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Darth Scabrous

Darth Scabrous

Titel: Darth Scabrous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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hielt die Klinge noch immer hoch über sich in der Luft. Seine Stimme war schrill, und als er schrie, wurde Zo klar, dass sie zwei Stimmen hörte, von denen die eine ihre Worte im Ohr formte, während die andere den durchdringenden, heulenden Schrei direkt in ihrem Kopf ausstieß. »Tu das nicht! Wage es ja nicht!«
    Sie krabbelte weiter zurück. Dann war sie endlich wieder auf den Beinen, und erst jetzt registrierte sie die Räumlichkeiten des Tempels, in dem sie sich befand - in einer rechteckigen Kammer mit einem Opferaltar in der Mitte, der Steinboden ringsum voller dicht gedrängter Kohlenpfannen, die seichte Tümpel wogenden Feuerscheins an die Wände warfen.
    Der Sith-Lord stürmte auf sie zu und ließ das Schwert herniedersausen. Die Klinge schoss so dicht an ihr vorbei, dass Zo den Stahl quer durch die Luft zischen hörte, um Moleküle aus ihren Bindungen zu scheren. Sie prallte klirrend von der Wand ab, und Scabrous wirbelte mit krank machender Geschwindigkeit herum, so schnell, dass es einem die Tränen in die Augen trieb, um seitlich nach ihr zu schlagen.
    Hestizo, ich bin es...
    Wieder die Stimme in ihrem Verstand, die, die sie noch immer nicht identifizieren konnte, obgleich ihre Worte kontinuierlich durch ihr Bewusstsein in die Höhe schwebten, sich nach außen ausdehnten wie ein Kräuseln in einem Teich. Selbst als sie von Neuem einen Satz nach hinten machte und sich die Ecke des Tempels in ihren Rücken drängte, sodass sie sich im wahrsten Sinne des Wortes nirgendwo anders mehr hinwenden konnte, hörte sie die Stimme noch nach sich rufen.
    Hestizo...
    Wer bist du?, rief ihr Gehirn zurück. Wo bist du? Dann kam ihr plötzlich beinahe explosionsartig eine abwegige Möglichkeit in den Sinn, verwegen, aber irgendwie unmöglich zu ignorieren. Rojo? Bist du das?
    »Jedi-Abschaum!« Scabrous tauchte vor ihr auf und hob das Schwert zwischen ihnen. Die klebrige Ruine seines Gesichts spiegelte sich schimmernd im gravierten Stahl.
    Er rückte vor, um ihr den Todesstoß zu versetzen, doch in eben diesem Moment ertönte hinter ihm ein Krachen, das ohrenbetäubend durch den Tempel scholl, gefolgt vom rollenden, blechernen Klappern einer umgestoßenen Kohlenpfanne.
    Der Sith-Lord wirbelte herum, das Schwert noch immer erhoben, die Lippen zurückgezogen, und starrte den Mann finster an, der vor ihm stand. Der Mann würdigte Scabrous nicht einmal eines Blickes. Stattdessen sah er Hestizo an.
    »Geh hinter mich«, forderte Trace sie auf. »Sofort!« Ohne noch einen Moment länger auf ihre Reaktion zu warten sprang er in die Höhe, drehte sich einmal um sich selbst und landete vor Zo auf dem Boden, sodass er Scabrous von Angesicht zu Angesicht gegenüberstand, um dem Sith-Lord direkt in die
    Augen zu sehen. Sein Lichtschwert erwachte pulsierend zum Leben, die Klinge brummte. »Es ist vorbei.«
    Scabrous' Antwort darauf war ein Schrei. Das Sith-Schwert in seiner rechten Hand sauste abwärts, während seine Linke nach oben schwang, das eigene Lichtschwert umklammernd. Er warf sich nach vorn, wirbelte mit beiden Klingen vor sich herum, drehte sich nach außen, blitzender Stahl und reine, blutrote Energie hieben zu, und noch immer kam dieser langgezogene, grässliche Schrei aus seinem Mund.
    Vom ersten Vorstoß an lag keinerlei Kunstfertigkeit in seinem Angriff, kein Anzeichen von Anmut oder Klasse. Dafür war es bereits zu spät, und das schienen sowohl Trace als auch Scabrous zu wissen. Sie gingen brutal aufeinander los, frontal wie Tiere, ohne dass Platz zwischen ihnen war, schlugen zu und blockten ab, pirschten um das Loch im Fußboden herum. Jedes Mal, wenn ihre Klingen aufeinanderkrachten, fühlte Zo es in ihrer Brusthöhle und in ihren Zahnwurzeln.
    Sie verfolgte, wie Trace die Schwachstellen des Sith-Lords sondierte, oder die, von denen er gehofft haben musste, dass es sie gab. Aber Scabrous schien jeden seiner Züge vorherzusehen. Die Krankheit hatte ihn unglaublich schnell gemacht, unüberwindlich stark. Bei jedem Angriff, den ihr Bruder führte, reagierte Scabrous ohne Mühe mit einer seiner beiden Klingen, als hielte er den Ausgang des Duells bereits in seinen Händen.
    Nichtsdestotrotz, aus irgendeinem Grund ließ er dennoch zu, dass Rojo ihn nach hinten zwang, quer durch den Tempel, in Richtung Opferaltar. Seine Bewegungen hinter den konstanten, gnadenlosen Schlieren von blauen, roten und stählernen Klingen, die allesamt die Luft durchschnitten, wirkten beinahe ätherisch.
    Scabrous befand sich jetzt vor

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