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Darth Scabrous

Darth Scabrous

Titel: Darth Scabrous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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sie hier unten angebunden worden war, an eine große Steinplatte gefesselt mit Eisenringen und breiten Lederriemen, die kreuz und quer über ihre Brust verliefen und um die Handgelenke und Fußknöchel geschlungen waren, um sie an Ort und Stelle festzunageln. Zu beiden Seiten von ihr brannten Fackeln, ganze Reihen davon, mehrere hundert, die nach unten führten, über die Wände flackerten, von winzigen, verzierten Linien von Schrift und Filigranarbeit reflektiert wurden, die darunter verliefen wie die Zeilen eines Programmcodes.
    Sie atmete ein, hustete ein wenig und versuchte, Speichel auf die Zunge zu bekommen. Die Luft hier unten schmeckte metallisch, staubig und sehr alt. Es war, als würde man durch ein Loch in einer archaischen Steintafel einatmen. Von den Fackeln tropfte öliger Talg auf den Fußboden um sie herum, und der fettige schwarze Rauch, der von den Flammen emporwaberte, sorgte nur dafür, dass sich ihre Kehle noch ausgedörrter anfühlte.
    Irgendwo hinter sich hörte sie Bewegungen, das Schlurfen und Rascheln von Schritten, das leise Klicken von Gegenständen, die außerhalb ihres Blickfelds arrangiert wurden.
    »Schau nach oben«, krächzte Scabrous' Stimme.
    Zo drehte sich um und reckte den Hals, um ihren Kopf so weit nach hinten zu legen, wie die Riemen es ihr gestatteten. Der Sith-Lord blickte auf sie herab. Der Verfallprozess hatte sich drastisch beschleunigt, seit sie ihn das letzte Mal gesehen hatte. Die Krankheit hatte sein Gesicht jetzt vollkommen übernommen, hatte es in eine eiskalte, formlose Suppe verwandelt, aus der sie zwei blutunterlaufene Augen einem grässlichen, prüfenden Blick unterzogen. An seinem entblößten Schädelknochen zitterten graue Streifen Knorpel, und als er sprach, sah sie die Stimmbänder in seinem Hals vibrieren.
    Er hielt ein Schwert in Händen - kein Lichtschwert, sondern ein richtiges Sith-Schwert. Die schimmernde Klinge schien aus demselben schwarzen Durastahl wie die Wände um sie herum geschmiedet zu sein und war so lang wie Scabrous' Arm. Als der Sith-Lord das Schwert hob, erkannte Zo, dass sich die Schriftzeichen von den Wänden der Grube auf der gesamten Länge der Klinge widerspiegelten, großartige, kunstvolle Reihen von Worten und Inschriften, die im Fackelschein glommen. Die daraus hervorgehende Waffe schien beinahe zu einem Schemen zu verschwimmen und mit ihrer Umgebung zu verschmelzen. Ihre tödliche Schneide schimmerte und verschwand erneut, als der Sith-Lord sie über seinen Kopf schwang.
    »Diese Klinge«, sagte Scabrous, »gehörte Darth Drear. Sie wurde eigens für ihn geschmiedet, um seine Unsterblichkeit zu gewährleisten. Daher werde ich sie heute im Einklang mit seinem Vermächtnis nutzen, um dir bei lebendigem Leibe das Herz herauszuschneiden und es zu verschlingen, während du zusiehst.«
    Zo versuchte zu antworten - obgleich sie keine Ahnung hatte, was sie sagen sollte -, doch der Knoten in ihrem Hals machte jeden Versuch zu sprechen zunichte. Entsetzen, gleißend und unkontrollierbar, breitete sich in ihrem Bewusstsein aus, und sie konnte nicht aufhören, das Schwert anzustarren. In diesem Moment schien nichts in ihrer Vergangenheit, in ihrer Ausbildung oder von ihrer Sehnsucht nach der Zukunft so real für sie zu sein wie diese Klinge, wie die unbestreitbare geometrische Gleichung, die die Schneide des Schwertes mit ihrem Fleisch verband.
    Hestizo...
    Es gab nichts, das sie tun konnte. Das Schwert sauste hernieder.
     
     
     
     

     
    Kapitel 40
     
    DRECKSARBEIT
    »Da ist einer«, sagte Tulkh. »Hinter dieser Mauer. Siehst du ihn?«
    Der HK wirbelte ohne zu zögern herum und feuerte zwei rasche Salven auf das Sith-Ding mit dem aufgerissenen Maul, das vor ihnen mit weit ausgebreiteten Armen um die Ecke gewankt kam. Die Kreatur ging schreiend zu Boden.
    »Ihr seid dran«, entgegnete der HK. »Links von Euch.«
    Der Whiphide drehte sich um und schleuderte seinen Speer in die Lücke zwischen dem Gebäude und der Statue, die sich davor erhob. Einen Moment später sprang ein Sith-Schüler daraus hervor, den Speer in der Brust vergraben, um brüllend auf sie zuzuhetzen, bis Tulkh ihm einen Pfeil in den Kopf schoss.
    »Gut gemacht«, sagte der Droide. »Aber das Geschöpf regt sich noch immer.«
    Mit einem Grunzen schlenderte Tulkh vor und hob den Sith-Schüler mit dem Speer auf, der zwischen seinen Rippen steckte. Er hob das Ding vollends von seinen Füßen, riss es seitlich herum und hämmerte es gegen die Steinmauer neben ihnen. Die

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