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Darth Scabrous

Darth Scabrous

Titel: Darth Scabrous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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dem Altar, stand vor der Steinplatte, auf die er Zo gefesselt hatte, um sie zu opfern. Er trat geschmeidig zwischen die Kohlenpfannen, sogar neben die, die Rojo bei seiner Landung umgestoßen hatte, bewegte sich ohne die geringste Mühe an den emporlodernden Flammenbänken vorbei, wo sich das Feuer auszubreiten begonnen hatte. Die Flammen erklommen die schwarze Mauer, orangefarbene Spitzen und Zungen flackerten in die Höhe, glitten höher hinauf.
    Zo verfolgte, wie ihr Bruder abermals vorpreschte, seinen Gegner dicht bei sich behielt, doch jetzt machte der Sith-Lord keine Anstalten mehr, noch weiter zurückzuweichen. Während er Traces Klinge weiterhin abwehrte, bewegten sich seine Lippen. Zo konnte nicht verstehen, was er sagte, und als Rojo sein Lichtschwert für einen letzten Angriff in die Höhe riss, sah sie, dass Scabrous nicht bloß lächelte. In Wahrheit lachte er sogar.
    Trace schlug von Neuem zu, ein finaler Hieb, der Todesstoß, der dazu gedacht war, die Sache zwischen ihnen ein für alle Mal zu Ende zu bringen. Doch just in diesem Moment geschah es. Scabrous schaute auf und vollführte eine Geste, ein flüchtiges, unbedeutendes Schnipsen seiner Finger in Richtung von Traces Lichtschwert. Die Luft über seinem Arm schien fast unmerklich zu erzittern, und dann erlosch Traces Lichtschwert.
     
    »Hast du wirklich gedacht«, sagte Scabrous' Stimme, »dass ich nach alldem einfach darauf vertrauen würde, dieses Duell fair zu meinen Gunsten zu entscheiden?«
    Trace machte sich nicht einmal die Mühe, das deaktivierte Lichtschwert in seiner Hand zu betrachten. Er warf es beiseite und wirbelte nach hinten, als Scabrous' Klinge dort durch die
    Luft schnitt, wo er einen Sekundenbruchteil zuvor noch gestanden hatte. Die rote Klinge grub sich in den Boden, der daraufhin unter Traces Füßen erzitterte. Alles war schiefgegangen. Der Sith-Lord hatte ihm eine Falle gestellt und er war geradewegs hineingetappt.
    Scabrous fegte auf ihn zu, jetzt voller Triumph. Die Überbleibsel seiner Augen waren groß und tot, quollen aus ihren Höhlen. Im ersten Moment sah er aus, als wolle er wieder schreien. Dann jedoch sprach er. Seine Stimme war sonderbar einschmeichelnd, beinahe ein Schnurren.
    »Erzähl mir eine Geschichte, Jedi. Erzähl mir von der Macht und davon, wie sie alles zusammenhält. Erzähl mir, wie sie das Gute und Ehrwürdige im Leben beschützt.« Die Lippen des Sith-Lords glitten zurück, um all seine Zähne zu zeigen. »Erzähl mir all eure Lügen!«
    Trace hob eine Hand. Er hatte beabsichtigt, den Steinaltar hinter Scabrous in die Luft schweben zu lassen - vermutlich konnte er ihn schnell genug umdrehen und auf Scabrous krachen lassen, dass dem Sith-Lord keine Zeit zum Reagieren blieb. Doch Scabrous sprang mit dem Lichtschwert nach vorn, und als sich Trace bewegte, um der Klinge auszuweichen, warf er sich geradewegs auf die wartende Schneide des Sith-Schwerts.
    Trace schaute nach unten und sah, wie die Klinge ihn durchstieß. Er spürte, wie sich eine merkwürdige Schwerelosigkeit über ihn breitete, als wäre die Gravitation im Raum aufgehoben worden, als würde er womöglich vollends entmaterialisieren, wenn er seine Füße vom Boden hob.
    Als er noch einmal nach unten blickte, konnte er nichts anders sehen als Blut.
    Zo starrte ihren Bruder an, als Scabrous' Klinge ihn aufschlitzte. Trace taumelte rückwärts, wacklig auf den Füßen, und als er zu ihr herumschwang und auf sie zukam, sah sie, dass er vom Hals bis zum Bauch weit aufgeschnitten worden war.
    »Nein.« Das Wort war bloß ein Würgen. »Nein.«
    Wieder stolperte Trace, kämpfte darum, auf den Beinen zu bleiben. Die Wunde in seinem Unterleib war sogar noch tiefer, als sie im ersten Moment gedacht hatte, und daraus ergoss sich das, was von seinem Leben noch übrig war. Von dort, wo sie stand, konnte sie kleine Darmstränge sehen, die sichtlich unter seinen Rippen hervorlugten. Traces Wangen waren kalkweiß geworden. Blut spritzte auf den Boden zwischen seinen Füßen, und er rutschte in der Pfütze aus und stürzte hin, zuerst auf die Knie, dann auf den Rücken, um vor ihr reglos liegen zu bleiben. Er sah aus wie ein Tänzer, für den jede Musik für alle Zeit verklungen war. Er streckte eine Hand nach ihr aus. »Zo ...« Und dann nichts mehr.
    Nein! Nein! Nein!
    »Das war einfach«, knurrte Scabrous und wandte sich ihr zu. »Du bist die Nächste.«
    Zo schüttelte den Kopf. Dazu wird es nicht kommen, wollte sie sagen. Auf diese Weise wird es nicht

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