Darth Vader - Aufstieg und Fall
korrigierten schnell die Kontrollen, um die Fehlfunktion auszugleichen, aber als die beiden Podrenner aus Devil's Doorknob hinaus und auf den letzten Streckenabschnitt der Hutt Fiats schössen, startete Sebulba einen letzten verzweifelten Versuch, Anakin aus dem Rennen zu werfen. Er rammte ihn seitlich.
Er ist wahnsinnig!, dachte Anakin.
Der Dug krachte wieder gegen Anakin, doch anstatt ihn vom Kurs abzubringen, verhakten sich die Steuerstangen der beiden Podrenner ineinander und blieben hängen. Anakin warf einen Blick zu Sebulba hinüber und sah, wie der Dug die Stirn runzelte. Wenn sie in dieser Position auf der ganzen Strecke bis zur Ziellinie ineinander verhakt blieben, würde das Rennen als Gleichstand enden, doch Anakin wusste, dass das niemals geschehen würde. Sebulba wird mich entweder töten oder uns beide umbringen, bevor er einen Gleichstand zulässt.
Anakin rüttelte an seinen Gashebeln. Ich muss freikommen.
Ein lautes Schnappen ertönte, als sich Anakins Podrenner von Sebulbas Maschine losriss und die Turbinen des Dug explodierten. Sebulba schrie auf, während sein beschädigter Pod durch den Sand pflügte. Anakin schwang hin und her, um den Trümmern auszuweichen und beschleunigte schließlich zur Ziellinie.
Ich habe es geschafft! Ich habe gewonnen! Ich habe gewonnen! Die Menge in der Arena tobte.
Nach dem Rennen traf sich ein überglücklicher Anakin mit seiner Mutter. Padme, Jar Jar, R2-D2 und C-3PO standen im größten Hangar der Arena, wohin Watto die von Qui-Gon für das Raumschiff angefragten Ersatzteile geliefert hatte. Anakin hatte zwar keine Siegesfeier erwartet, doch jede Hoffnung, mehr Zeit mit seinen neuen Freunden verbringen zu können, fand ein Ende, als Qui-Gon ein paar Minuten später auftauchte, seine Mitreisenden ansah und sagte: »Lasst uns gehen. Wir müssen diese Teile zum Schiff bringen.«
Anakin biss sich auf die Unterlippe. Er wünschte sich Tatooine ebenfalls verlassen zu können, aber er wusste, dass es keinen Sinn hatte, das auszusprechen. Als sich Padme und die anderen zum Aufbruch bereit machten, sah er zu Qui-Gon auf. »Ich habe noch ein paar Dinge zu erledigen, bevor ich gehe«, sagte dieser. »Geh mit deiner Mutter nach Hause. Ich komme in ungefähr einer Stunde dorthin.«
Nachdem Anakin mit Shmi und C-3PO nach Hause gegangen war und sich gewaschen hatte, erlag er der Versuchung, sich draußen mit ein paar seiner begeisterten Freunde zu treffen, die ihn im Boonta gesehen hatten. Er genoss die Anerkennung und tat sein Bestes, die zahlreichen Gefahren, denen er während des Rennens ins Auge gesehen hatte, in allen Details zu schildern. Die meisten der Kinder waren stark beeindruckt. Sie hörten aufmerksam zu, bis ein junger Rodianer auf Huttisch sagte: »Pech, dass du nicht fair und ehrlich gewonnen hast.«
Anakin sah den Rodianer an und sagte: »Nennst du mich etwa einen Betrüger?«
»Genau«, sagte der Rodianer. »Ein Mensch hätte unmöglich anders gewinnen können. Ich schätze, du hast wahrscheinlich.«
Bevor der Rodianer noch ein weiteres Wort sagen konnte, stieß Anakin ihn auf die sandige Straße. Die anderen Kinder begannen zu schreien, als sich Anakin rittlings auf den Rodianer setzte und auf ihn einzuschlagen begann. Es waren erst ein paar Hiebe ausgetauscht worden, als ein langer Schatten auf die beiden Jungen fiel. Der abgelenkte Anakin hob den Kopf und sah Qui-Gon neben ihnen stehen. Einen Augenblick später stieß der Rodianer Anakin von sich weg.
Qui-Gon sah zu Anakin hinab. »Worum geht es hier?«, fragte er ruhig.
»Er sagte ich hätte betrogen«, gab Anakin mit finsterem Blick zurück.
Qui-Gons Blick verharrte auf Anakin. Er hob eine Augenbraue. »Hast du das?«, fragte er.
Anakin war angesichts der Frage leicht entrüstet. Immerhin wusste Qui-Gon genau, dass er nicht betrogen hatte. Anakin fragte sich, weshalb Qui-Gon ihn nicht verteidigte und stieß ein »Nein!« hervor.
Qui-Gon sah vollkommen ruhig zu dem Rodianer. »Glaubst du immer noch, dass er betrogen hat?«, fragte er.
»Ja, das tue ich«, antwortete der Rodianer.
Als Anakin sich vom Boden erhob, sagte Qui-Gon: »Nun dann, Ani. Du kennst die Wahrheit. Du wirst seine Meinung wohl tolerieren müssen. Kämpfen wird sie kaum ändern.«
Vielleicht nicht, dachte Anakin, als er mit Qui-Gon davonging und den Rodianer samt den anderen Kindern zurückließ.
Er war sich noch nicht sicher, ob Toleranz die beste Wahl war. Wenn du deine Ehre nicht verteidigst, wird es niemand tun. Er
Weitere Kostenlose Bücher