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Das 5-Minuten-Grauen

Das 5-Minuten-Grauen

Titel: Das 5-Minuten-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erschraken.
    Vier Augenpaare in alten, faltigen Frauengesichtern starrten uns an, und eine lauernde, etwas schrill klingende Stimme sagte: »Willkommen im Cap de la maison…«
    Für mich hörte es sich anders an. So als würde sie sagen: Willkommen in der Hölle…
    ***
    Die Nacht davor!
    Der größte Teil war vorüber. Der Morgen nahte bereits und damit seine vierte Stunde.
    Im Yard lief der Betrieb weiter, auch in den Labors wurde gearbeitet, nur in dem Raum nicht, wo sich der schwarze Höllenschlamm ausgebreitet hatte.
    Mehr als die Hälfte der Bodenfläche hatte er in seinen Besitz genommen. Ein Ende seiner Aktivitäten war noch längst nicht abzusehen, denn er schaffte es, sich in jede Lücke hineinzudrängen. Noch hatte er die Tür nicht erreicht, aber er würde sich in einer breiten Front auf sie zuschieben, wenn er sich weiter teilte. Zwei Räume weiter saßen mehrere Techniker in einem Labor, in dem Laser-und Spektralanalysen durchgeführt wurden. Die Männer und Frauen arbeiteten im kalten Schein des Leuchtstoffröhrenlichts. Einige von ihnen wirkten übermüdet, was an ihren rot geränderten Augen zu erkennen war. Wer hier sein Geld verdiente, gehörte zu den Spezialisten und arbeitete sehr konzentriert.
    Zu ihnen zählte auch Ralf Weidenfels, ein noch jüngerer Mann aus Deutschland, der sich dort seine ersten Sporen in den Labors des BND verdient hatte.
    Die Regierung bezahlte seinen halbjährigen Aufenthalt beim Yard, denn innerhalb der EG sollten schon die Arbeitsplätze gewechselt werden, um neue Erfahrungen zu sammeln.
    Weidenfels war ein hochbegabter Spektralphysiker, kam allerdings mit der fremden Sprache nicht so gut zurecht. Seine Begabung war sehr einseitig. Er hatte sehr büffeln müssen, um das Englische einigermaßen zu beherrschen.
    Seine Untersuchungen galten mehreren Hautpartikeln, die an einer Messerschneide gefunden worden waren.
    Wenn sie mit denen des Opfers übereinstimmten, würde dem Killer der Prozeß gemacht werden.
    Die Arbeit war nicht so einfach, und irgendwann gegen vier Uhr morgens nahm Weidenfels seine dunkle Brille ab, wischte sich über die Augen und murmelte etwas von einer Pause.
    Ein Kollege in der Nähe schaute auf. »Holst du dir dann einen Kaffee?«
    »Ich mag die Brühe nicht.«
    Der andere lachte. »Auch mir wäre ein Whisky lieber.«
    »Das Zeug haut mich noch mehr um.« Der dunkelhaarige Ralf Weidenfels runzelte die Stirn. Er war mit seinen Gedanken schon wieder bei der Arbeit. »Eigentlich müßte ich mir noch einmal die Mordwaffe holen«, meinte er.
    »Dann geh in die Indizienkammer.« So nannten die Techniker den Raum, wo bestimmte Dinge aufbewahrt wurden, die oft in Vakuumschränken standen.
    »Wer hat heute den Schlüssel?« fragte Weidenfels. Das wechselte jedesmal.
    »Ich!«
    »Danke.« Ralf nahm ihn dem Kollegen aus der Hand. Weidenfels war froh, daß es für ihn in vier Wochen in Richtung Heimat ging. Er sehnte sich nach München und würde dort den Frühling erleben können, wo er sein Bier in den Gärten trank und mit den Mädchen schäkerte. Er sah gut aus, war hochgewachsen und stand auf Drei-Tage-Bärte, die seine Wangen stets einen geheimnisvollen schwarzblauen Schimmer gaben. Daran dachte er jetzt nicht, auch nicht an die Münchner Bienen, die in Schwabing umherirrten, er wollte die Klinge haben. Das mit dem Schlüssel war gut gelöst. Auch Ralf hatte schon einige Male die Verantwortung tragen dürfen. Im hellen Gang fand er den schmalen Spalt sofort, drehte den Schlüssel zweimal herum, drückte die Tür auf und trat in das Dunkel.
    Was nun geschah, war eine Folge unglücklicher Zufälle. Hätte Ralf Weidenfels zuerst das Licht eingeschaltet, wäre ihm einiges erspart geblieben. Er hätte vor allen Dingen sehen können. So aber schob er im Dunkeln die Tür hinter sich zu, ging noch einen Schritt nach vorn und drehte sich im Stehen, wobei er den rechten Arm seitlich ausstreckte und nach dem Lichtschalter tastete. Er fand ihn nicht sofort, merkte aber, daß etwas nicht stimmte.
    Ralf konnte sich nicht bewegen!
    Er klebte am Boden fest. Zwar ruckte sein rechter Fuß, nur kam er nicht so recht in die Höhe.
    Schweiß brach ihm aus. Eine Erklärung fand der junge Wissenschaftler nicht dafür. Sein Herzschlag beschleunigte sich. Er dachte daran, daß er schon oft genug diesen Raum betreten hatte und daß dabei alles normal gewesen war.
    Doch jetzt…?
    Was hielt ihn fest? Ralf flüsterte Worte, ohne zu wissen, welche ihm über die Lippen gedrungen

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