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Darth Scabrous

Darth Scabrous

Titel: Darth Scabrous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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vorn, und Scabrous streckte eine Hand aus, um es wie ein Tier zu sich zu winken.
    »Ja, so ist es recht.«
    Mit einem Mal sprang Nickter mit einer gänzlich anderen Art von Dringlichkeit vor, die Schläuche wurden aus seinem Rücken gerissen, als er wild um sich schlug, und hinterließen eine Reihe krude aussehender offener Wunden sein Rückgrat hinab. Rotgelbes Zeug spritzte und pumpte aus den offenen Schläuchen, sprühte in die Luft. Von seinem Versteck aus sah Jura, wie der Sith-Lord zurückwich, seine Arme vor seinem Gesicht erhoben, als das Ding, das einst Wim Nickter gewesen war, auf ihm landete und ohne zu zögern seine Zähne in Scabrous' Gesicht grub.
    Scabrous schwang einen Arm nach oben, und das Ding flog quer durch das Labor nach hinten, sein Leib vorübergehend zu einem vagen Schemen reduziert, als die Kreatur wild um sich schlagend gegen ein hohes Regal voller unbenutzter Kolben und Messbecher krachte, nicht weit von der Stelle entfernt, wo Jura nach wie vor kauerte. Das Regal explodierte mit der ohrenbetäubenden Kakofonie zerberstenden Glases, das Ding rollte über den Boden, und Jura sah, wie es sich in die Höhe stemmte, die Wangen und die Stirn glitzernd von Glasscherben, die wirkten wie Drachenzähne. Beißende Gerüche nach Alkohol, Ammoniak und Karbolsäure erfüllten die Luft.
    Jura sah, wie sich das Mädchen aufrappelte und auf den Turbolift zulief. Sie schaute nicht zurück, nicht einmal, als sich die Türen hinter ihr schlossen.
    Ein wütendes Brüllen ließ die Kammer um ihn herum erzittern, laut genug, dass Jura das Gebrüll in seinem Brustkasten widerhallen fühlte. Auf der gegenüberliegenden Seite des Labors erhob sich Scabrous. Die rechte Hälfte seines Gesichts hing herab wie ein blasser, blutiger Lappen. Darüber funkelten seine Augen vor so wildem Zorn, dass es wie etwas vollkommen anderes aussah, wie etwas, das Wahnsinn gefährlich nahe kam.
    Der Sith-Lord stieß die rechte Hand vor in Richtung von Nickters Leichnam, die Handfläche erhoben. Die Leiche ruckte wieder zurück, schwankte wie eine Puppe an Drähten, und diesmal wurde Jura Ostrogoth klar, dass er geradewegs im Weg der Kreatur hockte.
    Diese Erkenntnis kam für ihn zu spät, um ihn noch zu retten. Nickters Leichnam stieß gegen ihn, riss ihn von den Füßen und trieb allen Atem aus seiner Brust, schleuderte sie beide rückwärts gegen eins der breiten, geschwungenen Fenster, die die Außenwand des Turms bildeten. Juras letzter Eindruck - dass die ganze Welt um ihn herum mit einer brüchigen, ohrenbetäubenden Explosion zersprang - war nicht vollkommen verkehrt.
    Dann fiel er.
     
     
     

     

    Kapitel 14
     
    AUFPRALL
    »Lussk!«
    Rance Lussk blieb stehen, zögerte einen Moment lang und drehte sich dann um. Er war unterwegs zur Bibliothek der Akademie, um sich einen Nachmittag lang allein der Meditation und seinen Studien zu widmen, als die Stimme hinter ihm erklang.
    Es war Ra'at. Der kleinere Schüler mit der drahtigen Figur stand mit beiden Händen hinter dem Rücken da und starrte ihn durch den Schleier fallenden Schnees hindurch trotzig an. Er sah vollkommen anders aus als beim letzten Mal, als Lussk ihn gesehen hatte - irgendetwas an seiner Haltung, an seinem Verhalten, an der Art, wie er seine Schultern hielt, hatte sich verändert. Selbst seine Stimme war kühner, direkter und streitlustiger. Seine Augen waren polierte Steine, erfüllt von einer neuen, eigensinnigen Aura der Entschlossenheit.
    »Was willst du?«
    »Du warst heute Morgen nicht beim Lichtschwerttraining.«
    Lussk machte sich nicht einmal die Mühe, mit den Schultern zu zucken, vermittelte seine Gleichgültigkeit allein durch seine Ausdruckslosigkeit. Jeder an der Akademie wusste, dass er bloß an Trainingsstunden teilnahm, wenn ihm danach war, wenn er sich selbst auf die Probe stellen oder einem der Meister etwas beweisen wollte. Er trat einen Schritt näher an Ra'at heran. Sie waren allein hier hinter der gewaltigen Bibliothek. Die Meister und Schüler der Akademie waren andernorts mit dem Training oder der Unbill ihrer mittäglichen Studien beschäftigt. Über ihnen ragte der Turm empor, dessen Schatten den Pfad in verfrühtes Zwielicht tauchte, und Lussk wurde bewusst, dass auch das von Ra'ats Seite womöglich so beabsichtigt war. Vielleicht hoffte er darauf, dass Lord Scabrous zufällig nach unten blickte.
    »Also, was gibt's?«
    Ra'at holte seine Hände hinter dem Rücken hervor, um das zu enthüllen, von dem Lussk bereits vermutet hatte,

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