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Darth Scabrous

Darth Scabrous

Titel: Darth Scabrous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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von ihnen starben. Erinnert ihr euch an Soid Einray?«
    »Soid Einray hatte schon vorher 'ne Macke.«
    »Vielleicht, aber er hat sich anschließend trotzdem aufgehängt. Und dann kamen wir dahinter, dass Scabrous die befruchteten Spinneneier aus der Pathogenbank reaktiviert hatte, für einen Nervenreflexivitätstest.« Hartwig weigerte sich, seinen starren Blick zu senken. »Manchmal habe ich beim Aufwachen immer noch Blut in meinen Augen.«
    Kindras Miene veränderte sich nicht. »Worauf willst du hinaus?«
    »Du willst Waffen? Vielleicht wüsste ich, wo wir welche finden können. Aber ich werde nicht riskieren, Ärger mit den Meistern zu bekommen, solange niemand tatsächlich irgendwas gesehen hat.« Hartwig wartete auf eine Reaktion, sah Kindra an, dann Ra'at, und stieß schließlich ein verächtliches Schnauben aus. »Ja, das dachte ich mir.« Er wandte sich zum Gehen um. »Man sieht sich, ihr Eiterbeulen.«
    »Warte«, sagte Ra'at. »Ich habe etwas gesehen.«
    Hartwig blieb stehen, drehte sich um und schaute ihn an. Ra'at sah, wie Kindras Zunge hervorkam und ihre Oberlippe befeuchtete, während sie erwartungsvoll zuhörte.
    »Zwei Leute sind aus Scabrous' Turm gestürzt«, erzählte Ra'at. »Sie sind auf dem Boden aufgeschlagen. Ich habe gesehen, wie sie auftrafen, und hörte das Geräusch, das sie dabei verursachten - sie waren tot .« Er schluckte. Mit einem Mal war seine Kehle sehr trocken. »Aber dann standen sie auf.«
    Maggs und Hartwig starrten ihn jetzt beide mit verschiedenen Graden von Argwohn und unverblümtem Unglauben an.
    Ka'at stellte fest, dass ihn das nicht kümmerte. Sollten sie ruhig zweifeln. Das würde sie lediglich zu besserem Kanonenfutter machen, wenn die Zeit dafür kam.
     

»Warst du allein, als du das gesehen hast?«, fragte Kindra.
    »Ich habe mit Lussk trainiert.«
    Maggs sah ihn blinzelnd an, und Hartwigs Augen wurden groß. Vielleicht bildete Ra'at sich das bloß ein, aber er hatte den Eindruck, dass die Erwähnung von Lussks Namen dem Augenblick einen paradoxen Anflug von Glaubwürdigkeit verlieh. Sich ein solches Detail einfach auszudenken war zu unwahrscheinlich.
    »Einer der beiden, die in die Tiefe stürzten, war Wim Nickter«, sagte Ra'at. »Nachdem er auf dem Boden aufgeschlagen war, stand er auf und griff mich an. Er war tot, aber trotzdem... lebte er noch. Ich musste ihn unter einem Haufen Felsbrocken einklemmen, um verschwinden zu können.« Dann entschied er: Raus mit dem Rest. »Diese Krankheit in der Luft, die ihr erwähnt habt - das ist Scabrous' Werk, oben im Turm. Ich glaube ...« Wieder schluckte er, und diesmal klang seine Stimme gefasster. »Ich glaube, er erweckt die Toten wieder zum Leben.«
    Irgendwo vor ihnen ertönte das scharfe Klappern von Schritten. Ra'at spürte, wie in ihm ein plötzliches Gefühl der Kühle aufstieg, als würde sich seine Haut unter etlichen Litern kalten Wassers zusammenziehen. Als er sprach, schien seine Stimme von irgendwo aus weiter Ferne hierher zu dringen. »Aus welcher Richtung kommt das?«
    Kindra legte den Kopf schief und wies nach vorn, dorthin, wo sich der Hauptkorridor in drei Nebengänge teilte, zu dem, der nach links führte. »Von dort drüben«, flüsterte sie. »Hörst du das?«
    Ra'ats Ohren bemühten sich zu erfassen, was sie meinte. Zuerst vernahm er nichts. Dann hörten sie es alle - ein schleifendes, knirschendes Scheppern, das mit einem schamlosen Mangel an Verstohlenheit den Gang hinunterkam und mit jeder verstreichenden Sekunde lauter wurde.
    Ra'at konzentrierte sich gänzlich auf sich selbst und sein eigenes Überleben, wobei er alle anderen vergaß. Die Meister an der Akademie hatten sie dazu ausgebildet, als Einheit zu kämpfen, falls es nötig war, doch die wahre Stärke eines Sith- Kriegers lag in seinem persönlichen Willen zur Macht. Wenn man niemandem trauen konnte, war es unvermeidlich, allein zu kämpfen, ein natürlicher Zustand.
    Er drückte sich mit dem Rücken flach gegen die Wand und spürte, wie die Dunkle Seite der Macht ihn durchflutete, eine knisternde, elektrische Kühle, die Angst und Besorgnis hinfällig machte, und hieß sie willkommen. In diesem Moment fühlte er bloß eine kampfbereite Wachsamkeit, schwerelos und unerbittlich. Seit seiner Ankunft hier auf Odacer-Faustin kam dieses Gefühl dem des Glücks näher als alles, das er sich selbst zugestanden hatte. Dennoch war diese Emotion jedem anderen Glücksgefühl, das er jemals erlebt hatte, in vielerlei Hinsicht weit überlegen.

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