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Darth Scabrous

Darth Scabrous

Titel: Darth Scabrous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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    Kapitel 23
     
    UNTEN
    Wo sind denn alle?
    Das hatte Kindra Ra'at gefragt, als sie draußen gewesen waren, und er hatte die Sache abgetan oder zumindest vorgegeben, das zu tun, weil er keine Antwort darauf hatte - oder weil die Antwort darauf zu beunruhigend war, um sie laut auszusprechen. Jetzt jedoch kam ihm diese Frage wieder in den Sinn, unten in den Schlafsälen, als sie durch einen Raum nach dem anderen gingen, um nichts anderes vorzufinden als leere, stumme Pritschen und verwaiste Korridore.
    Sie waren einige Zeit gerannt, doch Kindra klang nicht einmal, als wäre sie außer Atem, und Ra'at wurde bewusst, dass er ebenfalls anfing, sich besser zu fühlen - das Herumlaufen hatte dabei geholfen, seinen Kopf zu klären, hatte ihn gefestigt. Sogar sein Arm schmerzte nicht mehr so sehr. Jung zu sein hatte seine Vorzüge.
    Nach unten zu gehen war Kindras Idee gewesen, eine Möglichkeit, um Zeit zu schinden, bis sie herausfanden, womit sie es hier zu tun hatten, und trotz Ra'ats erklärter Absicht, zur Krankenstation zu gehen und sich untersuchen zu lassen, war er ihr gefolgt - fürs Erste jedenfalls. Durch einen langen Wartungskorridor waren sie zu einer Weggabelung gelaufen, wo sich der Gang in drei Richtungen gabelte. Von der Durastahldecke direkt über ihm tropfte Kondenswasser herab, und die langen, in die Wände eingelassenen Röhrenlampen erfüllten den in der Luft hängenden Dunst von Feuchtigkeit mit einem bleichen, farblosen Schein. Am anderen Ende des Korridors ging es in zwei verschiedene Gruppen von Schlafsälen, und dort waren sie auf zwei andere Schüler gestoßen - auf Hartwig und Maggs.
    »Was macht ihr zwei hier unten?«, fragte Hartwig. Er sah Ra'at stirnrunzelnd an. »Verflucht, Mann, was ist mit deinem Arm passiert?«
    »Trainingsunfall«, sagte Ra'at monoton.
    Hartwig grinste. »Ungenügend.«
    »Was soll das heißen?«
    »Das soll heißen ...« Hartwig wies auf die Wunde. »... dass das nicht wie irgendein Trainingsunfall aussieht, der mir je untergekommen ist. Was hast du angestellt? Bist du auf eine Vibroklinge gestürzt oder so was?«
    »Ich war in der Schmerzröhre.« Ra'at verhielt sich Maggs und Hartwig gegenüber genauso wie dem Rest seiner Klassenkameraden: mit einer Art argwöhnischer Gleichgültigkeit. Ihre Beweggründe waren vollkommen egoistisch, genau wie die seinen. Er hatte nicht die Absicht, Informationen mit ihnen zu teilen, wenn sich seine eigene Situation dadurch nicht irgendwie verbesserte. Zu diesem Zeitpunkt wussten sie alle, dass irgendwas verdammt schiefgelaufen war, dass etwas die Akademie oder sogar den ganzen Planeten verseucht hatte. Fürs Erste waren sie Gelegenheitsverbündete. »Habt ihr Jungs hier unten sonst irgendwas gesehen?«
    »Was meinst du mit irgendwas?«, fragte Hartwig.
    »Oder irgendwen.«
    »Nein.« Maggs ließ nervös seine Fingerknöchel knacken. »Noch nicht. Verrückt, oder? Dafür, dass es noch ziemlich früh ist, ist es verflucht ruhig. Ich habe gehört, dass es vorhin so eine Art Versammlung gegeben hat, aber Wig und ich haben sie verpasst.«
    »Wenn wir noch weitergehen wollen«, warf Kindra ein, »brauchen wir Waffen. Am besten wird es sein, wenn wir uns aufteilen ...« Sie wies nach vorn, dorthin, wo der Korridor zu drei separaten Sälen führte. »... um diese Gänge zu durchsuchen, in Zweiergruppen, und...«
    »Moment mal«, meinte Hartwig. »Wer hat dir das Kommando erteilt?«
    »Das Kommando ?« Kindra drehte sich um, und Ra'at sah, dass sie Hartwig unverwandt anstarrte, die graue, beinahe durchscheinende Iris ihrer Augen wie frisch gebildeter Frost. »Niemand hat dich darum gebeten mitzukommen.« Ihr lodernder Blick fiel auf Ra'at. » Keinen von euch.«
    Hartwig zuckte unbehaglich mit den Schultern. »Ich meine ja bloß...«
    »Was?«
    »Wir alle spüren, dass irgendetwas Schlechtes in der Luft liegt, richtig? Vielleicht so eine Art... Krankheit. Aber wer sagt uns, dass das nicht bloß eine von Scabrous' Prüfungen ist?«
    Kindras Augenbrauen schossen in die Höhe. »Wie bitte?«
    »Wir glauben, dass er diese Sache selbst losgetreten hat.«
    »Warum?«
    »Vielleicht ist dies so etwas wie eine Trainingsübung«, warf Maggs ein. »Oder möglicherweise will er die schwachen Schüler aussortieren. Das hat er schon mal gemacht. Erinnert ihr euch noch an die Unakki-Augenspinnen?«
    »Das hier ist schlimmer«, meinte Kindra.
    »Sei dir da mal nicht so sicher«, erwiderte Hartwig. »Elf Schüler wurden geblendet. Zwei

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