Widerstands zu erschaffen, bis er spürte, wie sein freier Fall langsamer wurde. Die Kraterwände rasten nicht mehr ganz so schnell vorbei und einzelne Moleküle griffen ineinander, um seinen Abstieg zu dämpfen. Mit ein bisschen Konzentration konnte er jetzt jeden Riss und Spalt in dem Felsgestein sehen, an dem er vorbeisegelte.
    Als er schließlich den Rest des Kriegsschiffs ausmachen konnte, der am Grund der Grube ruhte, verlangsamte er seine Abstiegsgeschwindigkeit so weit, dass er die Arme ausstrecken und den zerschmetterten Rumpf packen konnte. Kalter Durastahl schlug gegen seine Hände. Trace schwang die Beine herum und ließ sich durch einen gezackten Riss in der Außenhülle fallen. Seine Stiefel landeten auf einem schmalen Sims aus verdrehtem Metall, der einstmals Teil eines Laufstegs gewesen war. Er nahm einen Atemzug und schaute sich um.
    Selbst von hier aus betrachtet war das Schlachtschiff ein ausgesprochen hässliches Ding, unelegant und zweckmäßig, das Werk einer Kultur, die in der Galaxis nichts Schönes sah. Tatsächlich hatte die Wucht des Aufschlags die Ästhetik des Schiffs sogar erhöht, ihm ein gewisses behelfsmäßiges Maß an Originalität verliehen. Als er hier stand, konnte er das riesige Gewicht des Schiffs um sich herum wanken fühlen. Das Wrack war immer noch dabei, sich zu setzen, seinen Ruheplatz zu finden. Scharfe Kanten kratzten und schabten über die tiefen Sedimentschichten, schnitten zufällige Glyphen in den weichen Sandstein. Und unter alldem, allgegenwärtig und tödlich, ertönte das heimtückische Zssssch von entweichendem Gas. Ihm blieb nicht viel Zeit.
    Nachdem Trace sich vorsichtig tiefer in das Schiff vorgearbeitet hatte - die Schotten bebten sogar, während er hindurchging -, dehnte er seine Sinne aus, um irgendwelche Anzeichen für mögliches verbliebenes Leben an Bord zu entdecken. Es gab keins.
    Weiter oben im Zelt hatte der Militär-Offizier ihm erklärt, dass der erste Bioscan nichts zutage gefördert hatte ... auch wenn er fürchtete, dass eine Handvoll überlebender Sith möglicherweise das Signal störte und sich darauf vorbereitete, aus dem Hinterhalt anzugreifen.
    Trace hätte ihnen schon jetzt sagen können, dass das nicht passieren würde. Doch nun war er bereits so weit gekommen, und schlichte Neugierde trieb ihn weiter. Er ließ sich weiter nach unten fallen, nahm sich Zeit, arbeitete sich durch das Hauptflugdeck und tastete im Dunkeln herum, bis seine Finger gegen etwas Glattes, Feuchtes und noch immer Warmes stießen. Dem Ganzen haftete eine nachgiebige, organische Weichheit an. Ohne hinsehen zu müssen, wusste er, dass er auf den ersten Leichnam gestoßen war.
    Allmählich gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit. Die Überreste der Sith-Flugbesatzung lagen zerschmettert und blutend um ihn herum. Verbrannte Haut schlug über freiliegenden Knochen Blasen und war mit dem Material ihrer

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