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Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Titel: Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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etwas wie Verant wortung zu übernehmen. Wenn sie uns jetzt noch etwas verriet, was uns zu ihrem Baby führte, dann konnte ich ihr unter Umständen sogar verzeihen, dass sie uns die ganze letzte Woche beinahe in den Wahnsinn getrieben hatte.
    Also, wie sieht’s aus, Avis? Gibst du uns noch eine Chance?
    Ich ging zum Kühlschrank in der kleinen Küchenzeile, holte eine Flasche Mineralwasser heraus und schenkte drei Gläser voll, ohne Eis.
    »Toni hat gesagt, dass sie und Sandy bei mir bleiben wollen, bis es mir besser geht«, erzählte Av is. »Anschließend wollten sie dann das Baby zu sich nach Hause nehmen.«
    »Haben sie gesagt, wo dieses Zuhause ist?«, hakte Conklin nach.
    Av is schüttelte den Kopf.
    Ich war immer noch dabei, Av is’ neue Geschichte mit ihrer bisherigen Version zu vergleichen, aber viele Übereinstimmungen ließen sich nicht entdecken. Der Mann mit dem fran zösischen Akzent war im Papierkorb gelandet. Die Entfüh rung war Schnee von gestern. Der Vater des Babys war ihr Englischlehrer. Av is hatte auf eine Anzeige von zwei Frauen reagiert, und jetzt behauptete sie auch noch, dass sie ihr Baby freiwillig weggegeben hatte.
    War sie überhaupt in der Lage, die Wahrheit zu sagen? Toni und Sandy. Ob sie sich die beiden Namen spontan ausgedacht hatte?
    »Gleich nach der Geburt, als ich noch in diesem Haus war, da hat Toni mir ihr Handy gegeben. Ich wollte Jordan anrufen, damit er mich abholen kommt«, fuhr Av is fort. »Aber als ich das Handy dann Toni wiedergegeben habe, damit sie ihm den Weg beschreiben kann, hat Jordan einfach aufgelegt.«
    Diesen Anruf würden wir in Jordan Ritters Anrufliste finden. Also würden wir vielleicht zumindest ein kleines Stückchen weiterkommen.
    »Ich wollte einfach nur noch weg. Ich wollte nicht bei dem Baby sein, also habe ich abgewartet, bis die Luft rein war, und dann bin ich zur Hintertür rausgeschlichen. Ich habe ein Auto angehalten, und die Leute haben mich bis zum Brotherhood Way mitgenommen, aber dann wollten sie Richtung Osten weiter, und ich bin ausgestiegen.«
    »Was für ein Auto war das, Av is? Kannst du dich an einen Namen oder das Kennzeichen erinnern? Wir wollen uns doch ein möglichst vollständiges Bild von allem machen. Verstehst du?«, sagte ich.
    »An so was hab ich gar nicht gedacht. Ich bin einfach weg gelaufen, und ich war immer noch mitten in der Wildnis. Ich hatte keine Handtasche dabei, kein Handy, gar nichts, und dann habe ich wieder angefangen zu bluten. Es ist immer schlimmer geworden. Damit hatte ich irgendwie nicht gerechnet.«
    Endlich zeigte das Mädchen erste Anzeichen von Verzweiflung. Sie schwitzte und rang die Hände. Dachte an die Schmerzen, die sie erlitten hatte.
    Conklin sagte: »Kannst du weitermachen, Av is? Oder brauchst du eine Pause?«
    »Es geht schon«, antwortete sie. »Das meiste hab ich sowieso schon erzählt. Im Schilf am Seeufer hab ich einen Regenumhang gefunden. Also hab ich mich ausgezogen und bin in den Umhang geschlüpft. Ich hab mich total schwach und schwindelig gefühlt und bin ein paar Mal hingefallen. Dann hat ein Auto angehalten und mich ins Krankenhaus gebracht. Und da waren dann Sie «, sagte sie und versuchte, mir einen bösen Blick zuzuwerfen.
    »Bekommt Jordan jetzt Schwierigkeiten, weil ich minderjährig bin?«
    »Jordan braucht sich keine Gedanken zu machen«, log ich. » Av is, das Wichtigste, noch wichtiger als Jordan Ritter, ist jetzt, dass wir dein Baby finden und nachsehen können, ob es ihm gut geht.«
    Das war nicht gelogen.
    Wo war das Baby?
    Falls diese Frauen echt waren und nicht wieder irgendwelche Figuren aus Av is Richardsons kreativer Schreibwerkstatt, hatten sie den Jungen behalten?
    Lag er irgendwo in einem warmen Zimmer unter einer kleinen blauen Decke? War er satt? Hatte er ein Kuscheltier? War er in Sicherheit?
    Oder hatte man ihn außer Landes geschmuggelt, den Darm voller Heroin? Um aufgeschlitzt zu werden, kaum dass er sein Ziel erreicht hatte?
    »Wie haben sie dir das Geld gegeben?«, wollte ich wissen.
    Bitte, lieber Gott, mach, dass sie diesem naiven kleinen Mädchen einen Scheck gegeben haben.
    »Gar nicht. Ich wollte das Geld nicht haben. Das ist doch illegal, oder? Ein Baby zu verkaufen? Ich habe ihn jedenfalls nicht verkauft. Und was wollen Sie jetzt machen?«, wandte sie sich schließlich an Conklin.
    »Alles wird gut«, sagte Conklin.
    Ach, tatsächlich? Für wen?

 
    62 Wir verließen das Mark Hopkins, während Av is von ihren Eltern getröstet wurde. Sie

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