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Darwin im Faktencheck - moderne Evolutionskritik auf dem Prüfstand

Darwin im Faktencheck - moderne Evolutionskritik auf dem Prüfstand

Titel: Darwin im Faktencheck - moderne Evolutionskritik auf dem Prüfstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tectum Wissenschaftsverlag Marburg
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Das Evolutionsmodell wäre dann lediglich ein ungeplanter Irrtum – freilich einer, der doch ziemlich weite Kreise zieht und erstaunlich lange unerkannt blieb.
    All diese Gedankenspiele mögen jetzt etwas skurril erscheinen, doch lässt das antidarwinistische Gegenmodell bei konsequenter Weiterführung all diese Deutungen zu. Damit jetzt kein falscher Eindruck entsteht, sei ausdrücklich betont, dass diese Idee einer „intelligenten Übermacht“ keinesfalls ins Lächerliche gezogen werden soll. Sie enthält durchaus vertretbare Ansätze. So ist, wie bereits des Öfteren herausgestellt, der Darwinismus widerspruchsfrei mit einer im Hintergrund wirkenden Kraft (einem Gott?) vereinbar. Allerdings wird dieser Macht keine direkte Schöpfungstätigkeit unterstellt. Sie offenbart sich nicht in einer unmittelbaren Planungs- und Steuerungsfunktion, die genaue Zielvorgaben macht und jeden einzelnen Entwicklungsschritt aktiv vorantreibt. Vielmehr liefert sie nur bestimmte „Spielregeln“, gibt sozusagen die Rahmenbedingungen vor, nach denen eine Evolution selbsttätig ablaufen kann. Man könnte von einer Hintergrundenergie sprechen, die allgemeine Gesetzmäßigkeiten (Naturgesetze, physikalische Kräfte, chemische Eigenschaften usw.) festlegt, auf deren Einhaltung achtet und von Zeit zu Zeit auch radikale Veränderungen (Klimawandel, Naturkatastrophen) einstreut – versinnbildlicht in der biblischen Sintflut. Angenehmer Nebeneffekt dieser Auffassung: Sie hilft uns über die altbekannten Erklärungsnöte hinweg, in die uns der Nachwuchs mit der Theodizeefrage stürzt, wie der liebe Gott denn all die Kriege und anderen Grausamkeiten zulassen könne. Ein Gott, der auf den permanenten Direkteingriff nach Art eines Marionettenspielers verzichtet, hat solche „Imageprobleme“ nicht. Eine Macht, die nur die Spielregeln bestimmt und deren Einhaltung überwacht, es hin und wieder einmal krachen lässt, um ein Festfahren der Strukturen zu verhindern, quasi durch ein „Reset“ eine neue chancengleiche Runde einläutet, ist für die „Fouls“ auf dem Spielfeld nicht verantwortlich zu machen. Ganz im Gegenteil setzt dieser Gott Zeichen, indem er rote Karten verteilt, wenn es zu rabiat wird. Die entscheidende Quintessenz: Auch wenn es unter den Darwinisten Atheisten und Agnostiker gibt, ist eine Unvereinbarkeit von Gottesglauben und naturwissenschaftlicher Logik kein Thema. Das darwinistische Evolutionsmodell beinhaltet zwar keine direkten göttlichen Einflussparameter, verliert durch den Glauben an eine im Hintergrund wirkende göttliche Kraft aber nichts von seiner Funktionalität. Der angebliche, besonders in den Medien immer wieder hochgespielte Konflikt zwischen Glauben und Naturwissenschaft resultiert einzig aus der Tatsache, dass die Kirche als menschliche Institution häufig mit dem Gottesglauben verwechselt wird. Bei allem, wo der Mensch seine Finger im Spiel hat, findet fast immer auch missbräuchliche Verwendung statt. So ist auch im Namen der Religion viel Unheil angerichtet und dadurch ein irreführendes Gottesbild entworfen worden. Dahinter steckt die Befürchtung geltungssüchtiger Potentaten vor Machtverlust. Und da versucht man dann unter dem Deckmantel der Religion ein den eigenen Bedürfnissen genehmes Gottesbild zu verbreiten, das rein naturwissenschaftlich entwickelten Theorien eine ketzerische Note verpasst. Diese Machenschaften sind aber klar vom Verhältnis zwischen dem darwinistischen Wissenschaftsmodell und dem Glauben oder Nicht-Glauben an das Wirken einer göttlichen Kraft zu trennen.
Und wenn der Zufall das Göttliche wäre?
    Für jeden, der sich mit Darwin befasst, ist die Macht des Zufalls bei der Variantenproduktion zunächst ein schwer fassbares Phänomen. Dass das gesamte Spektrum an Merkmalen sämtlicher fossiler und rezenter Lebensformen letztlich auf einer zufallsbedingten Herstellung basieren soll, weder zweckgebunden geplant noch den Zielvorgaben einer höheren (göttlichen) Intelligenz folgend, erscheint in der Tat anfangs kaum annehmbar. Zu großartig, komplex und vernetzt scheint diese Natur. Insofern ist man auch als überzeugter Darwinist konziliant genug, ein gewisses Quantum an Verständnis für die Zweifel der Kritiker an der Funktionsfähigkeit einer Evolution im Sinne Darwins aufzubringen. Aber die antidarwinistische Interpretation des Zufallsmomentes bedarf, wie ja ausführlich beschrieben wurde, erheblicher Korrekturen – insbesondere im Hinblick auf die stets ignorierte

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