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Darth Scabrous

Darth Scabrous

Titel: Darth Scabrous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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weiter angewachsen war. Jetzt schienen mehrere Hundert von ihnen zugegen zu sein, womöglich die Mehrzahl der gesamten Schülerschaft, die allesamt in Richtung des Meisters aufblickten.
    »Als Vorsichtsmaßnahme haben wir bis auf Weiteres sämtliche Lektionen und Drills ausgesetzt«, fuhr der Sith fort. »Das Abendessen wird wie gehabt serviert. Abgesehen davon habt ihr in eure Schlafsäle und Wohnheime zurückzukehren, um eure Studien im Privaten fortzusetzen und auf weitere Anweisungen zu warten. Einer der Meister wird sich mit euch in Verbindung setzen, sobald sich unser Vorgehen ändert.«
    Während sie zuhörte, wurde Zo bewusst, dass sie im Tonfall des Meisters ein schwaches, aber unverkennbares Zittern der Besorgnis vernehmen konnte. Er tat sein Bestes, es zu vertuschen, und vielleicht gelang es ihm, die Schüler damit zu narren, doch was sie betraf, hätte er ebenso gut ein Plakat tragen können, auf dem stand: ICH TUE MEIN BESTES, UM DAS BLATT IN EINER SITUATION ZU WENDEN, DIE SICH KOMPLETT MEINEM BEGREIFEN ENTZIEHT, GANZ ZU SCHWEIGEN DAVON, DASS ICH SIE KONTROLLIEREN KÖNNTE UND ...
    Hestizo! Die Stimme der Orchidee klang drängend, warnend. Runter, sofort!
    Sie drehte den Kopf nach rechts und erkannte, dass einer der Schüler am Rande der Gruppe sie unverwandt anstarrte.
     
    Der Name des Schülers war Ranlaw. Genau wie seine Klassenkameraden war er den ganzen Nachmittag über zunehmend nervöser geworden, ohne dass er präzise zu sagen vermochte, warum eigentlich - dieses Gefühl hatte vorhin seine Leistungen im Kampftraining beeinflusst, und er war immer noch wütend wegen des Veilchens, das ihm das eingebracht hatte. Doch hier an der Akademie war irgendetwas schiefgelaufen. Die Macht riet ihm, sich vorzusehen, und dass die Meister sie zu dieser Zusammenkunft gerufen hatten, bestätigte das nur noch.
    Als er das Mädchen entdeckte, das ihn von hinter der Statue ansah, war er stehen geblieben und hatte ihren Blick erwidert, da er spürte, dass sie etwas mit alldem hier zu tun hatte.
    Sie ist eine Jedi.
    Diese Erkenntnis war alles, was nötig war. Ranlaw spürte, wie in seiner Brust ein heller Funken der Gewalt aufflammte. Welchen Grund das Jedi-Mädchen auch immer dafür haben mochte, sie auszuspionieren, er würde sie zu den Meistern persönlich schleifen, damit sie alles Wissenswerte aus ihr herausprügeln konnten.
    Der Rest der Gruppe lauschte Meister Traan. Niemand bemerkte, dass Ranlaw in die andere Richtung schaute. Was Ranlaw betraf, war das gut so, da er die feste Absicht hegte, den Ruhm für diese Entdeckung ganz allein einzustreichen. Mit einem einzigen Satz sprang er über die umgekippte Statue hinweg, krachte gegen das Mädchen und schleuderte es zu Boden, um es an den Handgelenken auf der verschneiten Erde festzunageln. Sie war leichte Beute - fast schon zu leichte.
    »Was treibst du hier, Jedi?«
    Sie starrte finster zu ihm auf, atemlos und wütend. »Lass mich los!«
    »Gewiss.« Er nahm eine Hand von ihrem Handgelenk, packte sie am Haar und riss sie in die Höhe. »Schauen wir mal, was die Meister zu dir zu sagen haben.« Ranlaw erhob sich, schleifte sie mit sich und holte Luft, um den anderen etwas zuzurufen.
    Er war immer noch dabei einzuatmen, als sich eine klauenbewehrte Hand über seine Lippen legte und ihn zum Schweigen brachte. Ranlaw versuchte, sich freizuwinden, doch das stumpfe Ende eines Holzspeers krachte mit einem scharfen Knirschen auf seine Schädelplatte und schleuderte ihn zur Seite.
    Zo sah den Sith-Schüler nach vorn taumeln, sein Griff erschlaffte, und er ließ ihr Haar los, als er hinstürzte. Dort, wo er niedergegangen war, sah sie eine große, dreifingrige Hand, die ihre Schulter umklammerte und sie nach hinten zog, außer Sicht, und dann wurde ihr bewusst, dass sie sich Tulkh gegenübersah. Seine Schultern waren weit genug gebeugt, dass sie den auf seinen Rücken geschnallten Pfeilköcher ausmachen konnte.
    Der Whiphide wirbelte den Speer mühelos herum, hob wieder das tödliche Ende, drehte ihn um und stieß die Spitze genau auf Zos Gesicht zu, nah genug, dass sie sie gegen ihre Wange pressen spürte. All das geschah in vollkommenem Schweigen. »Warum tust du das?«
    Tulkh rührte sich nicht. Seine Miene war wie versteinert. »Ich muss dir etwas zeigen.«
    »Ich weiß nicht...«
    »Komm mit.«
     

     
    Kapitel 17
     
    NETI
    In der Bibliothek war es totenstill. Ihres Wissens nach war Kindra die einzige Schülerin an der Akademie, die in regelmäßigen Abständen

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