Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Darth Scabrous

Darth Scabrous

Titel: Darth Scabrous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
Vom Netzwerk:
von irgendwo hoffnungslos tief drinnen. Sie beeinflusst dich mit der Macht, um dein Handeln zu manipulieren. Und obgleich er wusste, dass das stimmte, schien er ihrem Drängen trotzdem nicht gänzlich widerstehen zu können.
    Er gelangte zum Hauptschott, legte seine Hand auf den Hebel und betätigte ihn, stieß ihn nach vorn. »Hör zu«, begann er. »Ich glaube nicht, dass das ...« Und dann erstarrte er.
    Der Hangar jenseits des Schotts war vollkommen dunkel.
    Frode stand da und umklammerte das Schott hinter sich, während sich seine Pupillen weiteten, in dem Versuch, auch nur die undeutlichsten Formen zu erkennen, aber ohne Erfolg. Es war, als habe das, was immer da draußen lauerte, die Lampen zerstört und die Energieleitungen rausgerissen, um den weitläufigen Raum um ihn herum in vollkommener Finsternis zu begraben.
    Aber er konnte sie hören. Als er den Atem anhielt, konnte er die Laute zahlreicher Leiber vernehmen, die gemeinschaftlich vorwärts brandeten, das verderbte, feuchte Geräusch ihrer Schultern, Arme und Oberkörper, die sich im Dunkeln aneinanderdrängten. Sie atmeten nicht, aber sie gaben hohle, kratzende Laute von sich, bei denen es sich um irgendeinen obszönen Versuch von Sprache hätte handeln können.
    Dann flammten überall um ihn herum die Lichtschwerter auf. Sie wurden einzeln und in Gruppen aktiviert, rote, brummende Lichtlanzen, Dutzende davon, die in die Höhe schossen, um die Luft mit einem dumpfen, oszillierenden Summen zu erfüllen, das die Backenzähne hinten in Frodes Mund vibrieren ließ. Seine Augen gewöhnten sich allmählich an die Dunkelheit, und kurz darauf gelang es ihm, die Klingen auszumachen, deren Schein sich in den ausgehungerten, toten Fratzen der Sith-Schüler widerspiegelte, die sie in Händen hielten, mit leeren Mienen, ihre trüben, gierigen Augen auf ihn gerichtet. Sabber glänzte auf ihren Lippen. Ihre Zähne und Lippen waren mit getrocknetem rotem Blut verkrustet.
    Nein, dachte Frode. Oh nein! Als er zu den Dingern hinausstarrte, spürte er, wie sich etwas in seinem Innern löste, sich verflüssigte und davonschwirrte, etwas, das zugleich abstrakt und schrecklich wichtig war, wie die Blutversorgung zu seinem Herzen. Wohin er auch schaute, sausten weitere scharlachrote Streifen im Zickzack übereinander hinweg, breiteten sich in alle Richtungen aus, als würde sich irgendetwas mit Klauen seinen Weg aus dem Dunkel bahnen, und jetzt blutete das Dunkel.
    Als er näher hinschaute, sah er das Mädchen. Sie stand am Fuß der Rampe, inmitten eines wogenden Käfigs roter Klingen, umzingelt von den verfaulenden Kadavern ihrer Klassenkameraden, die mit den Händen ihre Arme und Beine umklammerten, sie gefangen hielten. Vor ihr schwirrten Lichtschwerter hin und her, schwebten über ihrem Kopf, machten sie bewegungsunfähig. Eins der Dinger hatte sein offenes Maul gegen ihre bloße Kehle gepresst. Die Zähne einer anderen Kreatur waren entblößt und bereit, einen kleinen, freiliegenden Bereich ihrer Schulter zu attackieren. Ein drittes und ein viertes Ding standen hinter ihr und warteten, die Kiefer so weit aufgerissen, dass es beinahe schien, als könnten sie ihren ganzen Kopf mit einem einzigen riesigen, alles verzehrenden Bissen verschlingen.
    »Ich habe getan, was ihr wolltet!«, schrie Kindra sie an. »Er hat aufgemacht! Jetzt lasst mich gehen! Lasst mich...«
    Die Dinger stürzten sich auf sie, und rote Klingen hieben sie in Stücke, als sie sie auseinanderrissen. Selbst dort, wo Frode stand, waren die knirschenden Laute deutlich zu vernehmen, saftig und glottal, wie das Geräusch von jemandem, der in einen besonders reifen Apfel beißt. Mehrere der Toten lösten sich aus der Gruppe und polterten die Rampe hinauf auf die offene Einstiegsluke zu, die Frode just in diesem Moment wieder zuknallte.
    Er entschied, dass er das Schiff doch ohne den Flugcomputer fliegen konnte.
     
     
     

     
    Kapitel 39
     
    GANZ TIEF UNTEN
    Zo erwachte vom Gefühl eines dichten Rings der Pein, der um ihre Brust und Schultern lag und in ihre Gelenke schnitt wie in Milchglas. Als sie ihre Position zu verlagern versuchte, um den Schmerz zu lindern, wurde ihr bewusst, dass sie sich durchaus in gewissen Maßen bewegen konnte.
    Die Grube, in der sie lag, befand sich am Grund eines tiefen Schachts, dessen hohe, onyxfarbene Wände so weit in die Höhe reichten, wie das Auge sehen konnte, in einer unergründlichen Ausdehnung aus glasigem Schwarz. Ihr war schwindelig, und sie stellte fest, dass

Weitere Kostenlose Bücher