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Darth Scabrous

Darth Scabrous

Titel: Darth Scabrous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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dass es zum Vorschein kommen würde: zwei Übungslichtschwerter, die im grauen Nachmittagslicht schimmerten.
    »Weiß Schwertmeister Shak'Weth, dass du dich mit zweien seiner Spielzeuge aus dem Staub gemacht hast?«, fragte Lussk.
    Ra'at lächelte nicht. Die Intensität seiner Miene geriet keine Sekunde lang ins Wanken. »Ich fordere dich heraus.«
    Lussk hob ungläubig eine Augenbraue und fragte: »Jetzt?«
    »Jetzt.«
    Einen Moment lang - gewiss nicht länger - zog Lussk beinahe in Erwägung, die Herausforderung zu akzeptieren. Dann schüttelte er den Kopf. »Ich will das nicht.«
    »Wovor hast du Angst?«
    »Was dich betrifft?« Lussk blinzelte affektiert. »Zunächst mal davor, mich zu Tode zu langweilen.«
    »Dann werde ich mein Bestes tun, um dich nicht zu langweilen«, erwiderte Ra'at und warf eine der Klingen in Lussks Richtung.
    Lussk fing sie aus einem Reflex heraus auf, ließ das Übungsschwert jedoch an seine Seite sinken. »Ich bin gerade beschäftigt«, sagte er. »Wenn du so entschlossen bist, gedemütigt zu werden, wirst du das öffentlich tun müssen, vor den Augen der...«
    Meister sollte eigentlich das letzte Wort dieses Satzes werden, doch Lussk bekam keine Gelegenheit, es auszusprechen, bevor sich Ra'at auf ihn stürzte - seine Füße schienen den Boden kaum zu berühren. Wie bei Eröffnungsangriffen üblich, war die Attacke brutal, aber wirkungsvoll, ein Manöver, dessen Anmut leichter zu bewundern gewesen wäre, wenn es nicht damit geendet hätte, dass Ra'ats Klinge ihn quer über die Brust traf, um direkt unter seinem Schlüsselbein einen heißen Stich der Pein zu verursachen.
    Lussk sprang mit erhobener Klinge zurück. Jetzt war er sich darüber im Klaren, dass er um dieses Duell nicht herumkam, ob es ihm nun gefiel oder nicht. Und ihm wurde bewusst, dass es bei Ra'at nicht bloß darum ging, ihn niederzustrecken - er musste ein Exempel statuieren, andernfalls würde am Ende jeder Schüler darauf aus sein, ihm die Stirn zu bieten. Mehr als alles andere verspürte Lussk eine Art von Verbitterung. War das, was er mit Nickter gemacht hatte, für die anderen nicht Lektion genug gewesen? War Ra'at selbstmordgefährdet oder einfach bloß irre?
    Er sprang mit seiner eigenen Klinge geduckt vor, spannte sich an für den Aufprall, doch Ra'at war nicht dort, wo er noch eine Sekunde zuvor gewesen war, fast, als wäre er in einer Schneewolke verschwunden. Lussk schaute auf. Der andere Schüler setzte mit einem Salto geradewegs über ihn hinweg, sauste spiralförmig nach unten, und Lussks Instinkte ließen ihn Sekundenbruchteile, bevor Ra'at landete, zur Seite springen.
    »Dein Ataru hat sich verbessert«, blaffte Lussk. »Du hast trainiert.« Er vollführte eine wuchtige Drehung um sich selbst, riss seine eigene Klinge herum, dorthin, wo er annahm, dass Ra'at gleich sein würde, und diesmal irrte er sich nicht. Als Ra'at aufschaute, sah er sich der Spitze von Lussks Klinge gegenüber. Ein Hieb würde das Duell beenden, zwei würden ihn umbringen.
    Doch es gab noch eine andere Möglichkeit. »Los!«, sagte Lussk, der dem starren Blick des anderen Schülers standhielt, und ließ die Macht durch sich hindurchfließen wie eine elektrische Strömung. »Lass dein Schwert fallen!«
    Ra'at hielt den Mund so fest geschlossen, dass die Sehnen am Kiefer hervorstanden. Sein Arm zitterte, aber er ließ die Klinge nicht los.
    »Lass dein Schwert fallen!«, wiederholte Lussk.
    Noch immer rührte Ra'at sich nicht. Lussk spürte, wie echter Zorn von ihm Besitz ergriff, die Art von Wut, die er nur selten erfuhr. Ohne zu zögern, stieß er seinem Gegner die Klinge entgegen. Wenn Ra'at so entschlossen war, auf diese Weise zu sterben, hier draußen hinter der Bibliothek, dann würde Lussk ihm den Gefallen tun.
    Als er nach vorn sprang, hörte er über sich ein Fenster zerspringen. Er schaute auf und sah etwas aus der Spitze des Turms explodieren, das vorübergehend von einem glitzernden Nimbus aus zerbrochenem Glas umgeben war. Im ersten Moment dachte Lussk, es sei irgendeine Fremdweltlerspezies - das Ding hatte zu viele Arme und Beine -, doch dann wurde ihm klar, dass er in Wahrheit zwei Leute sah, von denen der eine den anderen umschlungen hielt.
    Der Sturz aus dem Turm musste hundert oder mehr Meter betragen. Sie stürzten gemeinsam in die Tiefe, drehten sich in der Luft, stürzten abwärts, krachten mit einem widerlichen, fleischigen Knirschen auf den felsigen, schneebedeckten Pfad.
    Trotz seines Rufs, ein zäher Kerl zu

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