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Darth Scabrous

Darth Scabrous

Titel: Darth Scabrous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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Manschette und sah, dass sie immer noch dabei war, die erste Blutprobe zu analysieren.
    Bis dahin war das Mädchen - der Jedi-Abschaum - bereits verschwunden. Scabrous hatte nicht gesehen, wie sie floh, aber natürlich hatte er gewusst, dass sie in der Sekunde einen Fluchtversuch unternehmen würde, in der sich ihr die Chance dazu bot. Davon war er ausgegangen. Aber egal... die Orchidee hatte ihren Zweck erfüllt, und später würde noch jede Menge Zeit sein, um die Jedi wieder einzufangen. Wenn die Zeit dafür kam, würde auch sie ihre Aufgabe erfüllen.
    Im Augenblick musste er sich um dringlichere Dinge kümmern. Er arbeitete weiter, hielt seine Emotionen dabei sorgsam unter Kontrolle. Sein kritisches Denken war es, das ihn bei diesem Projekt so weit hatte kommen lassen. Sein Verstand war eine Maschine klinischer Objektivität, und er besaß die vollkommene, unbeirrbare Hingabe, alles zu tun, was nötig war, damit das Experiment ein Erfolg wurde. Die Gefühle, die diese Maschine antrieben - Ehrgeiz, grenzenlose Wut, eine natürliche, verdorbene Gleichgültigkeit gegenüber allem außer sich selbst -, lagen sorgsam isoliert in den finsteren Gefäßen seines Herzens, wo sie ihn nicht von seinem Ziel

ablenken konnten.
    Dennoch hasste er sie die ganze Zeit über, hasste sie mit dem brutalen, knirschenden Hass der gesamten Sith-Kriegsmaschinerie, hasste sie mit der lodernden Intensität zehntausend sterbender Sonnen - diese Jedi, deren Orchidee der Dreh- und Angelpunkt war, von dem alles abhing, und deren bloße Anwesenheit hier ihm erlauben würde, das Projekt zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen.
    Und es war gut zu wissen, dass der Hass da war, dass er darauf zurückgreifen konnte, wann immer er wollte, wie auf einen guten Wein, den man dekantierte, um sparsam ein Schlückchen davon zu nehmen. Es wäre gut, sie zu finden und ... nun, die Dinge zu Ende zu bringen.
    Hestizo Trace würde schreiend sterben.
    Und er würde ewig leben.
     
    Piep! Die Eine-Minute-Marke. Scabrous' Augen glitten nach unten zur Selbstanalyse-Einheit. Die blauen Ziffern pulsierten rot. Er runzelte die Stirn bloß ein wenig. Das anfängliche Kontaminationsniveau war höher als erwartet: Zacken und Wellen, die das System bereits neu diagnostizierte, um das spezielle Antigen zu isolieren und die Grundlage für den nächsten Schritt zu erarbeiten.
    Er konnte es sich nicht leisten, noch länger zu warten. Die Hämodialysepumpe war tragbar, ein flaches Schulterpack, in dem sich sechs Liter frisches Blut und ein Vakuum-Pumpsystem befanden. Scabrous streifte die Tragriemen über die Schultern, verband die Pumpe mit der Kanüle im rechten Arm und begann mit der ersten Infusion. Ein stetes Gefühl der Wärme kroch seinen Arm hinauf, erfüllte seine Brust, löste die Anspannung, erlaubte es ihm, tiefer durchzuatmen. Er regulierte die Einstellungen. Bei der gegenwärtigen Durchflussgeschwindigkeit würde ihm der Blutvorrat für sechs Stunden reichen - vorausgesetzt, dass sich die Dinge in der Zwischenzeit nicht gravierend änderten.
    Scabrous ging am Turbolift vorbei und marschierte geradewegs zu dem zerbrochenen Fenster, um einen Blick auf das zerklüftete, schneeumwehte Gelände hinauszuwerfen, das sich bis zum Horizont erstreckte. In seinem Innern regte sich ein Gefühl der Zuversicht, das mit einem erneuerten Zielbewusstsein einherging. Das hier war seine Akademie, sein Planet - niemand kannte sich hier so gut aus wie er. Die Jedi konnte sich nirgends verstecken, wo er sie nicht finden würde.
    Ohne einen Moment zu zögern, sprang er vor und hechtete aus dem kaputten Fenster. Er sauste sauber durch das Loch, fiel in die Nacht hinaus, schoss durch die Luft in die Tiefe und nutzte die Macht, um seinen Fall hundert Meter abwärts zu leiten. Am Fuß des Turms landete er auf dem Boden und sah sich um. Sein Verstand summte jetzt, sein Körper sog Dosen frischen Blutes in sich ein, labte sich daran wie an reinem Sauerstoff, der seine Muskeln und sein Gehirn versorgte.
    Er schaltete sein Komlink ein, hielt es ans Ohr und wartete darauf, dass sich die Stimme am anderen Ende meldete.
    »Anfrage: Ja, mein Lord?«, meinte der HK-Droide.
    »Aktiviere sämtliche Außenbereichsbarrieren in allen Quadranten«, trug Scabrous ihm auf. »Die Zielperson ist Hestizo Trace, die Jedi. Scanne das Labor nach DNS- und Pheromonproben.« Er zögerte, wenn auch nur für eine Sekunde. Der Wind umtoste ihn. »Tu, was immer nötig ist, um ihr auf die Spur zu kommen. Aber ich

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