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Darwin und die Götter der Scheibenwelt

Darwin und die Götter der Scheibenwelt

Titel: Darwin und die Götter der Scheibenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett , Ian Stewart , Jack Cohen , Erik Simon
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allerdings war wegen der fortwirkenden Assoziation mit der klassischen Welt und ihren Artefakten ziemlich gut angesehen.
    Die erblühenden Mittelschichten hatten im Großen und Ganzen an derlei abgehobenen Übungen kein Interesse. Sie wollten technische und wissenschaftliche Information, statt mit Theorien herumzuwerkeln, wie wichtig und romantisch die auch sein mochten. Sie wollten nichts irgendwie Klassisches, am wenigsten die Klassiker. Die eigentlichen Universitäten verlangten von allen Studienbewerbern nach wie vor eine klassisch-humanistische Bildung, und noch in den 1970er Jahren forderten sie von Studienanfängern die Kenntnis einer Fremdsprache (vermutlich als Nachweis von wenigstens ein bisschen Kultur – in den klassischen oder Kunst-Fakultäten ist nie irgendwelches naturwissenschaftliches Wissen verlangt worden). Die Arbeiter- und Handwerkervereine erarbeiteten gemeinsam das System für die Lehrlingsausbildung, und das war in vielerlei Hinsicht das Modell für ihre eigenen Bildungsorganisationen. Diese – insbesondere der Arbeiterbildungsverein – lieferten genau das, was gebraucht wurde, angeleitet und überwacht von den Handwerkervereinen und von den Vertretern der gewählten Stadträte, die ihnen halfen, ihre Beziehungen zur örtlichen Industrie zu regeln, insbesondere bei den Ausbildungsplänen. Prüfungen durch ›Stadt und Kammer‹, die Zeugnisse und Diplome verliehen, waren die übliche Form jener selbstorganisierten Ausbildungssysteme und hielten sich bis in die 1960er Jahre. Sie waren die Etiketten, durch die vormals ungelernte Arbeiter als Handwerker eingeordnet wurden, die die Achtung von ihresgleichen verdienten.
    Diese Art, sich aus eigener Kraft in den Stand eines achtbaren Bürgers hinaufzuarbeiten, steht im Gegensatz zu der Haltung, die die Universitäten, zu denen jene Organisationen heranreiften, gegenüber den örtlichen gewählten Stadträten einnahmen. Wie die alten Universitäten verliehen die neuen wie Birmingham und Manchester Ehrendoktorwürden an örtliche Honoratioren, Bürgermeister und Stadträte. Diese inhaltsleeren Titel kontrastierten sowohl mit den wohlverdienten Zeugnissen der Handwerker als auch mit den Ehrendoktorgraden, mit denen bedeutenden Forschern Achtung und Anerkennung gezollt wird; sie sicherten politischen Rückhalt – und entwerteten die akademischen Institutionen schlechthin. Leider bedeutet das üppige Wachstum solcher junger Universitäten in England gegen Ende des 20. Jahrhunderts, dass Studienfächer außerhalb der Technik, sogar außerhalb der Naturwissenschaft wieder Mode geworden sind, bis hin zur Abschaffung der handwerklichen Ausbildung, die im späten viktorianischen Zeitalter so gut und solide gedieh. Die Entwertung akademischer Grade aller Art ist rasant fortgeschritten, zugleich aber sind die alternativen und wertvolleren Wege zu einem Aufstieg aus eigener Kraft verkümmert.
    Spielt das eine Rolle?
    Fürwahr. Owen Harry, der sich von armen Anfängen in Wales nahe der Tiger Bay von Cardiff zu einem sehr jungen Cheftechniker in Jacks Zoologie-Bereich an der Universität Birmingham hochgearbeitet hat und später Dozent an der Universität Belfast wurde, hat das vielleicht am besten erfasst, als er die wichtigste nega-tive Folge davon als ›Mangel an Feldwebeln‹ bezeichnete.
    Es gibt eine Geschichte über die Ausbildung und Prüfung von Offizieren in der britischen Armee der 1950er Jahre. Eine der wichtigsten Fragen lautete: »Wie graben Sie einen Schützengraben?« Die richtige Antwort war: »Ich sage: ›Feldwebel, graben Sie mir einen Schützengraben!‹« Feldwebel sind Leute, die die Ausführung organisieren. Sie sind keine Experten dafür, was wann zu tun ist: Das ist das Vorrecht der Offiziere, die theoretisch das Gehirn der Organisation bilden. Offiziere entscheiden, was zu tun ist, wissen aber nicht, wie man es macht. Feldwebel tun es auch nicht selbst, außer wenn sie es gelegentlich tun müssen. Ihre Rolle besteht darin, Gruppen von unwissenden Männern zu organisieren, die oft unfähig sind, aber gut dafür ausgebildet, Befehle zu befolgen, sodass sie wirksam zusammenarbeiten. Feldwebel sind die Schicht, die die Zusammenarbeit zur Wirkung bringt: Sie wissen, wie man etwas machen lässt. Einfache Soldaten wissen, wie man tut, was einem befohlen wird, und sind darauf gedrillt, nichts anderes zu tun.
    Wir sprechen nicht von Effizienz; es ist ein weit verbreiteter Irrtum, Effizienz als etwas Erstrebenswertes zu betrachten. Effizienz

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