Darth Scabrous

Titel: Darth Scabrous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber

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verbannen. Im Jedi-Tempel lehrten sie einen, dass es niemals darum ging, das Objekt zu manipulieren, sondern vielmehr darum, den Raum zu eliminieren, der einen davon trennte. Doch das infrage kommende Objekt hatte sich noch nie so weit weg angefühlt wie in eben diesem Moment.
    Zu mir. Zu mir.
    Das Lichtschwert blieb, wo es war.
    Er schloss die Augen, spürte, wie sich die Blase nach vorn neigte wie ein Tier, das widerwillig aus dem Winterschlaf geweckt wird, und über die Berge brennender Bücher rollte, auf den verkohlten Stamm des Neti zu. Als er die Augen wieder öffnete, lag das Lichtschwert direkt vor ihm, weniger als einen Meter entfernt, in der Nähe des gezackten Astlochs. Trace sammelte sich, zwang sich zur Ruhe. Bei dem, was als Nächstes geschehen würde, war das Timing von maßgeblicher Bedeutung. Er deaktivierte die Blase, öffnete seine Hand, und das Lichtschwert flog in seinen Griff. Der Handgriff war beinahe zu heiß, um ihn festzuhalten, aber seine Festigkeit hatte sich in seinem ganzen Leben noch nie besser angefühlt.
    Er brauchte nicht lange, um das zu finden, wonach er suchte. Sein Blick folgte dem Stamm des Dings weiter nach unten, dorthin, wo er auf den Boden traf. Die Kreatur hatte ihre Wurzeln beinahe gänzlich aus dem Fundament des Bauwerks herausgerissen, sodass ihr Gleichgewicht jetzt bloß noch an einer Reihe schmächtiger Wurzelstränge hing.
    Trace wartete, bis die Kreatur drauf und dran war, sich erneut nach vorn zu werfen. Dann schwang er die Klinge des Lichtschwerts in einer einzigen, kreisförmigen Bewegung, um die verbliebenen Wurzeln rasch zu durchtrennen.
    Das Neti-Ding kippte nach vorn, plötzlich nicht einmal mehr annähernd im Boden der Bibliothek verankert. Das Ding schwang herum und fiel weiter, ein Opfer seines eigenen Schwungs, und schlug hart genug auf den Boden, dass das gesamte Bauwerk bis in seine Grundfesten erschüttert wurde. Ganze, die Sicht raubende Schwärme von Funken und Asche stiebten auf.
    Trace taumelte nach vorn, wedelte den Rauch vor den Augen fort. Von hier sah er ein klaffendes Loch, das der Baum in die Außenwand der Bibliothek gerissen hatte, und dahinter die gefrorene Oberfläche der schneebedeckten Landschaft von Odacer-Faustin. Schon konnte er das Zischen von Wasserdampf vernehmen, als die in Flammen stehende Architektur auf die unter null Grad kalte Luft draußen stieß.
    Hilf mir...
    Trace spürte, wie der Schrei seiner Schwester durch seinen ganzen Körper loderte. Das hier war nicht bloß einfach ein flüchtiger Eindruck, keine zufällige, blitzartige Emotion - er konnte ihren Schmerz wahrhaftig fühlen , als er seinen rechten Arm durchfuhr, Schultern und Brust pochen ließ, explosionsartig bis zu den Zahnwurzeln vordrang. Ihm traten Tränen in die Augen, die der Wind fortwischte. Seine Beine wurden taub, und er stolperte, stürzte beinahe in den Schnee.
    Er schüttelte das Gefühl ab. Er vermochte nicht zu erklären, was er eben erlebt hatte. Es war, als wäre alles, was er über seine Schwester und die Macht selbst wusste, plötzlich umgekehrt worden, auf einer grundlegenden Ebene korrumpiert. Alles, was jetzt noch blieb, war ein Gefühl des Bösen, so vertraut, so zutiefst persönlich, dass es in ihm den Wunsch weckte, aus seiner eigenen Haut zu kriechen und sie einem Haufen verschmutzter Kleider gleich hier liegen zu lassen.
    Sie war nah ... so nah...
    Er ging einen Schritt zurück, auf die brennende Halle der Bibliothek zu. Jetzt wehte wild der Schnee hinein, wirbelte mit Rauch und Asche umher, als er durch die Steinruinen taumelte. Wenn er in das Feuer zurückgehen musste, um sie zu holen, dann sei es so. Wenn er sein Leben opfern musste ...
    Aus den Trümmern unter ihm schoss ein blutiger Arm empor und packte ihn am Knöchel, zog ihn nach unten - dann ein zweiter und ein dritter. Einer von ihnen schlang sich um sein rechtes Handgelenk, die anderen um seine Hüfte. Zwei weitere schossen in die Höhe, umklammerten jeweils eins seiner Beine. Krallenartige Finger bohrten sich in einen der Mundwinkel und zogen ihn zu einem grässlichen, unfreiwilligen Grinsen zurück. Die Trümmer um ihn herum wurden jetzt von Aktivität aufgewühlt, von halb vergrabenen Gestalten, die sich von unten ihren Weg an die Oberfläche bahnten. Sie waren von Ranken überwuchert. Die Schwerkraft übermannte Trace, und er stürzte.






    Kapitel 38

    UNERWARTETER BESUCH
    Obwohl er sich bislang nicht einmal unter den besten Umständen als